Hautärzte machen fit für den Sommer

Bundesweite Hautkrebs-Informationswoche startet am 13. Juni 2005. Wer richtig mit der Sonne umgeht, kann sie genießen, ohne einen Sonnenbrand und spätere Hautschäden zu riskieren. Das ist kinderleicht und bedeutet in erster Linie: umdenken! Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene muss es selbstverständlich werden, dass sie sich in der Sonne nicht aus-, sondern anziehen und dass sie die Mittagssonne meiden. „Fit for Sun“ ist deshalb auch das Motto der diesjährigen Kampagne der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention sowie der ersten bundesweiten Hautkrebs-Informationswoche der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der niedergelassenen Hautärzte im Juni 2005.

Vom 13. bis 17. Juni 2005 stehen in vielen dermatologischen Kliniken und Praxen bundesweit der richtige Umgang mit der Sonne und die Beratung zur Früherkennung von Hautkrebs im Mittelpunkt. Mit Sondersprechstunden, Informationsveranstaltungen und Aktionsständen wollen die Hautärzte die Bevölkerung für diese Themen erneut sensibilisieren und zum Umdenken motivieren.   Außerdem werden die Hautärzte in weiterführenden Schulen im Unterricht, auf Elternabenden und Schulveranstaltungen aktiv sein. Die Unterrichtsmaterialien "Fit for sun" der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention setzten hierfür neue Impulse. Die Materialien wurden von den beiden Organisationen Ende Februar 2005 bundesweit an 17.000 weiterführende Schulen verschickt.   Denn: Das Risikopotential für Hautkrebs wird bereits in den ersten Lebensjahren entwickelt. Bis zum 15. Lebensjahr kann dieser Prozess abgeschlossen sein. Wer einmal in der Kindheit zusätzliche Pigmentmale durch UV-Strahlung erworben hat, kann im Laufe seines Lebens immer mehr entwickeln. Auch ohne weitere Sonnenbrände kann sich die Anzahl der Pigmentmale bereits innerhalb von vier Jahren verdoppeln. Und das schon im Kindesalter. „Dabei wirkt sich die Anzahl der Pigmentmale auf das individuelle Hautkrebsrisiko aus. Es ist der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung des malignen Melanoms. Erschreckend hoch ist die Anzahl der unter 35-Jährigen, die bereits an diesem Hautkrebs erkrankt sind,“ so Prof. Eckhard Breitbart, Zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. Insgesamt erkranken über 20.000 Menschen in Deutschland jährlich an dieser besonders gefürchteten Form des Hautkrebses. Mehr jüngere Frauen mit jahrelanger zusätzlicher Solarienbesoonung entwickeln inzwischen Maligne Melanome.  Während die kurze, intensive UV-Belastung die überwiegende Ursache für ein Malignes Melanom ist, entsteht der Basalzell- und Stachelzellkrebs durch über viele Jahre aufgenommene intensive UV-Dosis. Personen, die im Freien arbeiten oder regelmäßige Sonnenbäder nehmen, sind hiervon besonders betroffen. Zwar sind rund 90 Prozent der 102.000 Menschen, die in Deutschland pro Jahr neu an diesen beiden Hautkrebsarten erkranken, über 50 Jahre alt, doch zeichnet sich auch hier ein neuer Trend zur früheren Erkrankung ab.  Ein individuelles Risiko für Hautkrebs trägt wer helle Haut, blaue und grüne Augen, blonde oder rote Haare, eher verbrennt als bräunt, Sommersprossen oder ein Familienmitglied mit Hautkrebs hat. Menschen mit erhöhtem Risiko sollten einmal im Jahr einen Hautarzt aufsuchen und einmal im Monat ihre Haut von Kopf bis Fuß selbst untersuchen.   "Hautkrebs ist der einzige Krebs, der äußerlich sichtbar ist. Und der einzige Krebs, der früh erkannt fast zu 100 Prozent heilbar ist," so Prof. Harald Gollnick, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.   Durch die Früherkennung von Hautkrebs können Schäden verhindert und die Gesundheit und die Lebensqualität der Betroffenen schnell wieder hergestellt werden. Langfristig wurden dadurch auch die Kosten für umfangreiche und aufwendige Behandlungen im späteren Stadium der Hautkrebserkrankungen, wie zum Beispiel rekonstruktive Eingriffe, Chemo- und Immuntherapie eingespart.   "Der richtige Sonnenschutz und auch die Hautkrebs-Früherkennung sind sehr einfach. Hier kommt es in erster Linie auf das 'Gewusst-wie' an. Deshalb wollen wir Hautärzte die Bevölkerung direkt und umfassend in der Hautkrebs-Informationswoche informieren," so Dr. Erich Schubert, Berufsverband der Deutschen Dermatologen.   Weitere Informationen zur Hautkrebs-Informationswoche gibt es bei der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (www.derma.de), dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (www.uptoderm.de) und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (http://www.ado-homepage.de).   Alle Unterrichtsmaterialien "Fit for sun" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.unserehaut.de und www.krebshilfe.de. Hautkrebsfrüherkennung Alle Pigmentmale werden am besten nach der ABCD-Regel angeschaut:

  • A wie Asymmetrie. Hat das Mal eine asymmetrische Form?
  • B wie Begrenzung. Ist das mal an den Rändern rau, zackig, uneben oder scheint es auszulaufen?
  • C wie Colour. Ist das Mal an einigen Stellen heller oder dunkler ?
  • D wie Durchmesser. Hat das Mal einen Durchmesser von mehr als 2 mm?
Allerdings sind nicht nur ungewöhnliche Pigmentmale auf der Haut verdächtig. Jede dunkle Verfärbung an der Sohle oder unter einem Nagel, die plötzliche Ablösung eines Nagels oder eine langwierige schmerzlose Nagelwallentzündung können melanomverdächtige Anzeichen sein. Wer nach der ABCD-Regel etwas Auffälliges entdeckt oder bei einer Hautveränderung ein komisches Gefühl hat, sollte sich vorsichtshalber sofort an einen Arzt wenden. Denn auch der Basalzellkrebs kann vielfältige Formen annehmen. Oft beginnt er als sehr kleiner porzellanfarbener Knoten, der mit winzigen Blutgefäßen durchzogen ist. Am häufigsten tritt er auf den Körperstellen auf, die häufig der UV-Strahlung ausgesetzt sind, wie z.B. Nase, Ohren, Unterlippen, Nacken und Hände. Dort tritt auch der Stachelzellkrebs auf, der immer mit der aktinischen Keratose beginnt. Typisch für diese Vorstufe ist eine schuppige, krustige Erhebung auf der Hautoberfläche, die sich wie Sandpapier anfühlt. Diese Vorstufe ist nicht bösartig und lässt sich sehr gut z.B. mit speziell hierfür entwickelten Salben behandeln.  Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:   Prof. Peter Elsner, Deutsche Dermatologische Gesellschaft c/o Klinik für Dermatologie und Allergologie, Friedrich Schiller Universität, Erfurter Strasse 35, 07743 Jena, Tel. 03641/937350, Fax 03641/937418, E-Mail: elsner@derma.uni-jena.de  Ralph Blumenthal, Berufsverband der Deutschen Dermatologen, Hinter den Hecken 6, 53881 Euskirchen, Tel. 02251/778647, E-Mail: bvdd_red@web.de  Dr. Peter Mohr, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie c/o Dermatologisches Zentrum Buxtehude, Am Krankenhaus 1, 21614 Buxtehude, Tel. 04161 / 703-0, Fax 04161 / 703-6045, E-Mail: p.mohr@elbekliniken.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]

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