Echokardiographie ist ein Ultraschall-Verfahren, mit dem nicht-invasiv Morphologie und Funktion des Herzens dargestellt werden.
Die Abteilung für Echokardiographie verfügt über fünf moderne dreidimensionale Ultraschallgeräte und ein tragbares hochmobiles Ultraschallsystem, die ausschließlich im Rahmen der kardialen Ultraschalluntersuchung eingesetzt werden. Die Untersuchungen werden von erfahrenen Kardiologen sowie von Ärzten in der Weiterbildung unter Aufsicht durchgeführt. Alle Bilddaten werden digital zentral über 10 Jahre archiviert und stehen bei Bedarf jederzeit auf mobilen Datenträgern zur Verfügung. Ein freundliches Team von fünf examinierten Krankenschwestern sorgt für Ihr Wohlbefinden sowie für einen reibungslosen Ablauf Ihrer Untersuchung.
Ein 24-stündiger Echo-Rufdienst gewährleistet die Verfügbarkeit der transthorakalen und transösophagealen Echokardiographie in Notfällen wie Herzklappenentzündungen, Infarkten oder Dissektionen rund um die Uhr auch an Wochenenden in der Notaufnahme und den Intensivstationen. Wichtige Befunde können innerhalb des digitalen Kliniknetzes innerhalb von Minuten in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie digital demonstriert und diskutiert werden. Erweitert werden die Bildgebungsmodalitäten durch die Kooperation mit der radiologischen Klinik zur Durchführung moderner 64-Zeilen-Computertomographien (64-CT) und der Kernspintomographie (CardioMRT), die das Spektrum bei koronarer Herzerkrankung, angeborenen Vitien und der Diagnostik der Herzmuskelentzündung (Myokarditis) wirkungsvoll unterstützen.
Jährlich werden derzeit ca. 11.000 Routineuntersuchungen durchgeführt. Die Hauptzahl der Untersuchungen kann von transthorakal (von der Körperoberfläche) strahlenfrei und schonend innerhalb von 10-15 Minuten durchgeführt werden. Allle modernen Ultraschallgeräte verfügen über die Möglichkeit einer kontrastmittelverstärkten und mehrdimensionalen Aufnahmetechnik (3D), welche die Beurteilung von komplexen Erkrankungen insbesondere der Ventrikel und Herzklappen verbessert. In der genauen Untersuchung der Herzklappen und der Suche nach Ursachen für Schlaganfälle werden in Kooperation mit den kardiologischen und neurologischen Stationen und Ambulanzen ca. 1.200 bis 1.500 im Jahr Schluckschalluntersuchungen (TEE – transösophageale Echokardiographie) durchgeführt. Diese Untersuchungen können seit 2007 ebenfalls in sehr hoher Bildqualität dreidimensional durchgeführt werden, was die Detailgenauigkeit in der Planung von Herzklappeneingriffen, interventionellen Verschlußsystemen bei Vorhofdefekten und rhythmologischen Interventionen wie der Behandlung des Vorhofflimmerns deutlich verbessert.
Ein Schwerpunkt der Abteilung ist die Diagnose der koronaren Herzerkrankung mittels der der ambulant durchführbaren Stressechokardiographie. Dabei wird der Patient entweder ergometrisch mittels Fahrrad oder bei orthopädischen Erkrankungen mittels Medikament belastet. Diese Untersuchung führen wir rund 1400x im Jahr durch. Bei allen Untersuchungen können neben der konventionellen M-Mode-, B-Bild- und Doppler-Echokardiographie weitere moderne Verfahren eingesetzt werden. Die Kontrastechokardiographie der linken und rechten Herzhöhlen erlaubt die verbesserte Detektion von regionalen Wandbewegungsstörungen und kann Ausmaß und Richtung des Blutflusses über Herzwanddefekte nachweisen. Der Einsatz des Gewebedopplers macht Herzfunktionseinschränkungen in der Systole und auch Diastole beurteilbar. Dies ermöglicht die Abklärung von Thorax- und Luftbeschwerden auch bei Patienten, die noch keine Beeinträchtigung der Auswurfleistung ihres Herzens zeigen (diastolische Herzinsuffizienz). Außerdem lassen sich durch die Anwendung des Gewebedopplers und gelegentlich der dreidimensionalen Techniken Patienten mit systolischer Herzschwäche identifizieren, bei denen neuartige Schrittmacher und Defibrillatoren eine geeignete Therapie darstellen (CRT, cardiale Resynchronisationstherapie zur Stimulation beider Herzkammern). Seit 2003 ist es möglich, mit einer neuen Technologie (Phased-Array-Schallköpfe) kardiale Strukturen von transthorakal und seit 2007 auch in sehr hoher Auflösung von transösophageal (Schluckschall) dreidimensional in Echtzeit darzustellen. So können Volumina, Herzfehler und Blutflüsse über Defekte in den Herzwänden in ihrer räumlichen Zuordnung innerhalb weniger Sekunden erfasst werden. Diese Bildqualität steht seit kurzem auch bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen und schnellem Herzschlag zur Verfügung und ermöglicht sehr genaue Einschätzungen von angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen. Unter der Kontrolle durch Schluckschalluntersuchung werden Herzwanddefekte (Persistierendes Foramen ovale, Atrium-Septum-Defekt) interventionell verschlossen. Auch die Erfolgskontrolle erfolgt von transthorakal und in der Schluckschalluntersuchung. Die Lokalisation von (Rest-)Übertritt kann mittlerweile auch dreidimensional dargestellt werden.