Der stetige Fortschritt der modernen Hochleistungsmedizin stellt neue und komplexe Anforderungen an die Medizin und an die Gesundheitskompetenz der Patienten. Nicht alles, was medizinisch möglich ist, ist auch ethisch vertretbar oder für den einzelnen Patienten sinnvoll. Im klinischen Alltag ist es eine der größten Herausforderungen, gemeinsam mit dem Patienten und ihren Angehörigen zu entscheiden, welche Maßnahmen zum Wohle der Patienten noch durchgeführt werden können und welches Therapieziel dabei leitend sein soll. Hier gilt es, sich im Spannungsfeld zwischen medizinischer Indikation, ärztlicher Fürsorge und Selbstbestimmung des Patienten zu orientieren. Dabei werden Fragen aufgeworfen wie: Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für eine Therapiezieländerung? Was sind gute Kriterien, um eine Therapiezieländerung anzustreben bzw. durchzuführen? Wie kann dabei die Balance zwischen medizinischer Indikation, ärztlicher Fürsorge und autonomen Patientenwillen gewährleistet werden? Ab wann gelten medizinische Interventionen als aussichtslos ("futility") und welche Rolle spielt dabei der Patientenwille? Was bedeutet es, ein palliatives Therapieziel zu verfolgen? Welche Maßnahmen lassen sich damit rechtfertigen? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Thementages des Klinischen Ethikkomitees und des weiterbildenden Masterstudiengangs Medizinethik, zu dem wir Sie recht herzlich einladen!