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Universitätsmedizin Mainz nimmt Spitzenposition in der Behandlung rechter Herzklappenfehler ein

Zentrum für Kardiologie behandelt erfolgreich sehr hohe Anzahl von Trikuspidalklappenerkrankungen

Kathetergestützte Trikuspidalklappeninterventionen: links Abb. einer Cardioband-Implantation, rechts Abb. einer TricuClip-Implantation

Das Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz behandelt sehr erfolgreich auch Herzklappenfehler im Bereich des rechten Herzens. Insbesondere für die Behandlung einer undichten Trikuspidalklappe haben die Experten mit zwei neuen Therapieverfahren, dem sogenannten Trikuspidalklappen-Band und dem Trikuspidalklappen-Clip, sehr gute Erfolge erzielen können. Mit rund 50 derartig behandelter Patienten nimmt die Universitätsmedizin Mainz auf diesem Gebiet national und international eine Spitzenposition ein. Erkrankungen der linken Herzklappen, wie beispielsweise eine verengte Aortenklappe oder eine undichte Mitralklappe, treten wesentlich häufiger auf als Herzklappenerkrankungen im Bereich des rechten Herzens. Aufgrund dessen finden auch mehr operative Eingriffe am linken Herzen statt. Im Bereich der kathetergestützten minimal-invasiven Therapie von linken Herzklappenerkrankungen – insbesondere bei Patienten mit höherem Alter oder relevantem Risikoprofil – zählen insbesondere der Aortenklappenersatz (TAVI) mit knapp 19.000 Eingriffen im Jahr in Deutschland oder auch der MitraClip mit rund 5.600 Prozeduren pro Jahr mittlerweile zur Behandlungsroutine. Therapieverfahren zur kathetergestützten Behandlung von Herzklappenerkrankungen im Bereich des rechten Herzens bieten hingegen nur wenige Krankenhäuser an. Im Rahmen von Zulassungsstudien oder Heileingriffen wurden in Deutschland nur knapp 300 Eingriffe in den letzten Jahren durchgeführt. Die Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz zählt zu diesen wenigen Anbietern. Das Team um Univ.-Professor Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I, und Oberarzt Dr. Stephan von Bardeleben hat zwei neue Verfahren zur Behandlung einer undichten Trikuspidalklappe etabliert. Seit Mitte 2016 haben die Experten rund 50 Patienten entweder mit einem sogenannten Trikuspidalklappen-Band oder mit einem Trikuspidalklappen-Clip erfolgreich therapiert. Damit nimmt die Klinik im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition ein. „Die kathetergestützte Therapie der Herzklappen hat sich in nur zehn Jahren von einer Nischenbehandlung inoperabler Patienten zu einer relevanten und sicheren Therapieoption entwickelt. An allen vier Herzklappen erfolgt eine solche Behandlung der Herzklappenprobleme mittels drei bis neun Millimeter großen Gefäßzugänge“, erläutert Dr. von Bardeleben. „Als neue Therapieverfahren wenden wir das sogenannte Trikuspidalklappen-Band und den Trikuspidalklappen-Clip an. Ihr Einsatz erfolgt unter anderem im Rahmen von drei internationalen Studien.“ Das Herz des Menschen besteht aus vier Kammern: der rechten und der linken Herzhauptkammer sowie dem rechten und linken Vorhof. Die einzelnen Kammern sind durch vier Herzklappen voneinander getrennt. Diese haben die Aufgabe, dass das mit jedem Herzschlag durch die Herzkammern gepumpte Blut in die richtige Richtung strömt. Die Trikuspidalklappe und die Pulmonalklappe sind die zwei „Einbahnstraßen“ im rechten Herzen. Zum linken Herzen steuern die Mitralklappe und die Aortenklappe die Blutflussrichtung. Leidet ein Patient unter einer undichten Trikuspidalklappe, kann sich als Nebenwirkung Wasser in den Beinen und im Bauch ansammeln. Es kommt zu Leistungsschwäche und zu Veränderungen von Blutwerten von Leber und Gerinnung. Auch die Lebensqualität des Patienten ist deutlich eingeschränkt. Die bisher eingesetzten chirurgischen Methoden haben bislang zumeist keine signifikanten Verbesserungen erzielen können. „Der Herzklappenbereich ist mittlerweile einer unserer wichtigsten Schwerpunkte, und wir haben durch die hervorragende Qualität in diesem Bereich national und auch international große Anerkennung erlangt. Nur wenige Zentren weltweit behandeln erfolgreich auch rechte Herzklappenfehler“, so Professor Thomas Münzel. Vor diesem Hintergrund bietet das Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz vielfältige Informations- und Fortbildungsveranstaltungen sowohl für zuweisende Ärzte als auch für Patienten an. Ziel ist es, das Bewusstsein für potentiell belastende und lebensbedrohliche Herzklappenerkrankungen zu schärfen und gleichzeitig den Zugang zu einer gründlichen Abklärung sowie zu einer langfristig erfolgreichen Therapie zu schaffen. Weitere Informationen:
Bildunterschrift:
Kathetergestützte Trikuspidalklappeninterventionen: links Abb. einer Cardioband-Implantation, rechts Abb. einer TricuClip-Implantation
Bildquellen: linke Abbildung: Edwards Lifesciences; rechte Abbildung: Abbott Kontakt
Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz,
Abteilung für Strukturelle Herzerkrankungen und Herzklappenerkrankungen,
Dr. Ralph Stephan von Bardeleben,
Telefon 06131 17-8719, -7267 und -6903,
E-Mail: Herzklappe@unimedizin-mainz.de und HeartValves@unimedizin-mainz.de Pressekontakt
Barbara Reinke, Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de