38 Stunden ohne Leber – eine außergewöhnliche Patientengeschichte

„Ich wollte nicht riskieren, noch einmal ein Leberkarzinom zu bekommen, und habe mich auf die Transplantationswarteliste setzen lassen“, erzählt Dieter Büttner. Er hatte durch eine familiäre Vorbelastung ein Leberkarzinom; die Wahrscheinlichkeit, nach einer operativen Tumorentfernung erneut einen Lebertumor zu bekommen, lag bei 70 Prozent, im Falle einer Lebertransplantation jedoch nur bei wenigen Prozent.

2023 stand eine geeignete Leber zur Verfügung: „Die OP verlief unkompliziert. Doch kurze Zeit danach wurde der Kreislauf ohne erkennbare Ursache extrem instabil. Vermutlich wurde das Organ akut abgestoßen; ein sehr seltenes Ereignis nach einer Lebertransplantation“, so Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor unserer Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und der Chirurg, der Dieter Büttner operiert hat.

„Wir mussten die gerade erst transplantierte Leber sofort wieder entfernen und den Patienten mit der höchsten Dringlichkeitsstufe für eine neue Leber auf die Warteliste setzen!“, so Hauke Lang. Dann begann das Warten. „Das war eine Extremsituation! Denn ohne Leber ist ein Überleben nur in Ausnahmefällen länger als 20 Stunden möglich.“ Bei Dieter Büttner waren es schließlich 38 Stunden, bis ihm eine neue Leber transplantiert werden konnte – diesmal mit Erfolg. Von dem Krimi um ihn herum hat er nichts mitbekommen: „Das Erste, was ich weiß, ist, dass ich aufgewacht bin und furchtbaren Durst hatte. Ich bin so froh, dass ich lebe!“

Heute kommt er zu uns in die Nachsorge: „Ich wollte für die Transplantation unbedingt nach Mainz. Und das war eine super Entscheidung. Die Behandlung sowie der Aufenthalt auf der Intensivstation waren einzigartig! Für die Nachsorge hätte ich überall hingehen können, aber ich wollte unbedingt wieder hierher!“ Der 64-jährige freut sich nun auf die Zeit mit seinen Enkeln und genießt das Leben. Und Hauke Lang freut sich über das kleine Wunder: „Auch wenn es nicht die längste bisher beschriebene Phase ohne Leber ist, ist der Fall außergewöhnlich. Herr Büttner hätte sicherlich nicht so gut durchgehalten, wenn er körperlich nicht so fit gewesen wäre. Das macht viel aus!“

Website Transplantationszentrum Mainz
 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]

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