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Der Tunnelflieger hebt ab

Virtueller Papierflieger begleitet Kinder auf dem Weg zum OP-Saal

Der Tunnelflieger hebt ab; Foto: Peter Pulkowski

Es ist soweit: Der Tunnelflieger hebt ab. Mit dessen heutiger Inbetriebnahme können die Patienten der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz den Weg von der Station zum OP-Saal nun auf ganz neuartige Art erleben. Denn der 200 Meter lange, funktionale und eher schmucklos anmutende unterirdische Gang, der die beiden in zwei unterschiedlichen Gebäuden befindlichen Orte miteinander verbindet, ist zu einer Art Erlebniszone geworden: Ein virtueller Papierflieger begleitet die Kinder auf ihrem Weg. Die Flugbahn des Fliegers können sie auf einer eigens hierfür entwickelten Decke aus 800 dreidimensional verformten Modulen verfolgen. Ziel ist es, die jungen Patienten vom eigentlichen Transport zum Operationssaal abzulenken und die Fahrt zu einem beruhigenden Erlebnis werden zu lassen. Das Projekt zur Verbesserung der räumlichen Atmosphäre im Verbindungsgang ist ein Gemeinschaftswerk der Klinik, des Fördervereins Sterntaler e.V. und des Master-Studiengangs Kommunikation im Raum der Hochschule Mainz Gestaltung.

Station und Operationssäle der Kinderchirurgie an der Universitätsmedizin Mainz befinden sich in zwei unterschiedlichen Gebäuden. Diese sind durch einen 200 Meter langen, funktionalen und eher roh anmutenden Gang miteinander verbunden – keine optimale Atmosphäre für den Transport der jungen Patienten auf dem Weg zu ihrer Operation. Daher haben der Verein Sterntaler e.V. und der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer beschlossen, diese Situation räumlich zu verbessern. Gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Kommunikation im Raum der Hochschule Mainz Gestaltung und den betreuenden Professoren Bernd Benninghoff und Markus Pretnar entstand dann die Idee des Tunnelfliegers.

Mit dem heutigen Tag ist die Zeit der Planung, Entwicklung und Umsetzung abgeschlossen. Der Tunnelflieger ist startklar und geht von nun an als virtueller Papierflieger mit auf die Reise zum OP-Saal. Dabei zieht er seine Flugbahnen über den Kindern auf einer eigens hierfür entwickelten Wolkendecke, die aus 800 dreidimensional verformten Modulen besteht. Die Intensität der spielerischen Tunnelflieger-Inszenierung nimmt im Laufe der Fahrt durch den Gang ab. Die jungen Menschen sollen auf diese einzigartige Art vom Transport zum Operationssaal abgelenkt werden, die Fahrt als ein beruhigendes Erlebnis empfinden und somit besser in die Lage versetzt werden, sich fallen zu lassen.

Das Projekt hat im Jahr 2016 den Designpreis des Landes Rheinland-Pfalz gewonnen und wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) des Landes Rheinland-Pfalz mit 110.000 Euro gefördert. „Ich konnte mir bereits vor einigen Wochen einen ersten Eindruck von dem Projekt Tunnelflieger verschaffen. Der früher nüchterne, fast unfreundlich wirkende Tunnel, der die Station und die Operationsräume der Kinderklinik verbindet, wurde dank des Engagements von Sterntaler e.V., der Universitätsmedizin Mainz und Studierenden der Hochschule Mainz aus dem Fachbereich Gestaltung, zu einem freundlicheren, kindgerechten Verbindungsgang umgestaltet. Bestimmt wird er vielen Kindern in den nächsten Jahren den Weg zur OP etwas unbeschwerter machen. Aus diesem Grund hat die Landesregierung das Projekt gerne finanziell und auch durch Engagement in Planung und Koordination unterstützt“, so Dr. Denis Alt, Staatssekretär im MWWK und Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz.

„Gestartet sind wir im Wintersemester 2015/16 mit dem festen Vorhaben, die Situation der Patienten im unterirdischen Versorgungsgang der Universitätsmedizin zu verbessern. Ob uns eine Realisierung des Konzepts Tunnelflieger wirklich gelingen würde, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Aus einem anfänglich studentischen Projekt ist, dank des Durchhaltevermögens und der tatkräftigen Unterstützung aller Beteiligten, inzwischen eine realisierte Rauminstallation geworden. Rund drei Jahre nach unserem ersten Probeaufbau bei der Rheinland-Pfalz-Ausstellung tut es gut zu sehen, dass die Idee des Tunnelfliegers nun Wirklichkeit geworden ist“, erläutert Prof. Bernd Benninghoff von der Hochschule Mainz Gestaltung.

Und sein Kollege Prof. Markus Pretnar ergänzt: „Schon während der Arbeiten im Tunnel war zu erleben, dass die Patienten und ihre Begleiter die neue Installation intensiv erleben und der unterirdische Transport – gemeinsam mit dem Tunnelflieger – für sie zu einem positiven Erlebnis wird. Der Tunnelflieger ist nicht nur ein Beleg für den sozialen Wert von Gestaltung. Es macht uns als Gestalter auch glücklicher, durch unsere Arbeit etwas wirklich Gutes auf den Weg gebracht zu haben.“

„Eine über viele Jahre bestehende sehr unbefriedigende Situation haben wir durch den Tunnelflieger entscheidend verbessert“, so der Vorsitzende des Fördervereins für die Kinderchirurgie Sterntaler e.V. Dr. Wolfgang Puth, und bedankte sich bei allen Unterstützern und Spendern, ohne die die Umsetzung des insgesamt rund 140.000 Euro kostenden Projekts nicht möglich gewesen wäre.

Auch der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer freut sich über die Fertigstellung des Projekts: „Der Tunnelflieger ist ein lang ersehnter Meilenstein zu einer wirklich kinderfreundlichen Atmosphäre an der Universitätsmedizin.“

 

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer,
Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17 3865, E-Mail:  kic@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt:
Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Tel. 06131 / 17 7428, Fax 06131 / 17 3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de