Kardio-Onkologische Sprechstunde
Zahlreiche Fortschritte der modernen Krebsmedizin haben dazu geführt, dass zunehmend mehr Patient*innen von ihrem Tumorleiden geheilt werden oder die Erkrankung einen chronischen Verlauf nimmt. Diese erfreuliche Entwicklung führt aber auch dazu, dass häufiger Langzeitnebenwirkungen beobachtet werden und mehr und mehr Patient*innen damit konfrontiert sind. Eine wichtige Nebenwirkung, welche die Qualität der gewonnenen Lebenszeit beeinträchtigen kann, betrifft das Herz- und Kreislaufsystem.
Viele der erfolgreichen Krebsbehandlungen können das Herz und die Gefäße schädigen. Das Risiko einer Schädigung schwankt stark und ist von der Art der Therapie (Chemotherapie, Bestrahlungen, Immuntherapie), aber auch von individuellen Faktoren abhängig (Diabetes, Nikotin, Bluthochdruck, etc.). Auch die Art der Beschwerden ist sehr unterschiedlich und kann sich als Herzrhythmusstörung oder Herzschwäche zeigen. Nebenwirkungen können unmittelbar während der Krebsbehandlung auftreten, sie können sich aber auch erst Monate oder sogar Jahre später entwickeln.
Das frühzeitige Erkennen potentiell schädlicher Einflüsse einer Krebstherapie auf das Herz-Kreislaufsystem, das Einleiten einer prophylaktischen Therapie zum Schutz des Herzens oder auch eine Modifikation der Krebstherapie ist entscheidend, um Langzeit-Nebenwirkungen zu verhindern, ohne aber den Therapieerfolg zu gefährden. Dies erfordert die Ausarbeitung individueller Therapiepläne in Abhängigkeit des Risikoprofils und setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Kardiologen voraus.
Hierfür bieten wir im Universitären Centrum für Tumorerkrankung Mainz (UCT Mainz) die Kardio-Onkologische Sprechstunde an. Nach dem Motto "Krebserkrankungen heilen - Herz-Kreislaufsystem schützen" arbeiten hier Onkologen des UCT Mainz eng mit Herzspezialisten der Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz zusammen, um Sie als Krebspatient*in bestmöglich durch die Krebstherapie zu führen.
Für welche Patient*innen geeignet?
Die Kardio-Onkologische Sprechstunde steht allen Patient*innen offen, die im UCT Mainz behandelt werden. Die Sprechstunde richtet sich hier an Krebspatient*innen, die eine potenziell kardiotoxische Therapie erhalten und die gegebenenfalls zusätzlich ein erhöhtes Risiko für eine Herzkreislauferkrankung haben oder an einer bereits nachgewiesenen kardiologischen Erkrankung leiden (Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Raucher, Herzinsuffizienz, Koronare Herzerkrankung). Ihr behandelnder Onkologe wird in diesem Fall alles Weitere mit Ihnen besprechen.
Ablauf der Untersuchungen
Bei Ihrem
ersten Besuch in der Kardio-Onkologischen Sprechstunde werden Sie zunächst gezielt auf kardiologische Begleiterkrankungen und auf mögliche behandlungsbedingte Nebenwirkungen der aktuellen oder gegebenenfalls einer früheren Chemotherapie hin untersucht (Elektrokardiogram [EKG], Blutentnahme inklusive Bestimmung spezieller Biomarker, Herzultraschall, u.a.). Ihr behandelnder Kardiologe wird in Absprache mit Ihrem Onkologen die weitere Vorgehensweise gemeinsam mit Ihnen festlegen. Ihre Kontrolltermine finden je nach Bedarf
drei und sechs Monate später statt.
Terminvereinbarung
Sie möchten sich in der Kardio-Onkologischen Sprechstunde vorstellen?
Ersttermine
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Ihr behandelnder Onkologe wird einen Ersttermin für Sie veranlassen.
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Folgetermine
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Folgetermine vereinbaren Sie bitte direkt in der Kardio-Onkologischen Sprechstunde unter:
Tel. 06131 17-8727
Fax 06131 17-8739
kardioonkologieambulanz@unimedizin-mainz.de
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Ort der Sprechstunde
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Zentrum für Kardiologie
Gebäude 605, 2. Obergeschoss, Ambulanzbereich der Kardiologie, Raum 2.206
» Lageplan Gelände
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Fotos: AdobeStock © SciePro; Stabsstelle Unternehmenskommunikation - Peter Pulkowski