Urologen informieren über roboterassistierte minimal-invasive Operationen
Informationsveranstaltung zu Nutzen und Anwendung des da Vinci® Systems am 8. Dezember
Am Samstag, 8. Dezember, informieren Urologen von 9.00 bis 11.30 Uhr über den Nutzen und die Anwendung von roboterassistierten laparoskopischen Operationen. Das System zur Durchführung derartiger minimal-invasiver Eingriffe in der Urologie nennt sich „da Vinci®“. Seit 2007 findet diese auch als „Schlüsselloch-Chirurgie“ bezeichnete Operationstechnik in der Urologie der Universitätsmedizin Mainz vor allem bei schonenden Bauchspiegelungsoperationen (Laparoskopie) Anwendung. Die Informationsveranstaltung für alle Interessierten findet im Rahmen des 4. DRUS Symposiums der Deutschen Gesellschaft für Roboter-Assistierte Urologie e.V. unter dem Titel „Robotisch-Laparoskopische Urologie“ statt, ausgerichtet von der Urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Moderiert wird die Veranstaltung von der Medizinjournalistin Christiane Poertgen. Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Pathologie (Rundbau, Geb. 706, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr.1, 55131 Mainz). Der Eintritt ist frei.
Nach begrüßenden Worten von Dr. Christian Hampel, Urologische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, referiert Dr. Martin Janssen, Urologe an der Uniklinik Homburg/Saar, auf der Informationsveranstaltung zum Thema „Roboterassistierten laparoskopische Operation – Welchen Nutzen ziehe ich als Patient?“. Darin sollen Fragen beantwortet werden, wie zum Beispiel „Wie gut ist das Roboter-Verfahren etabliert?“ oder „Gibt es schon Langzeitdaten?“, deren Beantwortung nicht nur für die Urologie-Experten von Interesse ist, sondern auch für betroffene Patienten. Zur Klärung dieser Anliegen werden die aktuellen Daten zur roboterassistierten laparoskopischen Operationsverfahren mit den Daten der konventionellen OP-Verfahren verglichen und kritisch bewertet. Zudem stellt Dr. Janssen die Unterschiede zwischen den Operationsverfahren dart und beschreibt die daraus resultierenden Folgen für den Patienten. Ziel ist es, einen möglichst objektiven Überblick über die unterschiedlichen Therapieverfahren geben zu können.
Im Anschluss daran hält PD Dr. Rolf Gillitzer, Direktor der Urologischen Klinik des Klinikums Darmstadt, einen Vortrag zum Thema „Roboterassistierte laparoskopische Operation – Anwendung in der Urologie?“. Seit 2000 wird die roboterassistierte laparoskopische Operation mit Hilfe des da Vinci® Systems in der Urologie angewendet. Seitdem hat die Verbreitung der roboter-assistierten minimalinvasiven Chirurgie einen rasanten Lauf genommen. In seinem Vortrag beschäftigt sich PD Dr. Rolf Gillitzer mit dieser Entwicklung und geht auf die technischen wie medizinischen Vor- und Nachteile sowohl aus der Perspektive des Patienten als auch des Operateurs ein.
Zum Abschluss der Informationsveranstaltung können die Besucher den Experten Fragen zum Thema stellen.
Die roboter-assistierte laparoskopische Chirurgie hat sich aus der Laparoskopie entwickelt. Sie eignet sich für insbesondere anspruchsvolle urologische rekonstruktive Operationen, bei denen es gilt, die die Prostata umgebenden Nerven zu schonen, um die Urinkontinenz und die Sexualfunktion des Patienten zu erhalten. Derartige Eingriffe sind beispielsweise die radikale Entfernung der Prostata (Prostatektomie), die organerhaltende Nierentumorchirurgie und die Nierenbeckenplastik. Auch bei anderen rekonstruktiven Eingriffen an Blase, Harnleiter und Darm wenden die Chirurgen die modernere Technik zunehmend an. In der Urologischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz ist das da Vinci-Roboterprogramm für roboterassistierte laparoskopische Operationen seit 2007 etabliert. Es verbindet die Vorteile der minimal invasiven Laparoskopie mit der präzisen Funktionsweise eines Roboters und ermöglicht kleinste Hautschnitte mit einer geringeren Traumatisierung des Gewebes, sowie eine 3-D-Sicht auf das Operationsgebiet und äußerst exakte Bewegungen der chirurgischen Instrumente durch den Operateur. Der Operateur steuert die Handgriffe mit Hilfe kleiner Joysticks an einem Bildschirm. „Dabei wird er selbst vom System überwacht, denn sobald der Arzt seinen Blick abwendet, blockiert der Roboter", erläutert der Leiter der Urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Joachim W. Thüroff. Durch die Kameras, über die der Chirurg das Operationsfeld deutlich vergrößert sieht, ist ein höchst präzises Arbeiten möglich. Die Roboterarme können sich viel flexibler bewegen als die menschliche Hand. Prof. Thüroff ergänzt: „Mit Hilfe des da Vinci-Roboters kann eine Operation viel schonender durchgeführt werden. Patienten haben den Vorteil, dass sie während der Operation weniger Blut verlieren und später kleinere Narben und geringere postoperative Schmerzen haben." Weitere spürbare Vorteile für den Patienten sind kürzere Krankenhausaufenthalte und eine schnellere Rückkehr zu normalen körperlichen Aktivitäten.
Weitere Informationen für Patienten zum da Vinci-System®:
http://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/ur/Dokumente/da_Vinci/Patientenbroschuere_da_Vinci-Prostatektomie/Patientenbroschuere_da_Vinci-Prostatektomie.pdf
Weitere Informationen zum Programm des 4. DRUS-Symposiums: http://www.dgru.de/assets/Dokumente-2012/DRUS2012HPFinalWeb2012-11-22.pdf
Kontakt:
Ingeborg Hug, Direktionsassistenz, Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsmedizin Mainz, Telefon: 06131 17-7183,
E-Mail: ingeborg.hug@unimedizin-mainz.de
Pressekontakt:
Carina Heinrichs,
Stabsstelle Kommunikation und Presse, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de