Hautkrebs

„Bei uns finden alle Hautkrebspatienten stets einen kompetenten Experten als Ansprechpartner.“ (Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der Hautklinik und Poliklinik)
 
„Eine besondere Herausforderung ist es, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat. In den letzten Jahren gab es hier rasante Fortschritte in der Therapie.“ (PD Dr. Carmen Loquai, Leiterin des Hautkrebszentrums Rhein-Main)

Hintergrundinformation

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und ständig wechselnden Einflüssen ausgesetzt. Dabei kann die Haut auch krank werden: Die Zahl der Hautkrebspatienten steigt seit einiger Zeit stetig an. Die gute Nachricht: Wenn Hautkrebs früh erkannt wird, ist er meistens heilbar. Insbesondere neue Ansätze in der Immuntherapie haben hieran einen großen Anteil.
 
Hautkrebs hat viele Gesichter. Der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, ist die bösartigste Form. Zudem ist es derjenige Hauttumor, der am häufigsten Metastasen bildet und für mehr als 90 Prozent aller Todesfälle durch Hauttumoren verantwortlich ist. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 18.000 Menschen an einem malignen Melanom. Darüber hinaus wird bei mehr als 9.000 Betroffenen jährlich die Frühform des malignen Melanoms diagnostiziert. Risikofaktoren sind vor allem eine starke UV-Belastung mit wiederkehrenden Sonnenbränden, insbesondere in der Kindheit, aber auch eine erblich bedingte Veranlagung.

Das Hautkrebszentrum des UCT Mainz ist Schwerpunktzentrum in der westlichen Rhein-Main-Region und Rheinland-Pfalz

Patienten mit Hauttumoren werden im Hautkrebszentrum Rhein-Main der Mainzer Hautklinik betreut: Als von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Hauttumorzentrum ist es Schwerpunktzentrum in der westlichen Rhein-Main-Region und in Rheinland-Pfalz. Ob es sich um schwarzen Hautkrebs, um hellen Hautkrebs (wie beispielsweise ein Plattenepithelkarzinom), um seltene Hauttumoren oder auch nur um gutartige Muttermale handelt, am Hautkrebszentrum finden Patienten stets einen kompetenten Experten als Ansprechpartner. Hier wird eng mit sehr vielen weiteren Abteilungen innerhalb der Universitätsmedizin zusammengearbeitet, aber auch mit anderen Krankenhäusern sowie mit zahlreichen niedergelassenen Ärzten der Region. Ziel hierbei ist es, den Patienten stets die modernste und beste aktuell verfügbare Behandlungsmöglichkeit anzubieten.
 
Der Schwerpunkt des Hautkrebszentrums Rhein-Main ist die Behandlung von Patienten mit malignem Melanom. Dafür bietet das Hautkrebszentrum seinen Patienten ein umfangreiches Spektrum an Diagnostik und Behandlungsverfahren an. Ist der schwarze Hautkrebs eindeutig diagnostiziert, ist die Therapieoption der ersten Wahl die vollständige operative Entfernung des Tumors. Eine möglichst frühzeitige Entfernung des Tumors ist hierbei entscheidend für die Prognose. Ab einer gewissen Eindringtiefe des Melanoms in die Haut ist eine adjuvante, das bedeutet eine zusätzliche begleitende Therapie, sinnvoll. Hier kommt die Immuntherapie ins Spiel – wodurch das Immunsystem des Körpers auf noch verbliebene Tumorzellen angesetzt wird. Die klassische Chemotherapie hat in den meisten Fällen von schwarzem Hautkrebs nur noch nachrangige Bedeutung. 
 
Eine besondere Herausforderung ist es, wenn der Tumor bereits Metastasen in anderen Organen gebildet hat. Dann sind weitere Therapien nötig, um den Krebs in Schach zu halten. In den letzten Jahren gab es hier rasante Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten. Diese Erfolge sind Ansporn, die Grundlagenforschung wie die klinisch orientierte Forschung immer weiter voran zu bringen. Durch aktive Grundlagenforschung wird am Hautkrebszentrum des UCT Mainz versucht, die Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen. Über die klinischen Studienzentren erhalten Patienten zudem die Möglichkeit des Zugangs zu neuartigen, bislang nicht allgemein verfügbaren Therapieverfahren. Jährlich werden am Hautkrebszentrum im UCT Mainz mehr als 500 neue Patienten in klinischen Studien betreut. 
 
Ein prominentes Beispiel, wie Patienten besonders schnell von neuen Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft profitieren können, sorgte im Jahr 2015 für großes öffentliches Aufsehen. Mainzer Wissenschaftlern war es gelungen, auf dem Weg hin zu einer individualisierten Immuntherapie bei Krebs bedeutende Fortschritte zu erzielen: Sie identifizierten relevante genetische Veränderungen in verschiedenen Tumoren, sogenannte Mutationen, und bestimmten deren genetischen "Bauplan". So waren sie in der Lage, mit vertretbarem Aufwand passende maßgeschneiderte Krebsimpfstoffe auf Basis sogenannter Ribonukleinsäuren (mRNA) zu produzieren. Diese Erkenntnisse werden bereits heute im Rahmen einer internationalen klinischen Studie zum malignen Melanom mit Beteiligung des Hautkrebszentrums geprüft.