Logo der Universitätsmedizin Mainz

Speicheldrüsen

1. Entzündliche und obstruktive Speicheldrüsenerkrankungen

Drüsenerhaltendes Therapiespektrum:

  • Sialendoskopie (Speichelgangsendoskopie)
  • Transorale Gangschlitzung
  • Transkutan-endoskopisch kontrollierte Steinextraktion

Ursache akuter oder wiederkehrender Schwellungen der Unterkiefer- oder Ohrspeicheldrüse sind häufig Speichelsteine, Gangverengungen (z.B. nach Radiojod- Therapie) und chronische entzündliche Speicheldrüsenerkrankungen (z.B. Chronisch rezidivierende juvenile Parotitis bei Kindern oder Morbus Sjögren).

Zur Diagnostik stehen moderne Ultraschallgeräte zur Verfügung. Bei Bedarf wird der Speichelfluss mit Vitamin C Pulver provoziert, um geringe Gangverengungen oder kleine Abflusshindernisse aufzudecken. Zur Therapie stehen moderne Mini-Endoskope zur Verfügung (Sialendoskopie). Hierüber können videokontrolliert Verengungen aufgeweitet, Stenosen eröffnet oder kleinere Steine bis max. 5 mm mit Fangkörbchen aus dem Gangsystem der Drüse entfernt werden. Bei Bedarf können auf diesem Weg vorübergehend auch Stents in das Gangsystem eingebracht werden. Diese Eingriffe erfolgen in der Regel in örtlicher Betäubung (in besonderen Fällen auch in Vollnarkose) verbunden mit einem stationären Aufenthalt von 1-2 Tagen.

Bei größeren Steinen (> 5mm) besteht insbesondere in der Unterkieferspeicheldrüse häufig die Möglichkeit einer drüsenerhaltenden Gangschlitzung mit Steinentfernung. Diese Eingriffe werden in der Regel ebenfalls in örtlicher Betäubung durchgeführt. In bestimmten Fällen ist jedoch auch ein Vorgehen in Vollnarkose notwendig. Der stationäre Aufenthalt umfasst in der Regel 2 Tage.

Eine Steinzertrümmerung (Intraduktale Lithotripsie „Stonebreaker“; ESWL:  extrakorporale Stoßwellenlithotripsie) wird in Absprache mit kooperierenden Kliniken organisiert.

Eine weitere Möglichkeit zum Drüsenerhalt bei  Steinen der Ohrspeicheldrüse ist eine kombinierte endoskopische-mikrochirurgische Steinentfernung mit vorübergehender Stenteinlage in Vollnarkose.

Darüber hinaus erfolgt regelhaft eine Abklärung autoimmuner Speicheldrüsenerkrankungen (z.B. Morbus Sjögren, Sarkoidose usw) mittels Ultraschall und ggf. Biopsie in der Regel in örtlicher Betäubung (Unterlippenbiopsie oder offene Parotisbiopsie), sowie die Einleitung von therapeutischen Maßnahmen in Kooperation mit internistischen Fachabteilungen.

Kontakt:

  • Speicheldrüsensprechstunde
    Anprechpartner: Dr. med. Katharina Bahr, Dr. med. Berit Hackenberg
    Montag 14.00-16.00 Uhr
    Termin unter Telefon: 06131 172664

2. Speicheldrüsentumore

Therapiespektrum:

  • Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse (Submandibulektomie)
  • Eingriffe an der Ohrspeicheldrüse (u.a. partielle Parotidektomie, laterale Parotidektomie, komplette Parotidektomie)

Bei Tumoren der großen Kopfspeicheldrüsen erfolgt nach ausführlicher Diagnostik (Palpation, Sonografie, ggf. weitere Bildgebung z.B. MRT/CT) eine operative Entfernung des Tumors in Vollnarkose inklusive Neuromonitoring der Gesichtsnervenfunktion.

In gut 80% der Fälle handelt es sich bei den Tumoren der Kopfspeicheldrüsen um gutartige Tumore.

In der Regel erfolgt bei primär bösartig erscheinenden Raumforderungen eine präoperative Probeentnahme (z.B. Stanzbiopsie) und ggf. ein Staging. Bei Bestätigung eines bösartigen Befundes erfolgt präoperativ eine Fallvorstellung in unserem interdisziplinären Kopf- und Halstumorboard zur Festlegung des Behandlungskonzeptes.

Kontakt und Termin:

Ambulanz
Terminvereinbarung unter Telefon: +49 (0) 6131 -  17 2664