1. Einführung in die Serologie der Bluttransfusion mit blutgruppenserologischem Praktikum

W. Hitzler
wöchentlich, 2-std, Z.n.V.
Seminarraum Transfusionszentrale, Institutsgebäude 2. OG
Anmeldung: Sekretariat Tel.: 17-3210

Lerninhalte/Aufbau des Praktikums:
In den zur Verfügung stehenden 14 Doppelstunden werden Grundlagen und wichtige Aspekte der Transfusionsmedizin und Hämotherapie angesprochen, mit denen jeder klinisch tätige Arzt, beginnend mit seiner AiP-Zeit, immer wieder konfrontiert wird. Jeder hämotherapeutische Maßnahmen durchführende Arzt muß nach dem Transfusionsgesetz die dafür erforderlichen Kenntnisse und ausreichende Erfahrung besitzen.

Wichtige Teilgebiete der Transfusionsmedizin, wie etwa die Herstellung von Blutzubereitungen, unter Einschluß der Spenderauswahl, das Verständnis der sachgemäßen Lagerung, des Transportes und der Transfusion von Blutkomponenten und Plasmaderivaten sowie die Kenntnis infektionsserologischer Restrisiken (HCV, HBV, HIV) bei Transfusion werden ebenso behandelt wie die Indikation zur Transfusion mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten, unerwünschte Wirkungen der Transfusion, Erkennung und Behandlung von Störungen der Blutgerinnung sowie Theorie und praktische Durchführung von immunhämatologischen Untersuchungen, Durchführung des AB0-Bedsidetest bei Bluttransfusionen

  • Definition des Faches Transfusionsmedizin, Immunhämatologie I (AB0-Rhesus-Kell)
  • Immunhämatologie II (wichtige erythrozytäre Systeme wie Duffy, Kidd, Ii, MNSs etc.)
  • Praktikum: Bestimmung von AB0-, Rh-, Kell-Merkmalen, weitere erythrozytäre Merkmale, AB0-Identitätstest
  • Methoden und Techniken zur Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, -differenzierung, serologische Verträglichkeitsprobe, irreguläre Antikörper und ihre transfusionspraktische Bedeutung
  • Praktikum: Antikörpersuchtest und -differenzierung, Auswahl und Bereitstellung kompatibler Blutkomponenten
  • Transfusionsrelevante infektionsserologische Untersuchungen zur Blutspenderauswahl (HBV, HCV, HIV, CMV, Parvovirus B19), Nukleinsäurenachweis (NAT), Rückverfolgungsverfahren (Look back), Meldewesen
  • Gewinnung, Lagerung und Transport von Blutkomponenten und Plasmaderivaten, Vollblutspende, Plasmapherese, Auswahlkriterien von Blutspendern, anwendungsbezogene gesetzliche Grundlagen, Verordnungen und Richtlinien
  • Blutkomponenten - Indikation, Dosierung, spezielle Blutkomponenten (bestrahlt, leukozytendepletiert, CMV-Status, Parvovirus B 19 getestet), Qualitätssicherung der Hämotherapie
  • Die akute hämolytische und die verzögerte hämolytische Transfusionsreaktionen - Häufigkeit, Ursachen, Diagnostik, Sofortbehandlung, Dokumentation, Verhütung.
  • Der bakterielle/pyrogene Transfusionszwischenfall - Diagnostik, Sofortbehandlung, Dokumentation, Abklärung
  • Plasmaderivate - Grundlagen ihrer Herstellung, Infektionssicherheit, Hämophilie, erworbene Inhibitoren. Klinische Hämostaseologie. Therapie mit Plasmaderivaten.
  • Thrombozyten - allgemeine Grundlagen (Morphologie, Antigene, Funktionen, Rolle bei der Hämostase), Funktionsstörungen der Thrombozyten, Herstellung von Thrombozytapheresekonzentraten und Pool-Thrombozytenkonzentraten, Indikation, Nebenwirkungen (HLA-Thrombozyten-Antikörper) und deren Therapie, Thrombozytopathie, Thrombozytopenie, HIT I und II.
  • Perioperatives Transfusionskonzept (Eigenblutspende und Eigenbluttransfusion), Qualitätssicherungssystem, Funktionen der Transfusionsverantwortlichen und Transfusionsbeauftragten, Dokumentationspflichten der Ärzte
  • Fetomaternale Inkompatibilität - Häufigkeit, immunologische Grundlagen, Diagnostik, Hämotherapie, Anti-D-Prophylaxe
  • Das HLA-System und seine Bedeutung für die Transplantation von Knochenmark, Stammzellen und Organen
  • Abschlußbesprechung mit Führung Transfusionszentral