Acht Mitarbeitende des Zentrums für Kardiologie erhielten am Samstagabend im Kurfürstlichen Schloss beim 14. Mainzer Herz-Stiftungsball Preise für herausragende klinische und vorklinische Forschung sowie für großartige Verdienste in der Pflege. In Summe sind alle Preise mit 120.000 Euro dotiert. Die ausgezeichneten Themen sind vielfältig und reichen von der Bestimmung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über die Schädigung von Gefäßen durch Fluglärm und durch das Fehlen eines bestimmten Proteins bis hin zu langjährigem Engagement in der Pflege und zur Etablierung eines Entlassmanagements.
„Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr wieder Preise für Wissenschaft und Pflege verleihen zu können“, sagte Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Seniorprofessor an der Universitätsmedizin Mainz und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Mainzer Herz. Mit Blick auf die große Bedeutung der Pflege fügte er hinzu: „Die Pflege ist heute von zentraler Bedeutung, damit wir Patient:innen gut versorgen können. In Zeiten des Fachkräftemangels wird dies immer wieder deutlich. Deshalb wollen wir neben den wissenschaftlichen Fortschritten in der Herz-Kreislauf-Forschung insbesondere die Verdienste der Pflege würdigen.“
Die Preise im Einzelnen:
Wissenschaftspreise für vorklinische und klinische Forschung
Den Preis für die beste Arbeit im Bereich klinische Forschung in Höhe von 50.000 Euro erhielt Dr. Felix Müller für seine Arbeit mit dem Titel: „Autoantikörper gegen den Chemokinrezeptor 3 sagen das Herzkreislaufrisiko voraus“. Die Studie liefert neue Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Autoimmunreaktionen, Entzündungen und Herzgesundheit, die den Weg für Präventionsstrategien bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und möglicherweise auch anderen Erkrankungen ebnen. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift European Heart Journal 2024 veröffentlicht.
Der Preis für die beste vorklinische Arbeit wurde geteilt. Eine Hälfte des Preises in Höhe von 25.000 Euro erhielt Dr. Michael Molitor für seine Arbeit „Fluglärm führt zu entzündungsfördernder Gefäßschädigung und verstärkt Gefäßfunktionsstörungen sowie Herzfunktionsstörungen nach Herzinfarkt“. Gemeinsam mit seinen Co-Autoren beschreibt Michael Molitor in der Arbeit Mechanismen, wie Fluglärmexposition in der Lage ist, das Herz-Kreislauf-System so zu konditionieren, dass im Falle eines auftretenden Herzinfarkts die negativen Konsequenzen in Bezug auf die Entzündungsreaktion der Gefäße und Pumpfunktion des Herzens deutlich verstärkt werden. Diese experimentellen Daten konnten auch bei Teilnehmer:innen der Gutenberg-Gesundheitsstudie bestätigt werden. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift Cardiovascular Research 2024 publiziert.
Weitere 25.000 Euro gingen an Dr. rer. nat. Konstantinos Zifkos für die beste vorklinische Arbeit mit dem Titel „Endotheliale PTP1B-Deletion fördert VWF-Exozytose und venöse Thromboinflammation“. In dieser Arbeit untersuchen die Autoren Endothelzellen, also Zellen, die als Innenhaut die Gefäße auskleiden, denen ein bestimmtes Protein mit der Abkürzung PTP1B fehlt. Das Fehlen dieses Proteins führt dazu, dass die Zellmembran als äußere Hülle der Zellen stärker verschmilzt und Stoffe freigesetzt werden. Dadurch kommt es zu Entzündungen und die Bildung von Blutgerinnseln in den Venen wird begünstigt. Die Arbeit wurde 2024 in der Fachzeitschrift Circulation Research veröffentlicht.
Preise für die Pflege
Insgesamt wurden fünf Goldpreise in Höhe von jeweils 4.000 Euro an Mitarbeitende des Zentrums für Kardiologie für herausragende Pflege vergeben.
Einen Preis erhielt Lucien Schmidt-Böhm, Pflegexperte und Praxisanleiter im Zentrum für Kardiologie. Die Auszeichnung würdigt seinen Einsatz und die kompetente Betreuung der Patient:innen in den vergangenen 21 Jahren sowie sein Engagement für die Auszubildenden und ausländischen Pflegefachkräfte im Anerkennungsverfahren.
Die übrigen vier Goldpreise gingen an das Entlassmanagement des Zentrums für Kardiologie bestehend aus Romy Schneider, Anna Dielmann, Monika Kirsch und Ulrich Bauer. Das Entlassmanagement sorgt seit mehr als 10 Jahren dafür, dass stationäre Patient:innen rasch nach Hause, in die Reha oder in andere Krankenhäuser verlegt werden können. „Dies ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren des Zentrums für Kardiologie“, kommentierte Thomas Münzel.
Bildunterschrift: Uwe Abel (Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt Mainz, links), Gabriele Maas (Pflegedienstleitung des Zentrums für Kardiologie, 2.v.r.) und Thomas Münzel (rechts) übergaben die Preise an Lucien Schmidt-Böhm (4.v.l.) und das Team des Entlassmanagements: Romy Schneider (3.v.l.), Anna Dielmann (4.v.r.), Monika Kirsch (3.v.r.) und Ulrich Bauer (2.v.l.).
Bildquelle: Peter Pulkowski
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Seniorprofessor, Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 0174 2189542, E-Mail tmuenzel@uni-mainz.de
Pressekontakt:
Dr. Renée Dillinger-Reiter, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7424, E-Mail pr@unimedizin-mainz.de