Integration der Palliativmedizin in das Gesundheitswesen
Neben dem Aufbau spezialisierter palliativmedizinischer Versorgungsstrukturen stellt die Integration der Palliativmedizin in das bestehende Gesundheitssystem eine besondere Herausforderung dar. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Erfassung des „Ist-Zustandes“. Hierzu konnten für Rheinland-Pfalz im Rahmen der sektorenübergreifenden
EPACS-Studie (Establishment of Hospice and Palliative Care Services in Germany) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universitätsmedizin Mainz wichtige Erkenntnisse zu Defiziten in der ambulanten und stationären Betreuung sterbender Patientinnen und Patienten sowie zu tatsächlichen und gewünschten Sterbeorten gewonnen werden
Escobar Pinzon LC, Claus M, Perrar KM, Zepf, KI; Letzel S, Weber, M. Todesumstände von Patienten mit Demenz: Symptombelastung, Betreuungsqualität und Sterbeort. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(12): 195-202 Weber M, Claus M, Zepf KI, Fischbeck S, Escobar Pinzon LC. Dying in Germany-Unfulfilled Needs of Relatives in Different Care Settings. J Pain Symptom Manage. 2012; 44:542-551
Aufschlussreiche Forschungsdaten zur frühen Integration der Palliativmedizin in die Betreuung onkologischer Patienten wurden im Rahmen weiterer Projekte gewonnen. Dabei wurden Daten zur Prognoseabschätzung mittels der
„Surprise Question“ sowie „Patient Reported Outcomes“ bei onkologischen Patienten mit begrenzter Lebenserwartung ausgewertet und ein Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität von Myelompatientenvalidiert.
Gerlach C, Goebel S, Weber S, Weber M, Sleeman KE. Space for intuition - the 'Surprise'-Question in haemato-oncology: Qualitative analysis of experiences and perceptions of haemato-oncologists. Palliat Med. 2019:33;531-540 Gerlach C, Taylor K, Ferner M, Munder M, Weber M, Ramsenthaler C. Challenges in the cultural adaptation of the German Myeloma Patient Outcome Scale (MyPOS): an outcome measure to support routine symptom assessment in myeloma care. BMC Cancer 2020;20:245
Die erfolgreiche Einführung der "Handlungsempfehlung für Sterbende" (früher: Liverpool Care Pathway) auf mehreren Akutstationen der Universitätsmedizin Mainz wurde wissenschaftlich mit qualitativen und quantitativen Methoden begleitet. Dem Projekt liegt eine intensive Zusammenarbeit mit der „International Collaborative for Best Care for the Dying Patient“ zugrunde.Oftring Z, Mai S, Reinholz U. Individuelle Sterbebegleitung gemäß einer allgemeingültigen Handlungsempfehlung – Ein Widerspruch? Der Onkologe 2020; 26(9): 837 – 845