„Herzstück“ der prächirurgischen Epilepsie-Diagnostik bildet das nicht invasive EEG-Video-Monitoring. Auf der Grundlage der klinischen, bildgebenden und EEG-Befunde, die vor dem Monitoring erhoben wurden, werden EEG-Elektroden an der Schädeloberfläche mittels eines Klebstoffes (Kollodium) festgeklebt. Zusätzlich zu den Standardpositionen werden über den Hirnregionen, die genauer untersucht werden sollen, Elektroden auf dem halben Abstand (10-10-System) platziert.
Dies ermöglicht eine relativ exakte Lokalisationsbestimmung der epilepsietypischen Potentiale und erfordert EEG-Verstärker mit entsprechend vielen Kanälen (mindestens 32). Unter Reduktion oder Absetzen der bestehenden antiepileptischen Medikation zur Auslösung von typischen Anfällen, werden die Patienten mehrere Tage über 24 Stunden mittels EEG und unter kontinuierlicher Video-Aufzeichnung „beobachtet“, um sowohl Anfälle als auch EEG-Veränderungen im Anfallsintervall zu analysieren. Neben den EEG-Daten liefert die Auswertung des Anfallsablaufes im Video einen wichtigen Beitrag zur Einordnung der Anfallsursprungszone und der Anfallsausbreitung. Besonders wertvoll bei der Analyse der EEG-Daten bei Patienten mit Temporallappenepilepsien sind die Sphenoidalelektroden (Pdf, 98,7 KB) (99 KB), die wegen ihrer einfachen Applikation noch zu den nicht-invasiven Elektroden gezählt werden, obwohl sie vor dem Ohr unterhalb des Jochbeines (Arcus zygomaticus) durch die Haut eingestochen werden. Das Video-EEG Labor der Neurologischen Klinik ist in eine der Neurologischen Stationen integriert. Eine enge räumliche Anbindung besteht zu der Schlaganfallspezialeinheit, sodass über 24 Uhr eine ärztliche und engere pflegerische Betreuung gewährleistet ist.