Wir konnten eine etwa 30% Reduktion der D2-Rezeptor Bindung im erkrankten Temporallappen bei Patienten mit mesialer Temporallappenepilepsie (mTLE) nachweisen. Die Bedeutung dieser Veränderungen soll nun an verschiedenen Patientengruppen weiter untersucht werden. Dopamin könnte über D2-Rezeptoren eine modulatorische Wirkung auf die Erregbarkeit der Hirnrinde haben und damit auch pathophysiologisch von Bedeutung sein.
Epilepsien liegt eine Störung des Gleichgewichts zwischen kortikaler Inhibition und Exzitation zu Grunde. Untersuchungen an Patienten haben gezeigt, dass die kortikalen hemmenden Mechanismen - wie sie experimentell mittels der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) gemessen werden können – bei Epilepsie verändert sind. Ebenso hat die Einnahme von Antiepileptika Einfluss auf die TMS Messwerte kortikaler Erregbarkeit, sodaß vermutet werden kann, dass diese Parameter zur Beurteilung der Prognose von epileptischen Syndromen über die Quantifizierung der kortikalen Erregbarkeit geeignet sind. In diese multizentrische Studie wurden Patienten mit einem erstem epileptischen Anfall oder unbehandelte Patienten mit neu-diagnostizierter Epilepsie aufgenommen. Die Patienten wurden bei Aufnahme in die Studie, unmittelbar nach der ersten Einnahme des Antiepileptikums und 4, 12 und 24 Wochen nach der Erstuntersuchung auf Veränderungen der Erregbarkeit des motorischen Kortex getestet.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen epidemiologische Daten zur Häufigkeit, Klassifikation und Pharmakotherapie von Patienten mit einer Epilepsie, die älter als 65 Jahre alt sind, in Mainz und Umgebung erhoben werden.