Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,

die Zahl der Organspender in Deutschland ist seit Jahren nicht

ausreichend, um allen Menschen auf der Warteliste rechtzeitig

eine Organtransplantation zu ermöglichen. Die Gründe

hierfür sind vielfältig und liegen zum Teil auch in einer nicht

adäquaten intensivmedizinischen Versorgung des potentiellen

Organspenders. Zudem erleben wir im klinischen Alltag immer

wieder große Unsicherheiten im Umgang mit Angehörigen von

Patienten, die im Hirntod versterben.

Mit dem Simulationskurs Organspende wenden wir uns an

Behandlungsteams (Ärztinnen und Ärzte, Fachpflegerinnen und

Fachpfleger) die im Rahmen ihrer Tätigkeit mit Fragestellungen

des Hirntodes, Gesprächen mit Angehörigen über den Tod des

Patienten, sowie der Organerhaltung und – entnahme konfrontiert

sind.

Dieser Kurs soll Kenntnisse und Sicherheit im Umgang mit

potentiellen Organspendern und deren Angehörigen vermitteln.

Daher gliedert sich das Programm in zwei Themenbereiche:

1. Intensivmedizinische Therapie und Pflege vor und nach

Eintritt des Hirntodes

Hierzu werden zum einen pathophysiologische Aspekte,

wie Herz- und Kreislauftherapie, akutes Lungenversagen

und Organprotektion behandelt. Zum anderen wird die

Hirntoddiagnostik sowohl in theoretischen, vor allem aber in

praktischen Blöcken an einem High Fidelity Simulator unter

professioneller Anleitung erarbeitet („Hands-On-Workshop“).

2. Betreuung und Gesprächsführung von Angehörigen

potentieller Organspender

In diesem Themenblock werden Gesprächssituationen mit

Angehörigen zu den Themen Hirntod und Organspende von

den Kursteilnehmern durchlaufen. Um eine angemessene

Realitätsnähe zu erreichen, werden professionelle Schauspieler

eingesetzt, wobei Videoaufzeichnung eine differenzierte

Reflexion der Gesprächsführung ermöglichen.