Operationen bei Nierenzellkarzinom
Ein besseres Verständnis der Tumorbiologie und Fortschritte der bildgebenden Diagnostik führten in den letzen 20 Jahren zu verbesserten Überlebensraten und Entwicklung neuer operativer Verfahren, wie z.B. laparoskopisch und robotisch assistierter Operationstechniken. Der operative Eingriff bietet momentan die einzige heilende (kurative) Therapieoption.Die Entfernung des Nierentumors kann offen oder minimalinvasiv mittels eines laparoskopischen oder eines robotisch unterstützten Zugangs, auch „Schlüssellochmethode“ genannt, erfolgen. Der operative Eingriff richtet sich vor allem nach Lokalisation, Ausdehnung und Größe des Tumors.
Prinzipell gibt es zwei verschiedene zur Zeit kurative Operationstechniken, die nachfolgend kurz erläutert werden sollen.
- Ausschälung des Tumors (Tumorenukleation) offen, laparoskopisch oder robotisch assistiert laparoskopisch
- Nierenentfernung (Nephrektomie) offen oder laparoskopisch
Ausschälung des Tumors (Tumorenukleation)
Wenn es sich um einen kleinen Tumor (< 4 cm) handelt, wird er meist ausgeschält. Diese Ausschälung kann offen erfolgen. Hierbei wird die Niere über einen Flankenschnitt (Schnitt meist zwischen der 10 und 11 Rippe) aufgesucht, die versorgenden Gefäße abgeklemmt und der Tumor im gesunden scharf herausgeschnitten. Danach wird die Blutversorgung wieder freigegeben, und der Defekt sorgfältig vernäht.Wenn das Nierenbecken oder das Hohlraumssystem eröffnet worden ist, wird ein kleiner Katheter zur Urindrainage eingelegt. Dies führt zur schnelleren Heilung.
Die Ausschälung kann je nach Zugänglichkeit des Tumors auch minimalinvasiv mittels der „Schlüssellochmethode“ ohne großen Flankenschnitt laparoskopisch mit oder ohne robotischer Assistenz durchgeführt werden. Das Prinzip der Ausschläung folgt dem des offenen Zugangs. Der Tumor wird über einen kleinen meist Unterbauchschnitt geborgen.
Die offen oder laparoskopisch durchgeführte Tumorausschälung zählt heute bei kleinen Tumoren als die Therapiemethode der Wahl.