Innovationsfonds fördert erneut Projekte mit Universitätsmedizin Mainz-Beteiligung
Fördergelder aus dem GBA-Innovationsfonds in Höhe von insgesamt 3,8 Millionen Euro für innovative Projekte in den Bereichen Geriatrie, Seltene Erkrankungen, Psychoonkologie und Pädiatrie
Neue Versorgungsformen und Versorgungsforschungsprojekte im Gesundheitswesen zu fördern – darauf zielt der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab. Auch in der aktuellen Förderperiode ist die Universitätsmedizin Mainz vertreten und erhält insgesamt rund 3,8 Millionen Euro Fördergelder. Zwei Anträge im Bereich der Entwicklung neuer Versorgungsformen und drei im Bereich der Versorgungsforschung konnten die Gutachter überzeugen. Zum einen geht es darum, eine E-Health basierte sektorenübergreifende geriatrische Versorgung herbeizuführen und um die verbesserte Diagnosestellung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen. Zum anderen um ein psychoonkologisches Online-Selbsthilfeprogramm am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), ein neues Versorgungsforschungsprojekt für eine bessere Versorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen und eine verbesserte Versorgung depressiv erkrankter Altenpflegeheimbewohner. „Für die Universitätsmedizin Mainz ist diese erneute Förderung durch den Innovationsfonds ein wichtiger Erfolg. Als Universitätsmedizin verfügen wir über die entsprechenden Strukturen und das Know How, um in Pilotprojekten auf wichtige medizinische Zukunftsfragen die passenden Antworten zu finden. Wir stellen uns gerne der Herausforderung, neue Konzepte für eine adäquate und richtungweisende Versorgung von älteren Patienten und Patienten mit einer Seltenen Erkrankung sowie neue Versorgungsformen zu entwickeln. Idealerweise sind es dann im Ergebnis Konzepte, die sich bundesweit auf andere Krankenhäuser übertragen lassen“, betont der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer. „Universitätsklinika sind Innovationsschmieden, und sie entfalten auf Ebene der Versorgungsforschung ein sehr hohes Potential. Durch die enge Verzahnung von Forschung und Krankenversorgung, wie es sie in dieser Qualität nur an hochschulmedizinischen Standorten gibt, sind optimale Voraussetzungen gegeben, um innovative Versorgungsformen zu entwickeln, die in unserem Gesundheitssystem wegweisend sein können“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. Der G-BA ist beauftragt, neue, über die bisherige Regelversorgung hinausgehende, Versorgungsformen und Versorgungsforschungsprojekte zu fördern. Im Kern geht es darum, Projekte zu identifizieren, die die Verbesserung der bestehenden Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung zum Gegenstand haben. In den Jahren 2016 bis 2019 liegt die gesetzlich vorgesehene Fördersumme zur Entwicklung neuer Versorgungsformen jährlich bei 300 Millionen Euro. Davon sind 225 Millionen Euro für die Förderung neuer Versorgungsformen vorgesehen. 75 Millionen Euro entfallen auf die Förderung der Versorgungsforschung. Bereits Ende letzten Jahres hatte die Universitätsmedizin Mainz rund 10 Millionen Euro Fördergelder aus dem Innovationsfonds für die Entwicklung neuer Versorgungsformen im Gesundheitswesen erhalten. Die Projekte im Einzelnen: E-Health-basierte, sektorenübergreifende geriatrische Versorgung/Geriatrisches Netzwerk GerNe (Neue Versorgungsformen) Im Hinblick auf die demographische Entwicklung und die weiter steigende Lebenserwartung in Deutschland ist davon auszugehen, dass der Anteil der über 80-jährigen, multimorbiden Patienten weiter ansteigt. Um dieses Patientenkollektiv zu behandeln, gilt es, sowohl die ambulante, als auch die stationäre sowie die sektorenübergreifende Versorgung zu optimieren. Genau diesen Anspruch hat das Projekt GerNe. Es zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den stationären, akutgeriatrischen Einrichtungen und den Hausärzten – als ambulante Leistungserbringer – zu verbessern. Zu diesem Zweck soll einerseits eine webbasierte, elektronische Fallakte genutzt werden. Andererseits ein geriatrischer Konsildienst, der an den geriatrischen Kliniken angesiedelt ist. Beide Bausteine sollen einen wechselseitigen Informationsaustausch ermöglichen. Ziel ist es, Voraussetzungen zu schaffen, die eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Hausarzt und geriatrischer Klinik ermöglichen. Bislang kommunizieren Hausärzte und stationäre geriatrische Einrichtungen ausschließlich via Arzt- beziehungsweise Entlassbrief miteinander. In der Konsequenz soll die Rate stationärer Einweisungen geriatrischer Patienten reduziert beziehungsweise Wiederaufnahmen verringert werden. Das GerNe-Projekt wird durch Prof. Dr. Roland Hardt, Leiter der Abteilung Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz fachlich repräsentiert. Unterstützend tätig sind die Apotheke und das Interdisziplinäre Zentrum für klinische Studien (IZKS). Das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz übernimmt die Evaluation. Konsortialpartner im GerNe - Projekt sind: Universitätsmedizin Mainz (Konsortialführer)
- Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe
- Marienkrankenhaus Nassau
- St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen
- BARMER Rheinland-Pfalz/Saarland
- Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD)
- Hausärzteverband Rheinland-Pfalz
- Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz
- Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
- Bundesverband Geriatrie e.V.
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren – Organisationen e.V. (BAGSO)
- Portavita BV, Amsterdam
- Universitätsklinik Würzburg (Konsortialführer)
- Universitätsklinika mit ihren Zentren für Seltene Erkrankungen in Aachen, Bochum, Frankfurt am Main, Hannover, Magdeburg/Halle, Mainz, Münster, Regensburg, Tübingen, Ulm, Würzburg
- ACHSE e.V.
- Techniker Krankenkasse
- IKK Gesund plus
- AOK Rheinhessen
- Universitätsmedizin Mainz (Konsortialführer)
- Zentrum für audiovisuelle Produktion der JGU
- Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg (Konsortialführer)
- Universitätsmedizin Mainz
- Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) Frankfurt a.M. Mitte
- Vae Kontexte gGmbH
- Forum CMG e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ)
- Bundesarbeitsgemeinschaft SPZ
- Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (HMSI)
- Sozialdezernat Stadt Frankfurt a.M.
- Goethe-Universität Frankfurt (Konsortialführer)
- Hessisches Insitut für Pflegeforschung
- Universitätsmedizin Mainz
- Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe
- Agaplesion Markus Diakonie gGmbH
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de