„Mikrobiom und Stuhltransplantation“
Medizinische Gesellschaft Mainz setzt am 02. Mai 2018 ihre Vorlesungsreihe fort
Der nächste Themenabend der Medizinischen Gesellschaft Mainz am 02. Mai widmet sich dem Thema „Mikrobiom und Stuhltransplantation“. Die Mikrobiomforschung, die sich mit der Erforschung der uns kolonisierenden Mikroorganismen befasst, erregte in den letzten Jahren großes Aufsehen. Inwieweit diese Mikroorganismen einen Einfluss auf unsere Gesundheit haben, ist eine der zentralen Fragen der Mikrobiomforschung und steht auch im Mittelpunkt des Themenabends, durch den die Infektiologin von der I. Medizinischen Universitätsklinik Köln Dr. Maria Vehreschild führen wird. Moderator des Abends ist der Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Peter Galle. Der Themenabend beginnt um 19.15 Uhr. Er findet statt im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Dass Bakterien im menschlichen Darm eine zentrale Funktion haben, ist hinlänglich bekannt. Die Mikroorganismen helfen bei der Verdauung. Unsere Bewohner scheinen allerdings auch darüber hinaus innerhalb der Regulation unserer Körperfunktionen eine wichtige Rolle zu spielen. Wie alle unsere Organe durchläuft auch unsere Mikrobiota eine Phase der Entwicklung. Diese Phase scheint besonders anfällig für Störungen zu sein, die sich im Verlauf über metabolische und immunologische Prozesse negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Solche Störungen können wahrscheinlich sogar über mehrere Generationen hinweg kumulieren und bedingen möglicherweise die Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Adipositas in industrialisierten Populationen.
Das Wissen um die Funktion der Mikrobiota können wir auch nutzen, um Krankheiten zu verhindern oder zu behandeln. Im Zentrum dieser Bemühungen steht aus praktischer Sicht aktuell der sogenannte fäkale Mikrobiota-Transfer (Stuhltransplantation). Über diese Maßnahme kann eine in ihrer Artenvielfalt verarmte Mikrobiota wieder angereichert werden. Die Wirkungen dieser Therapie lassen sich im Bereich der Infektionsmedizin aber möglicherweise auch in auf den ersten Blick wenig verwandten Nachbardisziplinen, zum Beispiel der Onkologie oder Neurologie anwenden. Doch auch Weiterentwicklungen dieser noch sehr breit angelegten Methode hin zu spezifisch designten Bakterienkombinationspräparaten befinden sich bereits heute in der Entwicklung.
Die Referentin Dr. Maria Vehreschild spricht am 02. Mai in ihrem Vortrag über das derzeitige Wissen, die Bedeutung von Dysbalancen der Darmflora, über therapeutische Ansatzpunkte und zeigt Perspektiven auf.
Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger,
Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.,
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]
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