Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation fördert Projekt zur Tumorforschung an der Universitätsmedizin Mainz

Arbeitsgruppe um Prof. Roland Stauber von der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Mainz erhält 240.000 Euro

Mit 240.000 Euro innerhalb der nächsten beiden Jahre fördert die „Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation“ ein Forschungsprojekt zum diagnostischen und therapeutischen Potenzial so genannter Tumorstammzellen. Ziel des Projekts ist die Isolierung und molekulare Charakterisierung dieser besonderen Tumorzellen – die als „Pilotzellen“ für das Wachstum und letztendlich auch für den klinischen Verlauf einer Tumorerkrankung maßgeblich verantwortlich zu sein scheinen. Projektleiter ist Prof. Dr. Roland Stauber, Leiter der Forschungsgruppe „Molekulare und zelluläre Onkologie“ an der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Mainz. Nach neuesten Erkenntnissen sind Tumorzellen hierarchisch gegliedert – mit einer Tumorstammzelle an der Spitze und den davon abgeleiteten, differenzierteren Tumorzellen darunter. Somit scheinen nur wenige solcher „Pilotzellen“ für das Wachstum und letztendlich auch für den klinischen Verlauf einer Tumorerkrankung maßgeblich verantwortlich zu sein, denn trotz guter anfänglicher Behandlungserfolge erleiden viele Krebspatienten einen Rückfall (Rezidiv) und es treten Fernmetastasen auf. Da diese Komplikationen oftmals die krankheitsbedingte Haupttodesursache darstellen, ist es nötig, Strategien zur endgültigen Eliminierung und zur frühzeitigen Detektion von Tumorstammzellen zu entwickeln. Aufgrund typischer Stammzelleigenschaften wie Selbsterneuerung und Differenzierungspotenzial sind Tumorstammzellen wahrscheinlich nicht nur ursächlich für die Tumorentstehung, sondern scheinen zudem resistenter gegenüber gängigen Krebstherapien zu sein. Daher sind Tumorstammzellen nicht nur das zentrale Element einer neuen Theorie zur Krebsentstehung, sondern auch Hoffnungsträger für eine verbesserte Diagnose und neue Krebstherapien. Unverzichtbar für eine langfristige Verbesserung der Diagnose und Heilung von Krebserkrankungen ist daher eine umfassende Charakterisierung und ein molekulares Verständnis von Tumorstammzellen sowie die Entwicklung innovativer Nachweisverfahren und Therapiestrategien, die speziell auf Krebsstammzellen ausgerichtet sind. „Neusten Hinweisen zufolge scheint es durchaus möglich, ‚Krebsstammzellen’ aus Tumoren – unter anderem auch aus Kopf-Hals-Tumoren –, aber auch aus etablierten Tumorzelllinien zu isolieren“, erläutert der Projektleiter und Stiftungsprofessor der Tumorstiftung Kopf-Hals Prof. Dr. Stauber. „Daher sind wir froh, dass wir nun aufgrund der bewilligten Förderung durch die ‚Stiftung Rheinland Pfalz für Innovation’ zu einem solch günstigen Zeitpunkt intensiv in das neue, viel versprechende Projekt einsteigen können.“ „Dabei haben wir verschiedene Ziele festgelegt“, so Prof. Stauber weiter. „Zunächst wollen wir Tumorstammzellen aus Kopf-Hals-Tumoren isolieren und nach Schlüsselfaktoren suchen, welche für die besonderen krankheitsrelevanten Eigenschaften dieser Zellen verantwortlich sind. Im Visier der Forscher steht dabei unter anderem das Eiweiß ‚Survivin’ (von: to survive = überleben), dessen Schutzwirkung gegenüber Bestrahlung und Chemotherapie bei Krebszellen bereits nachgewiesen werden konnte. „Darauf aufbauend wollen wir herausfinden, auf welche Weise wir die Achillesfersen der Tumorstammzellen treffen können“, resümiert Prof. Stauber. „Inwieweit sich diese Erkenntnisse möglicherweise zu einer verbesserten Behandlung von Krebspatienten weiterentwickeln lassen, müssen weiterführende Forschungsarbeiten zeigen“. Doris Ahnen, Vorsitzende der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation und Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur wies auf die Förderpolitik der Stiftung hin: „Da Tumorstammzellen eine zentrale Bedeutung in der Tumorentstehung und im Krankheitsverlauf zugeschrieben wird, kann ihre Isolierung, Charakterisierung und Modulierung zu einer besseren Diagnostik beitragen und ein weiterer Baustein sein auf dem Wege zu einer individualisierten Therapie von Tumoren. Die Unterstützung dieses Projekts ist daher geradezu exemplarisch für die Forschungsförderung durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation, die sich innovativen Projekten mit einem hohen Anwendungsbezug widmet.“ Pressemitteilung (PDF 46,9 KB) Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Roland H. Stauber
Molekulare und zelluläre Onkologie
Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Telefon 06131 17-7002
Fax 06131 17-6671
rstauber@uni-mainz.de 
www.stauber-lab.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 403.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.700 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 590 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 9.000 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
[Stand: 2024]

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