PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN FRANKFURT
Über 120 Teilnehmende aus den 14 Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland, dem Nationalen Krebspräventionszentrum sowie Patientenvertretungen haben sich am 11. November 2024 an der Universitätsmedizin Frankfurt getroffen. Mit der Auftaktveranstaltung ist das von der Stiftung Deutsche Krebshilfe geförderte nationale Verbundprojekt ONCOnnect gestartet. Im Zentrum des Treffens stand die Vernetzung der Verbundpartner und die Präsentation erster Ergebnisse aus fünf zentralen Handlungsfeldern.
Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Frankfurt, begrüßte vor Ort die Projektpartner. Er erklärt: „Das Auftakttreffen des ONCOnnect-Verbunds legt den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit, die in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung für eine verbesserte Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Deutschland sein wird. Der Universitätsmedizin kommt dabei eine wichtige Rolle zu: Einerseits die Fortschritte der Krebsmedizin in die Fläche zu tragen und andererseits über gut ausgebaute regionale Netzwerke den Betroffenen Zugang zu Spezialistenwissen und hochkomplexen Behandlungen an den Universitätsklinika zu ermöglichen.“
Fünf Handlungsfelder für konkrete Verbesserungen
Das Netzwerk der Comprehensive Cancer Center (CCCs) widmet sich im Verbundprojekt ONCOnnect der flächendeckenden Verbesserung der wohnortnahen Versorgung von Krebsbetroffenen, die durch eine stärkere Vernetzung der CCCs untereinander sowie mit den Behandlungspartnern in der jeweiligen Region, kurz „Outreach“ genannt, erreicht werden soll. Dafür werden während der dreijährigen Projektlaufzeit an 26 universitären CCC-Standorten übertragbare und skalierbare Best-Practice-Modelle in fünf Handlungsfeldern entwickelt:
Im Themenfeld „Prävention und Früherkennung“ entsteht eine digitale Plattform für qualitätsgesicherte Informationsmaterialien. Außerdem werden spezifische Präventionsprojekte im beruflichen Umfeld umgesetzt. Diese Maßnahmen beziehen auch das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Kommunikationskanäle der Unternehmen mit ein.
Das Thema „Patientenbeteiligung“ wird durch den Aufbau von Informations- und Hilfsangeboten für Krebspatientinnen und -patienten und Angehörige adressiert. Geplant ist auch die Entwicklung eines Curriculums für ein deutschlandweites „Patientenkompetenz-Kolleg“.
Die Aktivität in den regionalen Netzwerken im Bereich „Klinische Studien“ soll verstärkt und die Möglichkeit für einen wohnortnahen Zugang zu klinischen Studien ausgebaut werden.
Das Handlungsfeld „Qualitätssicherung“ widmet sich der Verbesserung der Zusammenarbeit der CCCs mit den Landeskrebsregistern und der Weiterentwicklung von Video-Tumorboards. Außerdem wird evaluiert, welche unterstützenden Angebote Krebsbetroffene wirklich brauchen.
Die Akteure im Handlungsfeld „Digitalisierung des Outreach“ wollen eine Plattform für digitale Instrumente und die sektorenübergreifende Vernetzung im Versorgungskontext entwickeln.
Prof. Dr. Christian Brandts, ONCOnnect-Sprecher und Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt, resümiert: „Die Diskussion der ersten Ergebnisse der Task Forces und der konstruktive Austausch mit allen Projektpartnern haben gezeigt, wie viel Potenzial in der Vernetzung der Onkologischen Spitzenzentren steckt. Mit ONCOnnect wollen wir dieses Potenzial ausschöpfen, indem wir den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Onkologischen Spitzenzentren fördern und so die Patientenversorgung in Deutschland nachhaltig verbessern.“
Deutschlandweite Vernetzung und Wissensaustausch aus Frankfurt heraus
Das UCT Frankfurt-Marburg leistet im ONCOnnect-Verbund in vier Handlungsfeldern seinen Beitrag. Der Standort Marburg widmet sich im Bereich „Patientenbeteiligung“ unter anderem der Etablierung einer wertebasierten Patientenverfügung. Der Standort Frankfurt ist in den Task Forces „Klinische Studien“ und „Digitalisierung des Outreach“ aktiv an der Stärkung der verschiedenen Infrastrukturen beteiligt. Im Handlungsfeld „Qualitätssicherung“ widmet er sich schwerpunktmäßig der Zusammenarbeit der CCCs mit den Krebsregistern.
Die ONCOnnect-Geschäftsstelle, die die zentrale Projektkoordination des Verbundprojekts verantwortet, ist ebenfalls in Frankfurt angesiedelt. Sie koordiniert außerdem das im Rahmen von ONCOnnect neu gegründete deutschlandweite Netzwerk der Outreach-Managerinnen und -Manager. Sie stärken als zentrale Ansprechpersonen für die regionalen Kooperationspartner die Vernetzung der CCCs in ihrer jeweiligen Region und unterstützen die lokalen Projekte.
Beitrag des UCT Mainz: Prävention und Früherkennung im Fokus
Das UCT Mainz leistet im ONCOnnect-Verbund im Handlungsfeld Früherkennung und Prävention seinen Beitrag. Zusammen mit Augsburg, Düsseldorf, Leipzig und München werden in Taks Force 1 Vorschläge für die bessere Umsetzung von Präventions- und Früherkennungsmaßnamen entwickelt. Geprüft wird das Konzept u.a. in der Lebenswelt Arbeit an der Universitätsmedizin und in Kooperation mit BASF. Dieses Handlungsfeld hat für das UCT Mainz einen hohen Stellenwert, da bekanntermaßen 40% aller Tumorerkrankungen verhindert und weitere 20% in einem frühen Stadium entdeckt werden könnten.
„Die Beteiligung am ONCOnnect-Projekt ist für den Standort Mainz und das regionale onkologische Netzwerk RLP von zentraler Bedeutung. Hierdurch haben wir die Möglichkeit, in den Bereichen Patienteninformation und -beteiligung, Zugang zu klinischen Studien, digitale Vernetzung, aber auch Prävention und Früherkennung für unsere Patient:innen und Partner:innen in der Region ein nützliches und nachhaltiges Angebot aufzubauen", betont Univ.-Prof. Dr. Thomas Kindler, ONCOnnect-Sprecher des Standorts Mainz und Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Mainz.
Kontakt Universitätsmedizin Mainz:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Kindler, Leiter des UCT Mainz,
Telefon 06131 17-5046, E-Mail: thomas.kindler@unimedizin-mainz.de
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Telefon 06131 17-8391, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de