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ikidS II

Forschung für unsere Kinder          

Unter der Schirmherrschaft von Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig


In Kooperation mit dem schulärztlichen Dienst der Abteilung Gesundheitswesen der Kreisverwaltung Mainz-Bingen


Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)






Verbesserung des Schulerfolgs und der Partizipation chronisch kranker Kinder im Grundschulalter durch gezielte schulbasierte Förderung und Versorgung. Das ikidS II Projekt






Zusammenfassung 


Das ikidS I Projekt beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von Einschulung und Gesundheit bzw. Gesundheit und früher Schulerfolg. Es konnten schulrelevante chronische Erkrankungen (CE) identifiziert und in Zusammenhang mit dem frühen Schulerfolg gebracht werden.





Auf diesen Erkenntnissen baut nun die 2. Projektphase (ikidS II) auf. Das Projekt untersucht die Auswirkungen von CE zum Zeitpunkt der Einschulung auf Schulerfolg, Partizipation und Lebensqualität in der 3. und 4. Klasse. Hierzu sollen zwei bereits etablierte Kohorten (ikidS I-Pilotkohorte; N≈500 und ikidS I-Hauptkohorte; N≈2000) weitergeführt (Teilprojekt S1), eine systematische Literaturrecherche zur Entwicklung von schulbasierten Interventionen für chronisch kranke Schulkinder vorgenommen (Teilprojekt S2) und eine daraus entwickelte Intervention im Rahmen einer Machbarkeitsstudie (Teilprojekt S3) überprüft werden. 




Teilprojekt S1: Die in ikidS I etablierten Kohorten, die aktuell aus Kindern der zweiten und dritten Klasse bestehen, werden bis zum Ende der Grundschule begleitet. Vor Einschulung wurde das Vorhandensein einer chronischen Erkrankung mittels Schuleingangsuntersuchung und durch Angaben in Elternfragebögen ermittelt. Es sollen schulische Leistungen, spezielle pädagogische Unterstützung, die Lebensqualität und soziale Teilhabe zum Ende der 3. und/oder 4. Klasse, sowie die Empfehlung bezüglich der weiterführenden Schulform durch Befragungen von Kindern, Eltern und Lehrkräften erfasst werden.




Teilprojekt S2 (systematisches Review): Das Teilprojekt S2 umfasst die Erstellung einer Übersicht über existierende, gut evaluierte, schulbasierte Interventionen zur Förderung und Versorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen und dessen Bewertung mittels systematischer Literaturrecherche und Methoden der Metaanalyse.


Teilprojekt S3 (Machbarkeitsstudie zur Schulgesundheitsfachkraft): Aus den Erkenntnissen der Teilprojekte S1 und S2 soll eine spezifische schulbasierte Intervention entwickelt, implementiert und in einer Machbarkeitsstudie evaluiert werden. Dazu soll in einer Pilotschule eine Schulgesundheitsfachkraft installiert werden, die die Intervention durchführt und dokumentiert.








Ziele der Teilprojekte



Teilprojekt S1: Bewertung der langfristigen Auswirkungen von CE auf Bildungsendpunkte, soziale Teilhabe und gesundheits- und schulbezogene Lebensqualität. Beurteilung des Nutzens und Schätzung der Wirksamkeit besonderer Gesundheitsversorgung und pädagogischer Unterstützung bei Kindern mit CE.

Teilprojekt S2: Beschaffen von Evidenz für effektive schulbasierte Gesundheitsinterventionen zur Verbesserung der pädagogischen Outcomes bei Kindern mit CE.  

Teilprojekt S3: Untersuchung der Machbarkeit, Akzeptanz, Nutzung und vorläufigen Wirksamkeit von Schulgesundheitspflege zur Verbesserung der Partizipation, der Lebensqualität und der Bildungsergebnisse bei Kindern mit CE.






Studienregion und Population

Teilprojekte S1 und S3: Stadt Mainz / Landkreis Mainz-Bingen. 7 bis 10-jährige Schulkinder. Ca. 2500 Teilnehmer der ikidS I Pilot- und Hauptkohorte. 

Teilprojekt S2: Schulkinder (weltweit mit Fokus auf Europa).






Vorgehen

Teilprojekt S1: Das Vorhandensein und die Schwere der CE sowie die Nutzung der besonderen medizinischen Versorgung und der pädagogischen Unterstützung werden jährlich von elterlichen Fragebögen bis zur 4. Klasse beurteilt. Die Endpunkte werden jährlich anhand von Schulleistungsprüfungen, Schulberichten, Lehrerfragebögen und Interviews mit Kindern erhoben.

Teilprojekt S2: Die systematische Überprüfung erfolgt nach den Empfehlungen der Public Health Group der Cochrane Collaboration. Randomisierte, kontrollierte Studien zu schulbasierten Interventionen zur Verbesserung der Bildungsendpunkte bei Kindern mit CE werden durchsucht, bewertet und analysiert. Wenn möglich, werden die Ergebnisse mit Hilfe von Metaanalyse-Techniken gepoolt.

Teilprojekt S3: Die Schulgesundheitspflege wird in einem interdisziplinären Netzwerk entwickelt und umgesetzt. Die Intervention wird in mindestens einer Pilotschule im Studiengebiet durchgeführt. Eine weitere Schule dient als Kontrollschule.