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Heart Failure Unit Mainz
- ein überregionales Herzinsuffizienzzentrum

Anmeldung    
Frau I. Antunes Pereira / Frau T. Shah Tel. 06131 17-8727 Fax 06131 17-8739
  herzinsuffizienz-ambulanz@unimedizin-mainz.de  
  • Herzinsuffizienz
    Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) stellt eine der größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart dar. Aus diesem Grund haben die kardiologischen und herzchirurgischen Fachgesellschaften die Initiative der Heart Failure Units (HFUs) auf den Weg gebracht. Das Konzept sieht vor, dass diese Herzinsuffizienzeinheiten nach dem "Nabe- und Speiche"-Prinzip organisiert sind. Das bedeutet, HFU-Praxen kooperieren mit HFU-Schwerpunktkliniken und überregionalen HFU-Zentren, um je nach Schwergrad der Erkrankung die bestmögliche Therapie anbieten zu können.
    Diese Strukturen sind am wachsen; jedoch zeigt sich bereits jetzt, dass im Zeitalter der Spezialisierung der Medizin nur noch die sogenannten Supramaximalversorger das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten anbieten können.
  • Unsere Heart Failure Unit
    Die Voraussetzungen für ein solches überregionales Herzinsuffizienzzentrum sind nun in Mainz gegeben. Von der Bildgebung über die Diagnostik bis zu kardiovaskulären medikamentösen sowie interventionellen Therapie.
    Die HFU wird getragen vom Zentrum für Kardiologie mit der internistischen Intensivtherapie (Prof. Lurz) sowie von der Klinik für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie (Prof. Treede) und arbeitet interdisziplinär mit Nierenspezialisten, Rheumatologen, Radiologen, Psychosomatikern, Palliativmedizinern und Sport- und Bewegungsmedizinern zusammen.
    Innerhalb des Zentrums für Kardiologie besteht eine abgestimmte und enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für interventionelle Klappentherapie (vor allem interventionelle Behandlung der sekundären Mitralklappeninsuffizienz), der Klinik für Rhythmologie/Kardiologie II (insbesondere Versorgung mit ICD und Resynchronisationstherapie) und der internistischen Intensivstation.
    Auf der HFU-Station im Bereich der Station 4B werden schwer herzinsuffiziente Patienten behandelt, die zum Teil auf kreislaufunterstützende Therapien oder Nierenersatzverfahren angewiesen sind, einen minimalinvasiven Klappeneingriff hinter sich haben, oder sogar auf eine Transplantation oder Implantation eines Kunstherzens warten.
    Die Heart Failure Unit ist eingebunden in die Station 4B.
  • Unser Diagnosespektrum
    Die Herzinsuffizienzambulanz widmet sich einem weiten Spektrum an Erkrankungen, die zu einer Herzschwäche mit erhaltener oder reduzierter Auswurfleistung der linken Herzkammer führen. Zu diesen Erkrankungen zählen die Ischämische Herzkrankheit, die Dilatative Kardiomyopathie, die Myokarditis und entzündliche Kardiomyopathie sowie Erkrankungen der Herzklappen, die eine Herzschwäche nach sich ziehen. Umgekehrt weisen viele Patienten mit Herzschwäche eine sekundäre Schädigung der Herzklappen auf.  Uns steht das gesamt Spektrum der invasiven und nicht invasiven Diagnostik inklusive Echokardiografie, Kernspintomografie, Rechts- und Linksherzkatheter, Myokardbiopsie und humangenetische Untersuchung zur Verfügung, um die Ursachen einer Herzschwäche aufklären zu können. Als erste Klinik in Deutschland konnten wir ein Verfahren etablieren, dass ähnlich wie eine Herzkatheteruntersuchung eine Probenentnahme aus der Herzkammer (Myokardbiopsie) über den Radialiszugang ermöglicht und damit sehr schonend über den Unterarm durchgeführt werden kann.
  • Die Risiken der Herzschwäche
    Patienten mit schwerer Herzschwäche haben ein erhöhtes Risiko für lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen und für wiederkehrende Krankenhausaufenthalte aufgrund von Luftnot, Wassereinlagerungen oder Kreislaufversagen. Auch andere lebenswichtige Organe wie zum Beispiel die Nieren können im Rahmen einer Herzschwäche geschädigt werden. Nicht zuletzt ist eine chronische Herzinsuffizienz eine psychische Belastung für viele Patienten, und für einige Patienten ist die letzte sinnvolle Behandlungsoption eine Herztransplantation - für die es aber viel zu wenig Spenderorgane gibt.
    Die beste Alternative ist dann die Versorgung mit einem Kreislaufunterstützungssystem – dem sogenannten "Kunstherz" - entweder als Überbrückung, bis ein Spenderorgan verfügbar ist, oder als Dauerlösung.
    Solche "left ventricular assist devices" (LVADs) werden von den Kollegen der Herzchirurgie an der Mainzer Unimedizin bei Prof. Hendrik Treede (Oberarzt: Dr. Mehmet Oezkur) implantiert, teils minimal-invasiv. Hier pflegen wir einen intensiven Austausch mit den Kollegen des Herzzentrums in Bad Oeyenhausen und der Herzchirurgie der Uniklinik Düsseldorf, auch für die Versorgung mittels Herztranstransplantation. Mit den „Kunstherzen“ ist es möglich, die Überlebensrate deutlich zu steigern und eine gute Lebensqualität wiederzuerlangen. 
    Kunstherz-Patienten müssen zur Nachsorge 1x/Monat in die Klinik kommen; unsere beiden LVAD-Koordinatorinnen sind für dringende Rückfragen täglich rund um die Uhr erreichbar.