„Der Mensch – ein religiöses Wesen?“

Fortsetzung der Vorlesungsreihe „Was ist der Mensch?“ am 12. April 2017

Man kann Religion und Glauben als Erfindung des Menschen, möglicherweise die schlechteste, als Illusion, als Wahn oder als ein Geschenk Gottes sehen. Das Phänomen der Religion ist eine Tatsache, die sich vom Sonnenkult der Indianer, über die heiligen Eichen der Germanen bis zu den Heiligen der Kirche in fast allen Gesellschaften nachweisen lässt. Ist es die Sehnsucht des Menschen nach Orientierung, nach Sicherheit und Gerechtigkeit, nach Erklärung des Unerforschlichen? Gehört die Fähigkeit zur Spiritualität und Transzendenz zur Grundausstattung des Menschen? Verschafft sie ihm einen Überlebensvorteil? Auf diese Fragen geht der Direktor des Instituts für Physiologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Heiko Luhmann in seinem Vortrag ein, den er am Mittwoch, 12. April, im Rahmen der Reihe „Was ist der Mensch?“ der Medizinischen Gesellschaft Mainz hält. Moderator des Abends ist der Leiter des Open Access Wissenschaftsportals Physioklin, Prof. Dr. Rolf Zander. Der Themenabend findet um 19.15 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. In der Evolution des Menschen traten erste Formen religiösen Ausdrucks vor etwa 100.000 Jahren auf. Mit der Verbreitung des Menschen über den Globus, der Besiedlung neuer Lebensräume und mit der Entstehung größerer Gemeinschaften entwickelten sich unterschiedliche Religionen, die sich im Laufe von Jahrhunderten weiter entfalteten und aufgliederten. Mit der Entstehung von landwirtschaftlichen und ersten städtischen Siedlungsformen kam es zu einem Wandel der Sozialstrukturen; die Gruppengröße wuchs von wenigen hundert Mitgliedern in Jäger-Sammler-Gemeinschaften zu einigen tausend Mitgliedern. Evolutionsbiologische und neurowissenschaftliche Befunde zeigen, dass unser Gehirn einen gut funktionierenden sozialen Austausch nur bis zu einer Gruppengröße von etwa 150 Mitgliedern leisten kann. Mit dem zunehmenden Wachstum von Gemeinschaften waren zur Kontrolle des Sozialgefüges neue Mechanismen erforderlich. Der kollektive religiöse Glaube an eine übergeordnete Instanz erlaubte auch in großen Gemeinschaften ein geordnetes Zusammenleben. Weiterhin werden durch Religionen gemeinschaftsfördernde Prinzipien, wie Mitgefühl und Barmherzigkeit, unterstützt. Nach der „social brain-Hypothese“ war für die evolutionäre Entwicklung dieser Fähigkeiten ein Wachstum bestimmter Hirnstrukturen notwendig. Im Vortrag werden die evolutionären Vorteile religiösen Glaubens und deren neurowissenschaftlichen Grundlagen vorgestellt. Der Referent, Prof. Luhmann, Naturwissenschaftler, Neurophysiologe und Neurobiologe an der Universitätsmedizin Mainz ist Autor des Bestsellers „Alles Einbildung!“ Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!

Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender! Weitere Termine in 2017: 03. Mai 2017:                 Was ist der Mensch aus christlicher Sicht? 07. Juni 2017:                Was ist der Mensch – die Antwort Shakespeares 27. September 2017: Kunst, um mit dem Leben klarzukommen Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger,
Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.,
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]

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