Im Beisein zahlreicher Gäste aus Wissenschaft und Politik wurde heute das Biomedizinische Forschungszentrum (BFZ) der Universitätsmedizin Mainz auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eröffnet. Durch die Generalsanierung des Gebäudes am Duesbergweg 6 sind modernste Experimentallabore für die medizinische Forschung und großzügige Räume zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs entstanden. Genutzt wird das BFZ sowohl von den vorklinischen Instituten der Universitätsmedizin Mainz als auch für die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung im Rahmen des Forschungszentrums Translationale Neurowissenschaften (FTN).
„Heute ist ein guter Tag für die Universitätsmedizin Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz“, mit diesen Worten begrüßte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, die Gäste in der Science Lounge des BFZ. Er war sich mit seinem Vorstandskollegen, Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild, einig: „Die vorklinischen Institute und die Forschungsgruppen des FTN leisten eine hervorragende Forschungsarbeit und machen mit ihrer Expertise den Standort Mainz national wie international sichtbar. Umso wichtiger ist es, dass dafür nun auch adäquate räumliche Bedingungen in einem attraktiven Forschungsumfeld zur Verfügung stehen.“
Nach der Sanierung finden im BFZ auf einer Fläche von knapp 4.800 m² verteilt auf fünf Ebenen modernste Experimentallabore und Büros für die FTN-Forschungsgruppen Platz. Die Labore der vorklinischen Institute verfügen über circa 4.200 m². Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz fördern das Bauprojekt, die Kosten für die Sanierung umfassen ein Gesamtvolumen von 58,39 Millionen Euro. Damit wird ein in den 1970er-Jahren errichtetes Gebäude auf den neuesten Stand gebracht und die biomedizinisch-neurowissenschaftliche Forschung der Universitätsmedizin auf dem Universitätscampus gebündelt.
„Das Biomedizinische Forschungszentrum bietet hochmoderne Labore und viel Raum für den Austausch zwischen Forschenden, was ideale Arbeitsbedingungen für eine Spitzenforschung in Medizin und Lebenswissenschaften schafft. Investitionen in Wissenschaft und Forschung – einschließlich einer guten Infrastruktur – sind wichtige Grundlagen für den Erfolg moderner Forschung. Ich danke allen, die sich so engagiert für den Umbau und die Ausstattung dieses Forschungszentrums eingesetzt haben“, sagte Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Universitätsmedizin Mainz. Die Eröffnung des Biomedizinischen Forschungszentrums sei ein weiterer Schritt für die positive Entwicklung des Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und helfe dabei, weitere kluge Köpfe für den Standort Mainz in den Bereichen Lebenswissenschaften und Biotechnologie zu gewinnen.
„Die translationalen Neurowissenschaften gehören zu den exzellenten Forschungsbereichen unserer Universität, sie tragen zur Profilbildung der JGU entscheidend bei“, betonte Univ.-Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der JGU. „Besonders hervorzuheben ist die unmittelbare Nähe des BFZ zu den naturwissenschaftlichen Instituten der JGU und zum Institut für Molekulare Biologie (IMB): Sie ermöglicht eine enge interdisziplinäre Vernetzung im Bereich der Lebenswissenschaften.“
Vorklinische Institute und neurowissenschaftliche Grundlagenforschung unter einem Dach
Die vorklinischen Institute decken die Bereiche Anatomie, Biochemie und Physiologie, also die Lehre von den Funktionen und Abläufen im menschlichen Organismus, ab. „Die vorklinischen Institute leben die Verbindung von Forschung und Lehre. In der Lehre vermitteln wir Studierenden der Medizin und Zahnmedizin zu Beginn ihres Studiums grundlegende Kenntnisse des menschlichen Körpers. Mit unserer Forschung wollen wir herausfinden, welche fehlgeleiteten Prozesse im Körper Krankheiten auslösen“, betonte Univ.-Prof. Dr. Christian Behl, Sprecher der vorklinischen Institute. „Somit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Forschung und Lehre an unserer Universitätsmedizin.“
Die vorklinischen Institute sind zudem, neben zahlreichen klinischen Einrichtungen der Universitätsmedizin Mainz, Mitglied im FTN: Dessen Forschungsschwerpunkt ist die Anpassungsfähigkeit des Nervensystems und des Gehirns an eine sich permanent ändernde Umgebung. Die im FTN vernetzten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die molekularen und zellulären Wirkungszusammenhänge, die das Gehirn in die Lage versetzen, einen balancierten Funktionszustand, die Netzwerkhomöostase, aufrechtzuerhalten. „Von einem besseren Verständnis von Störungen dieser Netzwerkhomöostase versprechen wir uns neue Einsichten in Krankheitsprozesse im Gehirn und damit langfristig auch neue Therapieoptionen bei Erkrankungen des Gehirns“, erläuterte Univ.-Prof. Dr. Jakob von Engelhardt, Sprecher des FTN. „Neben modernsten Experimentallaboren werden wir vor allem von den großzügigen Räumlichkeiten zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs, wie der Science Lounge sowie vielfältigen Seminarräumen, profitieren.“
„In ein Gebäude aus den 1970er-Jahren in zwei Bauabschnitten und bei laufendem Betrieb höchstwertige Experimentallabore einzubauen, war für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. Gerade im zweiten Bauabschnitt waren die Folgen der Pandemie für den Bauablauf, die nachfolgenden Schwierigkeiten in der Lieferlogistik und starke Baupreissteigerungen zu bewältigen“, resümierte Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). „Mein Dank geht an alle Beteiligten, dass wir diese Herausforderungen gemeinsam meistern konnten. Mit seiner Ausstattung auf der Höhe der Zeit bietet das BFZ sehr gute baulich-technische Voraussetzungen für die medizinische Spitzenforschung und einen modernen Lehrbetrieb.“
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