Tarifverhandlungen zwischen Universitätsmedizin Mainz und Marburger Bund gestalten sich schwierig
Positionen und Interessen noch weit auseinander – Marburger Bund ruft für Donnerstagnachmittag zum Warnstreik auf
Die Universitätsmedizin Mainz (UM) und der Marburger Bund hatten sich im September darauf geeinigt, ihre aktuell laufenden Tarifverhandlungen am 10. Oktober fortzuführen. Die bisherigen Gespräche hatten gezeigt, dass die Positionen und Interessen der Tarifpartner sehr weit auseinanderliegen. Nun hat der Marburger Bund im Vorfeld der für Freitag anberaumten Gespräche kurzfristig für Donnerstag, 9. Oktober von 14 bis 17 Uhr zum Warnstreik aufgerufen.
„Die Tarifgespräche mit dem Marburger Bund gestalten sich aktuell schwierig und wir können bislang keine konstruktive Verhandlungsbereitschaft erkennen. Wir ordnen den angekündigten Warnstreik in der aktuellen Situation als unverhältnismäßig und rechtlich unzulässig ein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich.
Obwohl die UM in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation bereits heute ihren Ärzt:innen im regionalen wie bundesweiten Vergleich eine sehr attraktive und überdurchschnittliche Vergütung bietet, fordert der Marburger Bund eine sehr hohe Tarifsteigerung. Im Sinne einer sozialen Ausgewogenheit orientiert sich das Angebot der Universitätsmedizin Mainz in den Verhandlungen mit dem Marburger Bund an der mit ver.di erzielten Tarifeinigung für die nicht-ärztlichen Beschäftigten, die dem bereits eingeleiteten langfristigen wirtschaftlichen Konsolidierungsprozess ebenso Rechnung trägt wie den Leistungen der UM- Mitarbeitenden.
Im Jahr 2024 lagen die Stundenentgelte im ärztlichen Dienst der Universitätsmedizin Mainz bereits durchschnittlich rund 6,0 Prozent über dem Niveau des Tarifvertrags der Länder (TV-L), welcher als Orientierungspunkt für Universitätskliniken dient. Die aktuell geforderte Erhöhung um weitere 8,5 Prozent für das Jahr 2025 würde dieses bestehende Delta nochmals vergrößern. Aus Sicht der UM ist eine solche Steigerung vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht angemessen. Neben der bereits überdurchschnittlichen Basis-Vergütung ist zu berücksichtigen, dass der Haustarifvertrag der Universitätsmedizin Mainz bei den unsteten Bezügen weitere überdurchschnittliche Vergütungsleistungen enthält.
Das zentrale Ziel der Universitätsmedizin Mainz ist es, eine faire und tragfähige Lösung im Rahmen der Tarifverhandlungen für die Ärzt:innen der UM zu finden. Dabei gilt es, die sehr angespannte wirtschaftliche Lage der Universitätsmedizin Mainz und die bereits eingeleiteten langfristigen Konsolidierungsprozesse ebenso zu berücksichtigen wie die Leistungen des ärztlichen Personals angemessen anzuerkennen.
„Wir wollen und werden unserer wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitspolitischen Verantwortung, die wir als Arbeitgeber haben, gerecht werden und sind bereit, unter dieser Prämisse die Gespräche mit dem Marburger Bund fortzuführen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich. „Ziel ist es, uns gemeinsam mit den Mitarbeitenden aller Berufsgruppen auf die langfristige wirtschaftliche Konsolidierung der Universitätsmedizin Mainz auszurichten.“
Pressekontakt:
Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, E-Mail pr@unimedizin-mainz.de
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 403.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.700 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 590 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 9.000 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
[Stand: 2024]
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