Medikamentöse Tumortherapie
Die Abteilung für Urologie bietet Ihnen für alle urologischen Tumore (Prostata, Blase, Niere, Hoden, Penis) die aktuellste Systemtherapie an, sollte der Tumor gestreut haben (Metastasierung).
Je nach Stadium und Tumor (Entität) kann diese Therapie sehr unterschiedlich sein. Die meisten medikamentösen Tumortherapien können ambulant im
UCT durchgeführt werden. Bei aufwendigen Chemotherapien erfolgt die Applikation stationär in der Abteilung für Urologie.
Sie werden in unserem Team während Ihrer Behandlung und auch Nachsorge interdisziplinär behandelt. So greifen wir im Sinne des Patienten auf die Kompetenzen der KollegInnen der Palliativmedizin, Psychoonkologie, Physiotherapie, Kardiologie, Orthopädie, Neurochirurgie und Schmerzambulanz zurück und können Sie somit allumfassend und optimal versorgen.
Die Therapieplanung erfolgt nach Sichtung aller Befunde in unserem Interdisziplinären Tumorboard. Hier wird je nach Patient durch Kollegen verschiedener Fachrichtungen ein individuelles Konzept festgelegt. Hier kann z.B. auch eine stereotaktische Bestrahlung durch die Strahlentherapeuten das individuelle Behandlungskonzept eines Patienten unter systemischer Therapie abrunden.
Je nach Tumorentität bieten wir folgende Therapien an:
- Metastasierte Prostatakarzinom: Hormonentzugstherapie (alle antihormonelle Therapien der neueren Generation), Chemotherapie, PSMA-Ligandentherapie, Einsatz des PARP-Inhibitors bei BRCA1/2 positiven Patienten
- Metastasierte Urothelkarzinom: Chemotherapie und Immuntherapie
- Metastasierte Nierenzellkarzinom: verschiedene Kombinationstherapien bestehend aus Immuntherapie und Antiangiogenesehemmer
- Metastasierte Peniskarzinom: Chemotherapie
Nach Ausschöpfung der standardisierten Therapie haben wir die Möglichkeit eine Gensequenzierung des Tumors durchzuführen (NGS=next generation sequencing), um mögliche Mutationen des Tumors aufzuspüren, die eventuell durch eine ganz anders gerichtete Therapie anzugreifen sind und können Ihnen auf dieser Grundlage eine weitere Therapieoption anbieten. Ebenso kann der Einschluss in eine Studie für Sie möglich sein, um Ihnen weitere Therapieoptionen zu eröffnen.