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MEDICA 2019: Universitätsmedizin Mainz präsentiert Innovation in der Schlafforschung

Weltgrößte Medizinmesse bietet Wissenschaftlern internationales Forum für ihre Erfindungen

Wenn sich vom 18. bis 21. November 2019 in Düsseldorf internationale und nationale Experten der Medizintechnik auf der diesjährigen MEDICA treffen, dann ist die Universitätsmedizin Mainz auch wieder mit dabei. In diesem Jahr mit einer Neuentwicklung im Bereich Diagnostik: eine halbautomatische Klassifizierung des Schlafstadiums während einer Polysomnographie. Entwickelt hat dieses System das Team um PD Dr. Haralampos Gouveris von der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz. Das Ziel ist, bessere und schnellere Diagnosen über schlafbedingte Probleme oder Schlafstörungen treffen zu können.

Gut ein Drittel der eigenen Lebenszeit verbringt ein Mensch schlafend. Doch Schlaf ist nicht gleich Schlaf, denn in seinen einzelnen Phasen und deren Verlauf unterscheidet er sich in seiner Tiefe und seiner Qualität. Zudem ist Schlaf nicht mit Passivität gleichzusetzen. Vielmehr ist es ein aktiver Prozess, währenddessen sich die Hirn- und Körperfunktionen verändern, damit sich der Mensch erholen kann. Doch ein erholsamer Schlaf ist nicht jedem gegönnt. Wer unter Schlafstörungen oder Schlafapnoe-Syndromen leidet, kann auf die Expertise von Schlaflabor-Experten zurückgreifen, die eine sogenannte Polysomnographie durchführen. Dabei handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren, das unterschiedlichste Körperfunktionen beispielsweise des Gehirns und des Herz-Kreislauf-Systems, die Atmung sowie andere biologische Parameter während des Schlafs misst. Die aufgezeichneten Werte ergeben ein sehr genaues Schlafprofil des Patienten. Anhand dessen lassen sich Rückschlüsse auf schlafbedingte Probleme wie Ermüdung, Tagesschläfrigkeit oder auf Schlafstörungen wie beispielsweise Schlafapnoe, Narkolepsie oder Ein- bzw. Durchschlafprobleme (Insomnie) ziehen.

Die polysomnographische Aufzeichnung der Signale sowie ihre Analyse und Auswertung durch die Experten ist allerdings sehr zeit- und somit auch kostenintensiv. Um dies zu ändern und Fehlanalysen zu minieren, hat der Arzt und Wissenschaftler PD Dr. Haralampos Gouveris von der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz in interdisziplinärer Kooperation mit dem Ingenieur Prof. Dr. Muthuraman Muthuraman von der Abteilung Biomedizinische Statistik und Multimodale Signalverarbeitung der Sektion Motorische Störungen und Neurostimulation der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz eine neue Methodik entwickelt. Dabei handelt es sich um eine vom Menschen unterstützte halbautomatische Schlafstadienklassifizierung der kardiorespiratorischen Polysomnographie. Sie basiert auf den Prinzipien des maschinellen Lernens und verbindet die Kompetenzen von Mensch und Maschine: Bestimmte zuvor entwickelte und mit Lerndaten „gefütterte“ Algorithmen unterstützen die Experten dabei eine polysomnographische Schlafstadien-Klassifikation durchzuführen. Das Ergebnis dieser „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ sind exaktere Diagnosedaten, die sich zudem durchschnittlich 30-mal schneller erzielen lassen. Eine echte Verbesserung also für Patienten sowie für Mediziner und Hersteller von Schlafdiagnostika.

 

Kontakt
PD Dr. Haralampos Gouveris
Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-5259, E-Mail: haralampos.gouveris@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de