Rätselhaften Erkrankungen auf der Spur – „Was können wir von Dr. House lernen“
Medizinische Gesellschaft Mainz lädt am Mittwoch, 13. Januar 2016, um 19.15 Uhr zum ersten Themenabend in neuem Jahr ein
Der menschliche Körper ist ein komplexer Mikrokosmos. Die Wissenschaft gewinnt fast täglich neue Erkenntnisse über ihn und trotzdem birgt er weiterhin viele Geheimnisse. Auch Kliniker sehen sich nicht selten mit Symptomen konfrontiert, wie sie nicht im Lehrbuch stehen und die Rätsel aufgeben. Welcher Art diese sein können und wie die Mediziner sich der Lösung nähern, das erläutert der Gründer und Leiter des Zentrums für unerkannte und seltene Erkrankungen am Universitätsklinikum Gießen – Marburg, Prof. Dr. Jürgen Schäfer, beim nächsten Themenabend der Medizinischen Gesellschaft. Der auch als „deutscher Dr. House“ bekannte Referent widmet seinen Vortrag der fast schon detektivischen Spurensuche bei rätselhaften Erkrankungen sowie der Bedeutung dieser zumeist kostenintensiven Fälle für die Lehre, Forschung und Patientenversorgung. Moderator des Abends ist Univ.-Prof. Dr. Karl Lackner, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Mainz. Der Themenabend findet statt am Mittwoch, 13. Januar 2016, um 19.15 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Der Internist, Kardiologe, Endokrinologe und Intensivmediziner Prof. Dr. Jürgen Schäfer von der Uniklinik Marburg startete vor mehr als acht Jahren ein kleines, freiwilliges Studentenseminar mit dem Titel „Dr. House revisited – oder: Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt?“. „Dr. House“ ist der Titel einer amerikanischen Fernsehserie über den Arzt Dr. Gregory House, der eigenwillig und unkonventionell die richtige Diagnose für schwierige Fälle sucht. Mit der Einbindung der populären TV-Serie „Dr. House“ wollte Professor Schäfer seine Studenten für seltene und ungewöhnliche Erkrankungen begeistern. Zudem vermittelt diese Serie sehr unterhaltsam die Bedeutung regelmäßiger Teambesprechungen und zeigt auf, wie wichtig es ist, einmal gestellte Diagnosen immer wieder zu hinterfragen und neue Befunde zu einem sinnvollen Ganzen zusammen zu fügen.
Die Seminar-Reihe stieß sowohl bei den Studierenden als auch bei den Medien auf viel positive Resonanz. Für dieses besondere Format der Lehre erhielt Prof. Schäfer die Auszeichnung „Ars Legendi“ als bester Medizinprofessor des Jahres 2010 und den „Pulsus Award“ als bester Arzt des Jahres 2013. Einige der spannendsten Fälle konnte Schäfer in renommierten Journalen publizieren. Im berühmten Lancet beispielsweise stellte er den Fall einer Kobaltvergiftung nach Implantation einer Hüftgelenkprothese vor. Für das Marburger Universitätsklinikum war all dies Anlass genug, um im Dezember 2013 das „Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen“ (ZusE) zu gründen. Mittlerweile überblickt der Professor rund 3.500 Patienten, die an häufigen, aber nicht erkannten, an scheinbar ausgestorbenen oder sehr seltenen Erkrankungen leiden. Die Diagnostik ist immer spannend.
Dass rätselhafte Fälle auch für Laien interessant sein können, beweist neben der inzwischen schon kultigen TV-Serie „Dr. House“ unter anderem die beliebte Rubrik „Diagnose“ in einer der erfolgreichsten deutschen Wochenzeitschriften. Wie Prof. Schäfer manch harte Nuss knackt, wird er in seinem Vortrag unter der Moderation von Prof. Lackner darlegen. Die Medizinische Gesellschaft lädt alle interessierten Laien und Experten ein, sich bei ihrem nächsten Themenabend gemeinsam auf Spurensuche zu begeben.
Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!
Weitere Termine der Medizinischen Gesellschaft:
03.02.2016: Vor Gericht: Wie Experten die Glaubwürdigkeit von Aussagen beurteilen
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger, Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]
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