Beeinflussen chronische Erkrankungen im Kindesalter die Einschulungsphase und den frühen Schulerfolg? Die Rolle der Schuleingangsuntersuchung und erster Fördermaßnahmen. Das ikidS (ich komme in die Schule)-Projekt
Laufzeit: 2013 - 2017
Das Studienprotokoll zu ikidS I finden Sie beim Projekt ikidS II.
Der Abschlussbericht des Projekts kann hier(PDF 446,0 KB) abgerufen werden.
Die im Projekt verwendeten Fragebögen können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
Projekthintergrund
Der Schulanfang ist ein großer Schritt für jedes Kind. Unklar ist, welchen Einfluss der Gesundheitszustand bei Einschulung auf den weiteren Bildungsweg hat. In der pädiatrischen Versorgungsforschung sind Bildungsaspekte bislang wenig untersucht worden.
Projektziele
Die Ziele von ikidS bestanden in der Erfassung des Zusammenhangs zwischen chronischen Erkrankungen (CE) und anderen schulrelevanten gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Schuleintritt und dem frühen Schulerfolg. Weiterhin wurde die Rolle der Schuleingangsuntersuchung (SEU) und der daraus resultierenden medizinischen Versorgungs- und pädagogischen Fördermaßnahmen untersucht. Es sollten mögliche positive Effekte von medizinischer Versorgung und/oder pädagogischer Förderung auf den Schulerfolg identifiziert werden.
Auf lange Sicht gesehen profitieren die betroffenen Kinder und Familien dadurch, dass die Bedürfnisse der Kinder wahrgenommen werden und eine höhere Akzeptanz von Kindern mit besonderen Bedürfnissen erreicht wird. Praktizierende Kinderärzte und -ärztinnen und Eltern werden auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Projektablauf
Um die genannten Ziele zu erreichen, wurde 2013 ein auf drei Jahre ausgelegtes Forschungsprojekt gestartet. Nach einer Pilotphase wurden seit 2014 2003 Kinder (von ca. 3700 potentiellen Teilnehmenden) vom Zeitpunkt ihrer Schuleingangsuntersuchung bis zum Ende der ersten Klasse begleitet. Die Kinder wurden zum Zeitpunkt ihrer SEU auf das Vorliegen einer oder mehrerer CEs untersucht sowie die Eltern zu bereits begonnenen Versorgungs- und Fördermaßnahmen befragt. Gesundheitsbezogene Veränderungen wurden durch zwei Nachbefragungen der Eltern - zwei resp. zehn Monate nach Einschulung - erfasst. Am Ende der ersten Klasse wurde der frühe Schulerfolg aus Eltern-, Kinder- und Lehrkraftsicht erhoben. Bereits existierende Daten (Geburtenregister, Datenbank der SEU) wurden berücksichtigt.
Schlussfolgerung/Anwendungsmöglichkeiten
Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Aufklärung und Sensibilisierung der Akteure im Gesundheitswesen. Die Bereitstellung der Daten für das Gesundheitsamt Mainz-Bingen und das Gesundheitsministerium Rheinland-Pfalz könnte zu Veränderungen der Einschulungspraxis, der Schuleingangsuntersuchung und/oder der Förderpraxis führen. Es werden evidenzbasierte Empfehlungen zur Einschulungspraxis, Schuleingangsuntersuchung und Förderpraxis speziell für Kinder mit chronischen Erkrankungen erarbeitet und publiziert.
Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ansprechpartner
Prof. Dr. Michael S. Urschitz, EU-MSc. (Projektleiter)
E-Mail: urschitz@uni-mainz.de