Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neuen Sonderforschungsbereich an der Universitätsmedizin Mainz

Sonderforschungsbereich hat den Fokus auf neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zum 1. Januar 2013 einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein. Der neue, von Univ. Prof. Dr. Robert Nitsch, Direktor des Instituts für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie an der Universitätsmedizin Mainz, koordinierte Forschungsverbund von Wissenschaftlern aus Mainz und Frankfurt wird mit insgesamt rund 9,3 Millionen Euro für eine erste Periode von vier Jahren gefördert. Ziel des SFB ist es, die molekularen und zellulären Wirkzusammenhänge zu erforschen, die das Gehirn in die Lage versetzen, einen balancierten Funktionszustand – die Netzwerkhomöostase – aufrechtzuerhalten. Von einem tiefergreifenden Verständnis solcher Mechanismen versprechen sich die beteiligten Wissenschaftler auch neue Einsichten in Krankheitsprozesse im Gehirn, und damit langfristig auch neue Therapieoptionen. Die molekularen und zellulären Mechanismen der Netzwerkhomöostase im Detail zu verstehen, ist das zentrale Ziel des SFB 1080 „Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuronalen Homöostase“. Im Erfolgsfall ist das die ideale Voraussetzung, um pharmazeutische Präparate zu entwickeln, die bei Erkrankungen des Gehirns beim Menschen zum Einsatz kommen. Konkret wollen die Forscher um Prof. Nitsch unterschiedliche Klassen von Molekülen untersuchen, die beispielsweise für die Kontrolle von Zell-Zell-Interaktionen und Signalprozessen relevant sind. Forschungserkenntnisse auf diesem Gebiet sind nach Ansicht von Prof. Nitsch der Schlüssel, um die Bedeutung homöostatischer Mechanismen für den Organismus und im Besondern für das erkrankte Nervensystem beim Menschen zu begreifen. Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin ist, freut sich mit dem Team um Prof. Nitsch: „Die erfolgreiche Bewerbung um einen DFG-Sonderforschungsbereich zeigt erneut die hohe Innovations- Leistungskraft der Forschung an der Universitätsmedizin und an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Im Januar konnte sich das von Mainz aus koordinierte CI3-Cluster, das maßgeschneiderte Diagnoseinstrumente und Therapien entwickeln will, im Spitzenclusterwettbewerb des Bundesforschungsministeriums durchsetzen. Anfang Juli erst startete ein neuer DFG-Sonderforschungsbereich/Transregio unter Leitung von Frau Prof. Dr. Frauke Zipp, der die Entstehung von Multipler Sklerose in den Blick nimmt. Und vor wenigen Tagen hat der Europäische Forschungsrat Herrn Professor Nitsch einen mit 2,5 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant für geplante künftige Forschungsprojekte zuerkannt.“ Der jetzige Erfolg bestätige, dass „unsere Spitzenforschung an der Mainzer Universitätsmedizin zu den besten in Deutschland gehört“ und auch international auf hohem Niveau mithalten könne. „Der jetzt bewilligte SFB unterstreicht einmal mehr, dass es richtig war, den Forschungsschwerpunkt Neurowissenschaften (FTN) an der Universitätsmedizin Mainz zu etablieren. Der SFB ist aber auch das Ergebnis einer gezielten Förderung des neurowissenschaftlichen Bereichs über einen längeren Zeitraum hinweg, und er basiert auf hervorragenden bestehenden Strukturen, an deren Aufbau herausragende Wissenschaftler der Universitätsmedizin in hohem Maße beteiligt waren. Mit der Berufung von Prof. Nitsch wurden – wie sich jetzt zeigt – erfolgreich die Weichen dafür gestellt, dass die Profilbildung nicht nur nach innen sondern jetzt auch nach außen, und zwar auf nationaler Ebene, sichtbar wird“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Prof. Nitsch wechselte im Jahr 2009 von der Berliner Charité nach Mainz. Die Hochschulleitung gratulierte der Universitätsmedizin und insbesondere Prof. Robert Nitsch zu dem neuen Sonderforschungsbereich. „Damit zeigt sich einmal mehr, dass die Bildung von Profilschwerpunkten an der JGU richtig war und nun Früchte trägt“, sagte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „Nun gilt es, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und auszubauen. Als eine der großen Volluniversitäten Deutschlands wollen wir unser breites Lehr- und Forschungsspektrum ganz gezielt mit einer Profilbildung in herausragenden Bereichen verbinden.“ „Das immense Potential des SFB 1080 liegt darin begründet, dass wir eine realistische Chance haben, einen wesentlichen Beitrag zur Entschlüsselung der Netzwerkhomöostase zu leisten“, so Prof. Nitsch. Bei der Netzwerkhomöostase handelt es sich um die Fähigkeit des Gehirns, trotz der permanenten Verarbeitung von Umweltinformationen, zum Beispiel die Balance von Hemmung und Erregung von Nervenzellen zu stabilisieren. „Wir wollen die Kontrollmechanismen erforschen, die während der Entwicklung und im erwachsenen Leben etwa die Neubildung von Zellen, die Ausbildung und Stabilisierung von Verbindungen zwischen den Zellen, die Verarbeitung von Eiweißen in den Zellen sowie den Signalaustausch zwischen den Zellen des Gehirns steuern“, ergänzt Prof. Nitsch, der auch Sprecher des Forschungsschwerpunktes Translationale Neurowissenschaften (FTN) der Johannes-Gutenberg Universität Mainz ist. Dieser Sonderforschungsbereich ist auch ein weiterer Erfolg des Neurowissenschaftlichen Netzwerks Rhein-Main (rmn²), an dem sich neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt auch die ansässigen Max-Planck-Institute für Biophysik und für Hirnforschung sowie das Institut für Molekulare Biologie (IMB), Mainz, beteiligen. Kontakt und Information
Oliver Kreft, Telefon 06131 17-9716, Fax 06131 17- 17-9967,
E-Mail: kreft@um-mainz.de Pressekontakt
Dr. Renée Dillinger-Reiter, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496,
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]

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