„Chirurg für einen Tag“
170 Oberstufenschüler aus ganz Rheinland-Pfalz tauchen an der Universitätsmedizin Mainz in die Welt der „Schlüssellochchirurgie“ ein
Die Universitätsmedizin Mainz hat für die Erfolgsveranstaltung „Chirurg für einen Tag“ von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank das Prädikat „Ausgewählter Ort 2012“ im Land der Ideen in der Kategorie Bildung erhalten. Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, nahm heute im Beisein der Veranstaltungs-Schirmherrin, der rheinland-pfälzischen Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, den Pokal „Ausgewählter Ort 2012“ in Empfang.
Mit dieser Auszeichnung ging „Chirurg für einen Tag“ heute in die zweite Runde: Wie bereits im Vorjahr konnten Oberstufenschülerinnen und -schüler hautnah erleben, welchen Herausforderungen sich Chirurgen tagtäglich stellen. Sie konnten beispielsweise Teil eines OP-Teams werden, das am „Human Patient Simulator“ eine Gallenblase entfernt oder aber ein Kieferimplantat setzt. 170 Schülerinnen und Schüler aus 22 weiterführenden Schulen aus Rheinland-Pfalz beteiligten sich an der Veranstaltung. Mit „Chirurg für einen Tag“ will die Universitätsmedizin Mainz exzellenten Nachwuchs für ein Medizinstudium in Mainz und im Besonderen für die Chirurgie begeistern.
Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, die selbst an der Seite von Schülerinnen und Schülern Teil eines OP-Teams bei einer simulierten Gallen-OP wurde, unterstrich: „Die Veranstaltung ,Chirurg für einen Tag‘ ist eine weitere wichtige Brücke zwischen Schule und Hochschule und ein sehr wertvoller Beitrag zur Studien- und Berufsorientierung. Für junge Menschen, die darüber nachdenken, später Medizin zu studieren, ist die Veranstaltung nicht nur sehr aufschlussreich, sondern zugleich sicherlich auch sehr spannend. Denn neben wichtigen Hintergrundinformationen erhalten sie hier vor allem unmittelbare Eindrücke aus dem Alltag in den Operationssälen.“
„Jeder hat eine ungefähre Vorstellung davon, was Chirurgen tun. Doch bei ,Chirurg für einen Tag‘ wird daraus Gewissheit. Denn die teilnehmenden Schüler üben an Simulatoren exakt die Handgriffe der OP-Spezialisten. Das heißt, sie machen Gebrauch von beispielsweise Ultraschallskalpell, Fasszangen und Scheren und sie operieren – wenn auch nur virtuell, aber nah dran an der Realität“, sagte der Wissenschaftliche Vorstand der Mainzer Universitätsmedizin, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Nach Ansicht von Prof. Urban erfahren die Teilnehmer, dass es am OP-Tisch in hohem Maße auf ein funktionierendes Team ankommt. Die Schüler schlüpfen am „Human Patient Simulator“ in eine der Rollen wie etwa Chefoperateur, Assistent, Kameraführender oder leitende OP-Schwester. „Dem Anspruch, chirurgisches Basiswissen hautnah zu vermitteln wird die Veranstaltung so voll und ganz gerecht“, ergänzte der Wissenschaftliche Vorstand. Auch werden nach Ansicht von Urban die Möglichkeiten der minimal-invasiven Chirurgie und das Berufsfeld des Chirurgen für die Schüler und Schülerinnen transparent und unmittelbar erlebbar gemacht. Für dieses vorbildliche Engagement überreichte Markus Mühlhaus von der Deutschen Bank dem Team der Universitätsmedizin Mainz die Auszeichnung „Ausgewählter Ort“ und betonte: „Die Universitätsmedizin Mainz ist mit ‚Chirurg für einen Tag‘ ein gelungenes Beispiel für kreative und innovative Nachwuchsförderung in Deutschland. Praxisnah und berufsalltäglich tauchen die Schüler in die Medizin ein und können auf dieser Basis eine belastbare Entscheidung für ihre Berufswahl treffen.“ Mit dem Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ prämieren die Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank seit 2006 jährlich herausragende Projekte und Ideen, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten.
Insgesamt gab es zehn Stationen, in denen das „entdeckende Lernen“ im Vordergrund stand: In der Neurochirurgie der Universitätsmedizin planten Schülerinnen und Schüler einen Eingriff am virtuellen OP. Neben dem Gehirntumor zeigte der Dextroskop auf einem Bildschirm auch jede Ader und jede Nervenzelle im Kopf eines Patienten an. Ein Tumor lässt sich mit Hilfe der minimal-invasiven Technik entfernen und umliegendes Gewebe und Nervenzellen weitgehend schonen. Unter Anleitung der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgen konnten die Teilnehmer Implantate setzen, in der Urologie gingen sie auf Tuchfühlung mit dem DaVinci-OP-Roboter. An weiteren Stationen ließen sich beispielsweise am Felsenbeinsimulator mittelohrchirurgische Eingriffe oder an Pelvi-Trainern Bauchspiegelungen durchführen.
An „Chirurg für einen Tag“ nahmen Schüler folgender weiterführender Schulen in Rheinland-Pfalz teil: Peter-Joeres-Gymnasium Ahrweiler, Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey, Lina-Hilger-Gymnasium Bad Kreuznach, Freiherr-vom-Stein Gymnasium Betzdorf, Stefan-George Gymnasium Bingen, Hildegardis-Gymnasium Bingen, Alfred-Delp-Schule Hargesheim, Göttenbach-Gymnasium Idar-Oberstein, Gymnasium am Rittersberg Kaiserslautern, Burg Gymnasium Kaiserslautern, Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen, Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt, Regino-Gymnasium Prüm, IGS Rockenhausen, Rhein-Gymnasium Sinzig, Friedrich-Magnus-Schwerdt-Gymnasium Speyer, Rudi-Stephan Gymnasium Worms, Eleonoren-Gymnasium Worms. Aus Mainz waren Schüler folgender Gymnasien vertreten: Rabanus Maurus, Maria Ward und Frauenlob.
Kontakt und Information
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]
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