BioBank Mainz ist neue Partnerin der German Biobank Alliance

Bildunterschrift: Die BioBank der Universitätsmedizin Mainz ist nun Teil der German Biobank Alliance. Foto: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski

Die BioBank Mainz der Universitätsmedizin Mainz (BBM) ist neue Partnerin im deutschen Verbund akademischer Biobanken – der German Biobank Alliance (GBA). Ziel des Verbundes ist es, standortübergreifende Sammlungen von Bioproben für die medizinische Forschung bereitzustellen und damit Risiken sowie Erkrankungen in ihrer Vielschichtigkeit besser zu verstehen und die Entwicklung neuer Therapien zu beschleunigen.

Biobanken lagern und verarbeiten Bioproben wie zum Beispiel Blut oder Gewebe und spielen eine zunehmende Rolle in der biomedizinischen Forschung. Die German Biobank Alliance (GBA) wurde 2017 gegründet und hat jetzt die Biobank der Universitätsmedizin Mainz in ihren Verbund aufgenommen. Mit der Mitgliedschaft in der GBA sehen die beiden Leiter der BBM, Univ.-Prof. Wilfried Roth und Univ.-Prof. Philipp Wild, die Möglichkeit, die vergleichsweise große Mainzer Bank von bis dato bereits mehr als acht Millionen Proben und umfassende Expertise noch breiter für Forschungsprojekte zugänglich zu machen. Darüber hinaus kann sich die BBM durch die Mitgliedschaft im Verbund mit den gemeinsamen Qualitätsstandards und IT-Strukturen, noch besser zukunftsfähig aufstellen und weiterentwickeln.

Univ.-Prof. Philipp Wild, verantwortlich für den Bereich der „Liquid Biobank“, verfolgt das Ziel, das Verständnis von komplexen Erkrankungen zu verbessern, um Ansätze zur Prävention oder Behandlung zu erkennen. „Die Gewinnung, Einlagerung und Analyse der anonymisierten Proben ist dabei nur ein Teil unserer Arbeit, der einen erheblichen Anspruch an die Infrastruktur und Möglichkeiten für Hochdurchsatzanalysen stellt“, erläutert Professor Wild. „Darüber hinaus ist ein großes Team damit beschäftigt, sicherzustellen, dass alle Spender die erforderlichen Informationen erhalten, einwilligen und neben Gesundheitsdaten weitere Daten etwa zu sozialen oder Umweltfaktoren zur Verfügung stellen.“ Zur Auswertung der sehr großen Datenmengen greift das Team um Professor Wild auf Methoden der künstlichen Intelligenz zurück, insbesondere das „machine oder deep learning“.

Um für einen Patienten die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, nutzt die Präzisionsmedizin Daten aus der genetischen oder molekularen Forschung. „Für die Präzisionsmedizin sind Biobanken eine wichtige Voraussetzung. Sie liefern das Untersuchungsmaterial, das Ärzte und Wissenschaftler benötigen, um neue gezielte Therapien zu entwickeln“, erläutert Univ.-Prof. Roth, der als Direktor des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz für die Gewebe-Biobank verantwortlich ist. Davon profitieren insbesondere Patienten mit Krebserkrankungen, die immer häufiger mit neuen zielgerichteten Therapien behandelt werden können.

Zahlreiche Biobanken haben sich in den vergangenen Jahren in professionalisierte und miteinander eng vernetzte Forschungsinfrastrukturen verwandelt. „Die German Biobank Alliance hat dies wesentlich vorangetrieben“, so Prof. Dr. Michael Hummel, Koordinator der GBA. „Vernetzte Biobanken, die nach strengsten Qualitätsstandards arbeiten, sorgen für verlässliche Forschungsergebnisse. Deshalb öffnet sich die GBA für neue Partner, damit immer mehr Biobanken von dem Verbund profitieren und Forscher schnell und unkompliziert auf die vorhandenen Proben zugreifen können.“ Für Wissenschaftler in allen Bereichen der Medizin bedeutet dies, durch die übergreifende IT-Infrastruktur einen sehr großen Proben-Pool nach bestimmten Eigenschaften durchsuchen und dadurch passende Proben für ihre Forschung finden zu können.

 

Weitere Informationen:

 

Bildunterschrift: Die BioBank der Universitätsmedizin Mainz ist nun Teil der German Biobank Alliance.
Foto: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski

 

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth,
Direktor des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz, Leiter der BioBank Mainz,
Telefon: 06131 17-7305, E-Mail:  biobank@unimedizin-mainz.de


Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild,
Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz, Leiter der BioBank Mainz,
Telefon: 06131 17-7439, E-Mail:  biobank@unimedizin-mainz.de


Pressekontakt:
Dr. Tasso Enzweiler, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon: 06131 17-7424, Fax: 06131 17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de


Verena Huth, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, German Biobank Node (GBN),
Telefon: 030 450 536 354, E-Mail:  verena.huth@charite.de


Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.

 

Über die German Biobank Alliance (GBA)
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und unter der Leitung des German Biobank Node (GBN) haben sich 2017 die Biobanken elf deutscher Universitätsklinika sowie zwei IT-Zentren in der German Biobank Alliance zusammengeschlossen. Bereits im ersten Jahr konnten mehr als 982 medizinwissenschaftliche Projekte mit Proben unterstützt werden. 2019 wurden sieben Biobanken in den Verbund neu aufgenommen, nun folgten zwei weitere Allianz-Partner: neben der BioBank der Universitätsmedizin Mainz (BBM) auch die BioBank Bonn. Koordiniert wird der Verbund vom GBN, der die Interessen der Allianz im pan-europäischen Biobanken-Netzwerk BBMRI-ERIC vertritt.