Die Universitätsmedizin Mainz hat vom Land Rheinland-Pfalz die besonderen Aufgaben eines Rheumatologischen Zentrums nach den Zentrums-Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zugewiesen bekommen. Die Ausweisung des Landes bestätigt, dass die Universitätsmedizin in der Diagnostik und Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen besondere Aufgaben erfüllt und dabei den hohen Qualitätsansprüchen des G-BA gerecht wird. Für die erbrachten besonderen Aufgaben kann die Universitätsmedizin Mainz als Rheumatologisches Zentrum nun von den Krankenkassen finanzielle Zuschläge erhalten. Ziel ist es, die aktuell bestehende Unterversorgung der rheumatologischen Patient:innen zu verbessern. Zu diesem Zweck plant die Universitätsmedizin Mainz ihr rheumatologisches Leistungsangebot auszubauen und landesweit dazu beizutragen, dass rheumatische Erkrankungen möglichst früh erkannt werden. Die Übergabe der Ausweisung als Rheumatologisches Zentrum erfolgte heute durch Gesundheitsminister Clemens Hoch im Rahmen des Starts der 15. Rheuma-Bustour auf dem Gutenbergplatz in Mainz.
„Es ist mir eine besondere Freude, Herrn Prof. Schwarting und seinem Team den Zuweisungsbescheid für die Übertragung der besonderen Aufgaben eines rheumatologischen Zentrums nach den Kriterien des G-BA überreichen zu können. Die Zuweisung ist eine Bescheinigung der besonderen Versorgungsqualität und eine Bestätigung der hervorragenden Arbeit, die an der Universitätsmedizin Mainz im Bereich der Rheumatologie geleistet wird. Dass hier nun auch versorgungsseitig das gesamte Potenzial ausgeschöpft werden kann, ist ein großer Gewinn für die Patientinnen und Patienten in unserer Gesundheitsregion. Für das stete Engagement von Prof. Schwarting und seinem Team möchte ich mich herzlich bedanken“, so Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Sie sind oft chronisch und nicht heilbar. Viele Betroffene leiden unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, beispielsweise unter steifen Gelenken, schmerzende Knochen, Muskeln und Sehnen. Rund zwei Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung leidet unter der Erkrankung mit den vielen Gesichtern. Sie ist schwierig zu diagnostizieren, doch gerade eine frühe Diagnose und eine unmittelbare Behandlung können bleibende Schäden und Beeinträchtigungen verhindern. Auch Krankenhausaufenthalte, Arbeitsunfähigkeits-Zeiten, Behandlungskosten und Medikamenteneinnahme lassen sich in der Regel verringern, wenn rheumatische Erkrankungen früh erkannt und therapiert werden.
„Die Anerkennung als ‚Rheumatologisches Zentrum‘ belegt die herausragende Kompetenz, die an unserer Unimedizin vorhanden ist, um die rheumatologische Versorgung sowohl im universitären Rahmen als auch in der Fläche interdisziplinär zu optimieren. Der Status als Rheumatologisches Zentrum gemäß den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschuss ist wichtig und hilfreich, damit wir gemeinsam mit anderen dieses Ziel erreichen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten bestmöglich erhalten können“, betont Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. „Ich gratuliere dem gesamten Team des Schwerpunkts Rheumatologie und klinische Immunologie an der Universitätsmedizin Mainz zu diesem Erfolg.“
Als ausgewiesenes Rheumatologisches Zentrum übernimmt die Universitätsmedizin Mainz besondere Aufgaben, die über die Patientenversorgung hinausgehen. Dazu zählen beispielsweise Fallkonferenzen sowie Fort- oder Weiterbildungsveranstaltungen. Für diese kann die Universitätsmedizin Mainz nun von den Krankenkassen finanzielle Zuschläge erhalten, die über das patientenbezogene Fallpauschalensystem hinausgehen.
Der Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie, Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Schwarting, erklärt: „Die Auszeichnung als ‚Rheumatologisches Zentrum‘ stärkt unsere führende Rolle in der Versorgung und Betreuung von Patienten mit komplexen medizinischen Herausforderungen und als eine der wichtigsten Anlaufstellen im Land. Sie schafft eine wertvolle Basis, um die krankenhausübergreifenden innovativen Ideen und Ansätze für eine Verbesserung der rheumatologischen Versorgung in Rheinland-Pfalz umzusetzen. Wir verstehen dies auch als klaren Auftrag des Landes, diese Aktivitäten weiter voranzutreiben.“
Der Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz ist die zentrale universitäre Einrichtung in Rheinland-Pfalz, die sich mit rheumatologischen, immunologischen und autoinflammatorischen Erkrankungen beschäftigt. Zudem ist er eine unabhängige Abteilung innerhalb des Universitären Centrums für Autoimmunität der Universitätsmedizin Mainz. Die Wissenschaftler:innen des Schwerpunkts beteiligen sich sowohl an der Grundlagenforschung als auch an translationalen Projekten, kontrollierten klinischen Studien und Studien zur Versorgungsforschung. Um den besonderen Aufgaben als „Rheumatologisches Zentrum“ nach den hohen Qualitätsanforderungen des GBA gerecht zu werden, arbeiten die Expert:innen auch im klinischen Bereich mit vielen Fachabteilungen interdisziplinär zusammen, insbesondere mit der Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie, Dermatologie, Neurologie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Gastroenterologie sowie der Augenheilkunde.
Der G-BA definiert seit 2020 die besonderen Aufgaben und die hiermit verbundenen Qualitätsanforderungen in den Zentrums-Regelungen. Für die Anerkennung als „Rheumatologisches Zentrum“ gibt der G-BA konkrete Qualitätsanforderungen für die Erfüllung dieser Aufgaben vor. Grundvoraussetzung sind Krankenhausabteilungen mit einem Schwerpunkt Rheumatologie bei gleichzeitiger Vorhaltung weiterer Fachabteilungen an einem Standort.
Bildunterschrift: Über die Ausweisung der Universitätsmedizin Mainz als Rheumatologisches Zentrum freuen sich Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting (Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie, UM Mainz), Rotraut Schmale-Grede (Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga), Gesundheitsminister Clemens Hoch und Univ.-Prof. Dr. Philipp Drees (Direktor Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, UM Mainz)
Bildquelle: UM / Peter Pulkowski
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting,
Ärztlicher Direktor RZ-Rheumazentrum RLP, Bad Kreuznach und
Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie,
I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz,
E-Mail schwarting@uni-mainz.de
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