Entwicklung einer Humanbiomonitoring-Analysenmethode zum Nachweis von Belastungen gegenüber Bisphenol A-Diglycidylether (BADGE) sowie Untersuchungen zur Eliminationskinetik von BADGE und dessen Metaboliten Bisphenol A-bis(2,3-dihydroxypropyl)ether (BADGE*2H2O)

Die Verbindung Bisphenol A-Diglycidylether (BADGE) ist Bestandteil zahlreicher Verbraucherprodukte und kann z.B. in Kleb- oder Dichtstoffen enthalten sein. Aus BADGE-haltigen Innenbeschichtungen von Konservendosen ist ein Übergang der Verbindung in insbesondere fetthaltige Lebensmittel beobachtet worden. Aufgrund der zahlreichen Expositionsquellen für BADGE ist von einer umweltbedingten Hintergrundbelastung der Allgemeinbevölkerung auszugehen. Im Einzelfall wie z.B. in der Baubranche sind zusätzliche berufliche Expositionen gegenüber BADGE denkbar.

Zur Aufnahme von BADGE in der Allgemeinbevölkerung liegen derzeit nur Abschätzungen auf der Basis von Verzehrstudien vor. Untersuchungen zur Höhe von inneren Belastungen mittels Biomonitoring ergeben bisher kein einheitliches Bild, so dass aufgrund der unklaren Expositionslage auch eine mögliche gesundheitliche Relevanz von BADGE-Kontaminationen nur sehr eingeschränkt betrachtet werden kann.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Validierung einer analytischen Methode, die eine Untersuchung von inneren Belastungen gegenüber BADGE bis in den umweltmedizinisch relevanten Konzentrationsbereich erlaubt. Mit Hilfe human-experimenteller Untersuchungen sollen zudem grundlegende Daten zur Toxikokinetik der Verbindung nach oraler Aufnahme gewonnen werden.

Das Projekt ist Teil der Kooperation zur Förderung des Human-Biomonitoring (HBM) zwischen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und dem Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) und wird durch die Chemie Wirtschaftsförderungs-GmbH (CWGF) unterstützt.

 

Projektleitung: PD Dr. rer. nat. Bernd Roßbach

Laufzeit: 09/2018-03/2021