Neue Therapie bei Panikstörungen
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie widmet sich intensiv Panikpatienten
Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz führt eine neue Therapie für Panikpatienten ein, die aktuell in einer Studie geprüft wird. Dabei sollen die Umstände, Gefühle und Gedanken, die der Panikstörung zugrunde liegen, genau erkundet und bearbeitet werden. Da Panikstörungen in der Praxis aber häufig zu spät erkannt werden, veranstaltete die Klinik kürzlich den sehr gut besuchten „1. Psychosomatischen Abend“ für niedergelassene Ärzte und Psychologen.
Etwa drei Prozent der Frauen in der deutschen Bevölkerung leiden unter Panikstörungen – etwa doppelt so viele wie Männer mit 1,7 Prozent. Panikattacken treten meist völlig unerwartet auf und äußern sich durch zahlreiche, vorwiegend körperliche Beschwerden wie Herzklopfen, Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Durchfall, Schwindel, aber auch durch panische Ängste, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder zu sterben. Patienten mit Panikstörungen nehmen 13 mal so häufig Notaufnahmen in Krankenhäusern in Anspruch wie die Allgemeinbevölkerung. Im Laufe der Zeit engen sie aus Angst vor einer neuerlichen Attacke vielfach ihren Aktionsradius drastisch ein, es kommt zu Depressionen, zu einer Sucht oder zu unterschiedlichsten Körperbeschwerden, verbunden mit Arbeitsunfähigkeit.
Die Panikstörung ist ein Schwerpunkt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Mainzer Uniklinikum. „Zwar haben inzwischen zahlreiche Studien die Wirksamkeit der Psychotherapie, insbesondere der Verhaltenstherapie bei Panikstörungen – die zeitweilig auch durch Medikamente unterstützt werden kann – gut belegt“, erklärt Dr. Claudia Subic-Wrana, die therapeutische Leiterin der psychosomatischen Bettenstation. „Dennoch fehlen weiterhin wirksame Behandlungsansätze für die Patienten, die auf die bisherigen Verfahren nicht ansprechen.“
In Zusammenarbeit mit Prof. Barbara Milrod von der Cornell University aus New York wird daher in Mainz gemeinsam mit niedergelassenen Psychotherapeuten ein neues psychodynamisches Therapieverfahren eingeführt, das eine intensive zwölfwöchige Kurztherapie vorsieht. Zurzeit wird es in einer Studie getestet. Während bei verhaltenstherapeutischen Verfahren meist die Konfrontation des Patienten mit Angst auslösenden Situationen im Vordergrund steht, sollen bei dem neuen Ansatz die der Panikstörung zugrunde liegenden Umstände, Gefühle und Gedanken genau erkundet und in der therapeutischen Beziehung bearbeitet werden. Das Erkennen und Verstehen der unbewussten seelischen Vorgänge soll Selbstvertrauen und Beziehungsfähigkeit der Erkrankten stärken und ihnen helfen, die Panik zu überwinden.
„Im Zuge unseres neuen Therapieangebotes und um ein größeres Bewusstsein für die Krankheit ‚Panikstörung’ zu schaffen, haben wir für niedergelassene Kollegen den ‚1. Psychosomatischen Abend’ veranstaltet“, erläutert Prof. Manfred E. Beutel, Direktor der Klinik. „Denn Panikstörungen werden in der Praxis häufig zu spät erkannt.“ Bei der Veranstaltung veranschaulichte Prof. Beutel, wie sich akute körperliche Beschwerden, Angstgefühle und katastrophisierende Gedanken zu Panikzuständen aufschaukeln: „Panikattacken kommen scheinbar aus ‚heiterem Himmel’, bei genauer Analyse findet man aber spezifische, oft unbewusste Auslöser.“ Dabei handelt es sich häufig um Trennungs- und Verlusterlebnisse, aber auch um Selbstbehauptungswünsche oder unterdrückten Ärger. Bei den vielgestaltigen Ursachen spielen genetische Anlagen und familiäre Einflüsse eine wesentliche Rolle. „Häufig haben Panikpatienten ängstliche Elternteile oder haben Vernachlässigung, frühe Trennungen oder andere Traumata in der Kindheit erlitten“,einer psychobiologischen Anfälligkeit gegenüber Verlust- und Trennungssituationen im späteren Leben führen.“
Psychosomatische Abende sollen künftig auch über weitere klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik informieren, etwa über soziale Ängste, Schmerz und Somatisierung und psychotherapeutische Hilfen für Krebskranke und Organtransplantierte.
Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz führt eine neue Therapie für Panikpatienten ein, die aktuell in einer Studie geprüft wird. Dabei sollen die Umstände, Gefühle und Gedanken, die der Panikstörung zugrunde liegen, genau erkundet und bearbeitet werden. Da Panikstörungen in der Praxis aber häufig zu spät erkannt werden, veranstaltete die Klinik kürzlich den sehr gut besuchten „1. Psychosomatischen Abend“ für niedergelassene Ärzte und Psychologen.
Etwa drei Prozent der Frauen in der deutschen Bevölkerung leiden unter Panikstörungen – etwa doppelt so viele wie Männer mit 1,7 Prozent. Panikattacken treten meist völlig unerwartet auf und äußern sich durch zahlreiche, vorwiegend körperliche Beschwerden wie Herzklopfen, Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Durchfall, Schwindel, aber auch durch panische Ängste, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder zu sterben. Patienten mit Panikstörungen nehmen 13 mal so häufig Notaufnahmen in Krankenhäusern in Anspruch wie die Allgemeinbevölkerung. Im Laufe der Zeit engen sie aus Angst vor einer neuerlichen Attacke vielfach ihren Aktionsradius drastisch ein, es kommt zu Depressionen, zu einer Sucht oder zu unterschiedlichsten Körperbeschwerden, verbunden mit Arbeitsunfähigkeit.
Die Panikstörung ist ein Schwerpunkt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Mainzer Uniklinikum. „Zwar haben inzwischen zahlreiche Studien die Wirksamkeit der Psychotherapie, insbesondere der Verhaltenstherapie bei Panikstörungen – die zeitweilig auch durch Medikamente unterstützt werden kann – gut belegt“, erklärt Dr. Claudia Subic-Wrana, die therapeutische Leiterin der psychosomatischen Bettenstation. „Dennoch fehlen weiterhin wirksame Behandlungsansätze für die Patienten, die auf die bisherigen Verfahren nicht ansprechen.“
In Zusammenarbeit mit Prof. Barbara Milrod von der Cornell University aus New York wird daher in Mainz gemeinsam mit niedergelassenen Psychotherapeuten ein neues psychodynamisches Therapieverfahren eingeführt, das eine intensive zwölfwöchige Kurztherapie vorsieht. Zurzeit wird es in einer Studie getestet. Während bei verhaltenstherapeutischen Verfahren meist die Konfrontation des Patienten mit Angst auslösenden Situationen im Vordergrund steht, sollen bei dem neuen Ansatz die der Panikstörung zugrunde liegenden Umstände, Gefühle und Gedanken genau erkundet und in der therapeutischen Beziehung bearbeitet werden. Das Erkennen und Verstehen der unbewussten seelischen Vorgänge soll Selbstvertrauen und Beziehungsfähigkeit der Erkrankten stärken und ihnen helfen, die Panik zu überwinden.
„Im Zuge unseres neuen Therapieangebotes und um ein größeres Bewusstsein für die Krankheit ‚Panikstörung’ zu schaffen, haben wir für niedergelassene Kollegen den ‚1. Psychosomatischen Abend’ veranstaltet“, erläutert Prof. Manfred E. Beutel, Direktor der Klinik. „Denn Panikstörungen werden in der Praxis häufig zu spät erkannt.“ Bei der Veranstaltung veranschaulichte Prof. Beutel, wie sich akute körperliche Beschwerden, Angstgefühle und katastrophisierende Gedanken zu Panikzuständen aufschaukeln: „Panikattacken kommen scheinbar aus ‚heiterem Himmel’, bei genauer Analyse findet man aber spezifische, oft unbewusste Auslöser.“ Dabei handelt es sich häufig um Trennungs- und Verlusterlebnisse, aber auch um Selbstbehauptungswünsche oder unterdrückten Ärger. Bei den vielgestaltigen Ursachen spielen genetische Anlagen und familiäre Einflüsse eine wesentliche Rolle. „Häufig haben Panikpatienten ängstliche Elternteile oder haben Vernachlässigung, frühe Trennungen oder andere Traumata in der Kindheit erlitten“, einer psychobiologischen Anfälligkeit gegenüber Verlust- und Trennungssituationen im späteren Leben führen.“
Psychosomatische Abende sollen künftig auch über weitere klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik informieren, etwa über soziale Ängste, Schmerz und Somatisierung und psychotherapeutische Hilfen für Krebskranke und Organtransplantierte.
Weitere Informationen zu Panikstörungen:
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tel. 06131 / 17 2999,
www.klinik.uni-mainz.de/Psychosomatik/
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]
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