Diabetisches Fußsyndrom

Ein besonderer Schwerpunkt im Bereich der Endokrinologie und Diabetologie stellt die stationäre und ambulante Behandlung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom dar. Ziel unseres Teams ist die Prävention, frühzeitige Diagnosestellung und leitliniengerechte Therapie von Fußläsionen bei Diabetikern, um Amputationen wann immer möglich zu vermeiden und die größtmögliche Beweglichkeit des Patienten zu erhalten. Durch die sehr enge interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen des GTFZ (Gefäß- Therapie- und Forschungszentrum) wird dem Patienten die bestmögliche individuelle Versorgung zuteil. Durch die konsequente Anwendung des DIRAS-Prinzips, also Druckentlastung, Infektionsbekämpfung mit modernsten Antibiotika und Revaskularisation auch in komplizierten Fällen, wird die Amputation erst nach Versagen dieser zum Teil hoch komplexen interdisziplinären Maßnahmen diskutiert. Wenn sie dennoch unumgänglich erscheint wird - soweit technisch möglich - immer eine Minoramputation (fußerhaltende Amputation) angestrebt. Eine adäquate Beratung zur Schuhversorgung, um ein erneutes Auftreten von Fußgeschwüren zu vermeiden, ist selbstverständlicher Standard. Die Schuhversorgung bzw. orthetische Versorgung erfolgt in Kooperation mit orthopädischen Schuhmachern und Orthopädietechnikern, die direkt in den Behandlungsprozess eingebunden werden. Die Einhaltung der Richtlinien zum Qualitätsmanagement bei der Therapie des Diabetischen Fußsyndroms sind die Voraussetzungen zur Akkreditierung des Schwerpunktes als Fuß-Behandlungseinrichtung in Rheinland-Pfalz. Die Behandlungsabläufe beim diabetischen Fußsyndrom sind standardisiert und orientieren sich an den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft und der AG-Fuß Rheinland-Pfalz.

In der Fußambulanz und auf der Fußstation werden alle Facetten des diabetischen Fußsyndroms behandelt: neuropathisch bedingte Fußulcera, angiopathisch bedingte Fußulcera, Neuroosteoarthropathie (Charcot - Fuß). Hierfür werden im neben einer speziellen klinischen Untersuchungstechnik folgende diagnostischen und therapeutische Maßnahmen eingesetzt: DDG-Behandlungsbogen, digitale Photodokumentation und Bewertung der Läsion, Neuropathiemessung mit Schmerz, Temperatur und Vibrationsschwellenbestimmung, autonomes EKG, Gefäß-Status (z.B. Doppler-Gefäßultraschall, Durchblutungs-Messung (O2C) und Sauerstoffmessung im Gewebe (tcPO2), Kapillarmikroskopie), stadiengerechte Lokaltherapie mit Wunddebridement, Vakuumpumpenverband, CAST und Orthesenversorgung. Dabei verfolgt der Schwerpunkt ein interdisziplinäres Vorgehen mit einer regelmäßigen und engen Absprache mit der Gefäßchirurgie, Orthopädie, Angiologie, und Radiologie im Rahmen wöchentlicher Kolloquien sowie in enger Kooperation mit Hausärzten, niedergelassenen Diabetologen und spezialisierten Rehakliniken.