Selbsthilfeverein „Frühstart“ spendet der Mainzer Frühgeborenen-Intensivstation innovativen Inkubator
Gerade sehr kleine Frühgeborene müssen in den ersten Lebenswochen intensivmedizinisch betreut werden, damit sie überleben können. Frühchen verbringen deshalb oft viele Wochen in einem speziellen „Brutkasten“, der nach besten Möglichkeiten die natürlichen Bedingungen im Mutterleib nachahmen soll. Der Selbsthilfeverein „Frühstart“ e.V. übergab nun der Frühgeborenenintensivstation der Mainzer Universitätskinderklinik einen innovativen Inkubator der neuesten Generation. „Der neue Inkubator ist ein wichtiger Schritt in Richtung sanfter Frühgeborenenmedizin“, begründet Frühstart-Vorsitzender Hans-Jürgen Wirthl die Investition seines Vereins. Insbesondere für die Entwicklung des Gehirns benötigen Frühchen Umgebungsbedingungen, in denen sie möglichst wenig gestört werden. So wie im Mutterleib eben. „Die beste Lösung ist, sie in Ruhe zu lassen“, weiß Wirthl, denn dies wird durch neueste Studien inzwischen bestätigt. Das 29.500 Euro teure Gerät bietet nach heutigen Erkenntnissen beste Bedingungen für die Entwicklung der Frühchen. Anders als bei herkömmlichen Geräten ist es möglich, ein Kind darin bei vielen medizinischen und pflegerischen Maßnahmen zu betreuen, ohne es herausnehmen und umlagern zu müssen. So verfügt der Inkubator z. B. über eine extra große Liegefläche mit integrierter Waage und Röntgenschale. Alle 4 Seitenwände können blitzschnell geöffnet werden. Und die Abdeckhaube lässt sich in Sekundenschnelle hochfahren. Gerade diese Funktion hat dem Inkubator den bezeichnenden Namen „Giraffe“ eingebracht. Damit steht immer das richtige Bett für das Kind bereit, denn die „Giraffe“ lässt sich so auch leicht zum einfachen Wärmebett umfunktionieren. Eine „Giraffe“ alleine reicht natürlich nicht aus, um alle Kinder damit versorgen zu können. Wirthl wünscht sich deshalb sehr, dass „Frühstart“ die Frühchenstation noch mit weiteren Geräten ausstatten kann, und hofft dafür auch auf viele Spenden, die solche Investitionen erst ermöglichen. „Wir freuen uns außerordentlich über die Unterstützung durch ‚Frühstart’ – das neue Inkubatorsystem stärkt unsere Bemühungen Früh- und Risikoneugeborene auf höchstem medizinischen Niveau zu versorgen“, betont Prof. Dr. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Mainzer Universitätsklinikum. „Frühstart“ e.V. ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation. Seit der Gründung im Jahr 1993 ist es deren Ziel, die Versorgung der Frühchen auf der neonatologischen Intensivstation der Kinderklinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz zu verbessern. „Frühstart“ bietet außerdem Hilfestellung für Eltern und Angehörige von Frühgeborenen und Risikokindern, unterstützt die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und fördert die Fortbildung des ärztlichen und pflegerischen Personals.
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]
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