Nach brusterhaltender Operation beim prognostisch günstigen Mammakarzinom ist die Radiotherapie eine wesentliche Komponente des onkologischen Behandlungskonzepts und wichtig für den Behandlungserfolg. Ein großer und weiter wachsender Anteil der Brustkrebspatientinnen überlebt die Tumorerkrankung – oft um Jahrzehnte. Daher wird es immer wichtiger, mögliche gesundheitliche Spätfolgen einer Brustkrebstherapie zu vermeiden. Solche Spätfolgen können kardiovaskuläre Erkrankungen sein.
International gibt es nur wenige hochwertige Studien, die Brustkrebspatientinnen nach ihrer Therapie längerfristig beobachten. In Deutschland wurde dafür die PASSOS-Herzstudie in den Jahren 2013 bis 2016 durchgeführt. Die Studie schloss ca. 12.000 Patientinnen ein, die zwischen 1998 und 2008 an einem (nicht-metastasierenden) Mammakarzinom erkrankten und an den universitätsmedizinischen Kliniken Mainz oder Ulm oder an einem von 16 regionalen Brustzentren in Baden-Württemberg behandelt wurden. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von 6 Jahren nach Brustkrebsdiagnose wurden bei den Teilnehmerinnen der PASSOS-Herzstudie keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen als Folge der Strahlentherapie gefunden. Herzerkrankungen entwickeln sich jedoch über viele Jahre bis Jahrzehnte. Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Fortsetzung dieser Langzeitbeobachtung im Rahmen der ESKaRa-Studie.
Ziele der ESKaRa-Studie
Unser Team möchte überprüfen, ob bei den ehemaligen Brustkrebspatientinnen der Region Mainz bzw. Ulm die Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen und neue Tumorerkrankungen nach überstandener Krebstherapie erhöht ist...mehr. Der ESKaRa-Studie liegt das positive Votum der Ethik-Kommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz zugrunde sowie der Ethik-Kommission der Universität Ulm. Das Datenschutzkonzept wurde vom Landesbeauftragten für den Datenschutz in Rheinland-Pfalz geprüft.