„Roboterchirurgie“

Semesterstart der Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz am 22. Oktober

Die Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” startet am 22. Oktober mit dem Thema „Roboterchirurgie“ ins Wintersemester 2014/2015. Was es mit diesem OP-Verfahren auf sich hat und welche Vorteile die roboter-assistierte Chirurgie mit sich bringt, darüber informiert Univ.-Prof. Dr. med. Joachim W. Thüroff, Direktor der Urologischen und Kinderurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz. Moderator des Abends ist Prof. Dr. med. Achim Heintz, Leiter des Chirurgischen Zentrums und Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am kkm Mainz. Die Besucher von „Medizin: Faszination Forschung” können Mainzer Spitzenforscherinnen und -forscher hautnah erleben sowie aktuelle Trends im persönlichen Gespräch diskutieren. Was dabei im Fokus ihrer Arbeit steht, stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der nun schon zehnten gemeinsamen Vortragsreihe der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft jeweils mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) vor. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Was haben räumliche Vorstellungskraft und besonderes Koordinationsvermögen mit Medizin zu tun? Viel, denn moderne Operationstechniken wie beispielsweise die roboter-assistierte oder die minimal-invasive Chirurgie erfordern genau diese Fertigkeiten. Sie verbinden menschliche Kunstfertigkeit und hohen handwerklichen Anspruch an den Operateur mit technischen Innovationen zum Nutzen der Gesundheit. Denn operative Behandlungen haben stets das Ziel, dass Patienten nach einer Operation so wenig Beschwerden wie möglich haben und rasch genesen. Eine moderne OP-Technik ist beispielsweise die minimal-invasive Chirurgie. Der Zugang zum Operationsgebiet erfolgt durch kleinste Hautschnitte und kleinere Verletzungen der Weichteile. Dabei führt der Operateur eine über eine Kamera mit einem Bildschirm verbundene Optik samt Lichtquellen sowie spezielle chirurgische Instrumente in die entsprechende Körperhöhle ein, um dort unter Videoansicht die Operation durchzuführen. Große Bauch- oder Brustkorbschnitte sind bei der minimal-invasiven Chirurgie (MIC) im Gegensatz zur konventionellen „offenen“ Operationsmethode also nicht erforderlich. Minimal-invasiv operierte Patienten können sich daher über weniger postoperative Schmerzen, kleinere Narben, weniger Verwachsungen und eine schnellere Genesung freuen. Als Meilenstein in der Weiterentwicklung der Chirurgie, insbesondere der minimal-invasiven Chirurgie, gilt die Einführung der Roboterchirurgie. Dabei handelt es sich nicht um Roboter, die automatisch vorprogrammierte Operationen durchführen, sondern um elektromechanische Systeme, mit deren Hilfe der Chirurg bei der Operation Instrumente bedient. Diese roboter-assistierte Chirurgie erlebt derzeit einen großen Aufschwung und bietet gegenüber konventionellen Eingriffen zahlreiche Vorteile, wie die verbesserte Präzision der Bewegungen, die Unterdrückung des physiologischen Zitterns der Hände und eine dreidimensionale Sicht auf das Operationsfeld. Komplexe Operationen werden daher mittlerweile in nahezu allen Fachgebieten roboter-assistiert durchgeführt. In den USA erfolgen beispielsweise bereits 80 Prozent der Krebs bedingten Prostataentfernungen mit dieser Methode. In der Urologischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz nutzen die Operateure für chirurgische Eingriffe unter anderem die abseits vom OP-Tisch gesteuerten Roboterarme des Da VinciTM-OP-Systems. Der Referent des Abends, Prof. Dr. Joachim W. Thüroff, führte 2007 die Roboterchirurgie an der Urologischen Klinik Universitätsmedizin Mainz ein, hat sie weiterentwickelt und verfügt über umfangreiche Erfahrung mit dieser Methode. In seinem Vortrag informiert er über die Vor- und Nachteile und er erläutert die Indikationen für dieses OP-Verfahren. Zudem wirft der Professor einen Blick in die Zukunft: Zusammen mit neuen bildgebenden Verfahren in der präoperativen Diagnostik, der Möglichkeit diese mit dem intraoperativen Befund abzugleichen und in das Robotersystem zu integrieren, eröffnen sich neue Perspektiven einer Hightech-Chirurgie.    Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich willkommen. Die Veranstaltungen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal: www.youtube.com/UnimedizinMainz Weitere Themen von „Faszination Forschung“ im Wintersemester 2014/2015:

  • 19.11.2014     
    Atmen am Strohhalm: Asthma und COPD 
    Asthma: Wege zu einer maßgeschneiderten Therapie
    COPD: Wie wird eine chronische Erkrankung erträglich? 
    Was geht, wenn nichts mehr geht – Lungentransplantation
  • 28.01.2015     
    Epigenetik – ein neues Forschungsfeld 
    Genregulation jenseits des klassischen DNS-Codes
  • 25.02.2015     
    Wenn das Herz aus dem Takt ist - Intervention ohne Operation
Kontakt:
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Vorsitzender der Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de