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Placebo – Nocebo: Neurobiologische Grundlagen und klinische Bedeutung

Nächste Vorlesung der Medizinischen Gesellschaft Mainz am 7. Februar 2018

Der erste Themenabend der Medizinischen Gesellschaft Mainz im Jahr 2018 widmet sich der Macht des Glaubens auf die Informationsverarbeitung des menschlichen Schmerzsystems. Wie die Referentin des Abends Univ.-Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Essen, in ihrem Vortrag ausführen wird, manifestiert dieser sich in der Medizin in zwei besonderen Effekten: dem Placebo- und dem Nocebo-Effekt. Moderator des Abends ist Univ.-Prof. Dr. Wilfried A. Nix, ehemaliger Leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz und jetziger Direktor der Akademie für ärztliche Fortbildung Rheinland-Pfalz. Der Themenabend beginnt um 19.15 Uhr. Veranstaltungsort ist der Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Sowohl positive als auch negative Erwartungen können zu medizinischen Symptomen führen. Der Glaube kann also nicht nur heilen, sondern auch krank machen. Die entsprechenden Effekte bezeichnen Experten als Placebo- bzw. Nocebo-Effekt. Über die neurobiologischen Grundlagen von Placebo- und Nocebo-Reaktionen und welche Konsequenzen diese für die medizinische Forschung und Praxis haben können, darüber informiert Univ.-Prof. Dr. Ulrike Bingel an diesem Themenabend der Medizinischen Gesellschaft Mainz.

Kaum ein medizinischer Terminus wird so häufig verwendet wie „Placebo“. Fast jeder glaubt zu wissen, was man darunter versteht, ohne aber wirklich erklären zu können, was damit gemeint ist und wie Placebo funktioniert. Historisch wurde der Placeboeffekt in Deutschland erstmals vom Begründer der Homöopathie, dem Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843), eingesetzt, der seinen Patienten „etwas Unarzneiliches“ wie Milchzucker verordnete. 1955 hat Henry K. Beecher in einem Aufsatz „The Powerful Placebo“ den Placeboeffekt dokumentiert, später wurde die Erwartung des Patienten auf Besserung als entscheidend für diesen Effekt erkannt. Die klinische und experimentelle Placeboforschung hat in den letzten 20 Jahren bahnbrechende Erkenntnisse über die komplexen Wirkungsmechanismen einer positiven oder negativen Erwartungshaltung an den Tag gebracht. Dabei wird unter Placebo nicht nur eine Substanz, die keine pharmakologische Wirkung zeigt verstanden, sondern auch der Einfluss des Behandlungsumfelds und die unterschiedlich gelungene Arzt-Patient-Interaktion.

Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!

Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!

 

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger,
Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.,
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail:  junginger@uni-mainz.de

 

Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html