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Welt-Parkinson-Tag: Universitätsmedizin Mainz gründet Netzwerk zur besseren Versorgung von Parkinsonerkrankten

Bessere Vernetzung von verschiedenen Berufsgruppen und Betroffenen soll den Erfahrungsaustausch zur Krankheit und Therapierung optimieren

Univ.-Prof. Dr. Sergiu Groppa, Leiter der Sektion für Bewegungsstörungen, Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz; Foto: Peter Pulkowski, Universitätsmedizin Mainz

Anlässlich des Welt-Parkinson-Tags am 11. April weist die Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz auf die weltweit vielen Millionen Parkinson-Erkrankten hin. Der Tag soll vor allem ein stärkeres Bewusstsein in der Bevölkerung für die Parkinson-Krankheit schaffen. Zudem kündigt die Klinik die Gründung des Parkinsonnetz RheinMain+ an, um verschiedene Fachgruppen aus Mainz und dem Rhein-Main-Gebiet  zu vernetzen und das Versorgungsmanagement von Parkinsonerkrankten zu verbessern. Zu diesem regionalen Netzwerk gehören Ärzte, Therapeuten, Apotheker, Industrie aber auch betroffene Patienten sowie deren Angehörige. Ziel ist es, sich in regelmäßigen Abständen für eine bessere Versorgung von Parkinson-Patienten auszutauschen und zusammenzuarbeiten.

Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung hierzulande. Die Zahl der an Parkinson Erkrankten wird in Deutschland mittlerweile auf zirka 250.000 bis 400.000 Betroffene geschätzt. Menschen mit Parkinson leiden insbesondere unter langsamer werdenden Bewegungsabläufen, zunehmender Muskelsteifheit oder an dem sehr typischen und auffälligen Ruhe-Zittern (Parkinson-Tremor). Darüber hinaus treten bei Parkinson-Patienten auch nicht-motorische Störungen auf, wie beispielsweise Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Schmerzen. Ein großes Problem ist dabei, dass der Erkrankungsverlauf nicht einheitlich verläuft. Symptome können sich von Tag zu Tag ändern und Betroffene können sie oftmals nur schwer beschreiben. Häufig werden diese Symptome auch unterschätzt und nicht ausreichend behandelt, obwohl sie die Lebensqualität beeinträchtigen und die Lebenserwartung senken können.

„In Deutschland ist die Versorgung der Parkinsonerkrankten zwar insgesamt gut aufgestellt, leider ist die individualisierte Versorgung und persönliche Betreuung vieler Patientinnen und Patienten aber immer noch nicht flächendeckend vorhanden“, sagt Prof. Dr. Sergiu Groppa, Leiter der Sektion Bewegungsstörungen und Neurostimulation der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Mainz. „Um diese Lücke zu schließen, die beispielsweise zwischen der häuslichen und der ambulanten oder stationären Versorgung entsteht, muss eine enge Vernetzung aller Akteure von Pflegeeinrichtungen über Haus- und Fachärzte bis zur Spezialklinik her. Deshalb ist die Gründung und Arbeit des Parkinsonnetz RheinMain+ so enorm wichtig“, kommentiert Prof. Dr. Sergiu Groppa weiter.

Die aktuelle Situation in der Zeit der Corona-Pandemie ist zudem eine weitere Hürde und durch soziale Isolation sowie Sorgen bei Patienten, Angehörigen und Therapeuten gekennzeichnet. Die Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimulation an der Universitätsmedizin Mainz steht jedoch weiterhin mit telemedizinischen Lösungen für Patienten mit Morbus Parkinson und deren Angehörigen zur Verfügung.

Die künftig regelmäßig stattfindenden Treffen des Parkinsonnetz RheinMain+ sind für die an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen aber auch für die Vertreter der Selbsthilfegruppen öffentlich und sollen eine weitere Verbreitung des gemeinsamen Fachwissens erzielen. Die ursprünglich für Ende April geplante Gründungsveranstaltung des Parkinsonnetz RheinMain+ wurde ebenfalls durch die Coronakrise beeinträchtigt und abgesagt. Der offizielle Gründungsakt ist nun mit den Partnern der Initiative (Abbvie Deutschland, Innonet Health Economy, DKD Klinik Wiesbaden und Universitätsklinikum Frankfurt) für Herbst 2020 geplant.

 

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Sergiu Groppa,
Sektion für Bewegungsstörungen, Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17 2662, E-Mail  segroppa@uni-mainz.de

 

Pressekontakt
Dr. Tasso Enzweiler, Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496,
E-Mail  tasso.enzweiler@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de