Universitätsklinikum Mainz setzt als erstes Universitätsklinikum neuartigen Nierensteinzertrümmerer ein

„Lithoskop“ bietet Patienten viele Vorteile

 Die Klinik und Poliklinik für Urologie der Universität Mainz hat als erste Universitätsklinik einen neuartigen Lithotripter in Betrieb genommen. Dabei handelt sich um einen Nierensteinzertrümmerer, der gegenüber Geräten der älteren Generation viele Vorteile bietet: Zusätzlich zu einer deutlichen Reduktion der Strahlenbelastung muss der Patient beispielsweise während der Behandlung nicht mehr umgelagert werden. Zudem können nahezu alle Nierensteine eines Patienten in einer Sitzung behandelt werden – das verringert die Zahl der notwendigen Behandlungen. Nierensteine sind Ablagerungen, die sich aus Bestandteilen des Urins bilden. Sie entstehen in den Kanälchen der Niere, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen. Nierensteine kommen relativ häufig vor: Etwa 15 Prozent der Männer und 5 bis 10 Prozent der Frauen haben solche Steine. Nierensteine entstehen vor allem in Zeiten mit vermehrtem Flüssigkeitsbedarf, wie im Sommer. Werden Nierensteine an Engstellen – etwa des Harnleiters – eingeklemmt, kommt es durch Rückstau des Urins zu starken Schmerzen, so genannten Nierenkoliken. Auf Dauer wird dadurch auch die betroffene Niere geschädigt. Eine Möglichkeit, Nierensteine zu entfernen, ist das Zertrümmern mit Stoßwellen –dieses Verfahren wird Lithotripsie genannt. An der Urologischen Universitätsklinik steht für Patienten jetzt ein neuartiger Nierensteinzertrümmerer zur Verfügung, der in Sachen Behandlungskomfort und –effizienz neue Maßstäbe setzt: So können die Stoßwellen bis zu 16 Zentimeter tief in den Körper eindringen, weshalb das „Lithoskop“ selbst für übergewichtige Patienten geeignet ist. Zudem können nahezu alle Steine innerhalb einer Sitzung behandelt werden. Ein weiterer großer Vorteil ist der flexible Stoßwellenkopf, der in mehrere Positionen gefahren werden kann: Dank dieser Flexibilität können linke und rechte Niere, Blase und Harnleiter ohne weitere Umlagerung des Patienten behandelt werden. Das gilt selbst beim Wechsel zwischen endourologischem Eingriff und Steinbehandlung: Auch hier kann der Patient bequem in Rückenlage verbleiben. Mittels Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen können die Ärzte die Nierensteine zuverlässig lokalisieren. „Von dem neuen Nierensteinzertrümmerer versprechen wir uns viele Vorteile – für unsere Patienten, aber auch für die Mitarbeiter“, erklärte Prof. Joachim Thüroff, Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik. „So sind wir überzeugt, nun auch solche Nierensteine mittels Stoßwellen behandeln zu können, die vorher – beispielsweise wegen ihrer Größe – nur durch eine Operation zu entfernen waren.“ Neben der Behandlung von Nierensteinen bietet das neue Gerät ein breites Spektrum weiterer medizinischer Anwendungen – etwa die Behandlung von Gallensteinen oder bestimmten orthopädischen Erkrankungen. Für den Hersteller ist die Universitätsklinik Mainz damit die internationale Referenzklinik in Sachen Lithotripsie – Steinbehandlung – und Urodiagnostik. André Hoppen, Mainzer Vertriebsbeauftragter Siemens Medical Solutions, sagte bei der Vorstellung des Gerätes: „Mit dem Lithoskop präsentieren wir eine optimale Lösung, um die Produktivität im Bereich Urologie zu verbessern. Ermöglicht wird dies zum einen durch die multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten des Systems für viele urologische Anwendungen. Hinzu kommen das spezielle Bildgebungssystem samt entsprechender Software. Auch der effiziente Stoßwellenkopf und dessen flexible Positionierung – anstelle den Patienten umzulagern, lagern wir den Stoßwellenkopf um – sind einige der neuen Funktionen, um die Arbeitsabläufe für den Urologen zu verbessern.“

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich rund 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
[Stand: 2023]

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