Prof. Dr. med. Jürgen Knop
Jürgen Knop wurde 1941 in Hagen bei Hannover geboren. Das Studium der Medizin absolvierte er in den Jahren 1962 bis 1967 in Freiburg im Breisgau. Am dortigen Institut für Pharmakologie promovierte er anschließend unter Prof. Schmutzler mit einer experimentellen Arbeit über Histaminasen.
In den folgenden Jahren blieb er zunächst der Grundlagenforschung treu. So arbeitete er von 1969 bis 1972 am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg unter Prof. Westphal zum Thema sekretorisches IgA. Ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ein Reginald-Walker-Fellowship ermöglichten ihm die Tätigkeit als PostDoc am Institut für Immunologie und Mikrobiologie bei Prof. Rowley in Adelaide. Für seine Arbeiten über Cholera-Vibrionen. in den Jahren 1972 bis 1974 erhielt er von der Universität Adelaide den Philosophiae Doctor (PhD). Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er bis 1976 wissenschaftlicher Angestellter der Emil-Behring-Werke in Marburg und widmete sich im Rahmen der dortigen biochemischen Forschung den immunstimulierenden Eigenschaften der Neuraminidase in der Tumorimmunologie.
Nach diesen Jahren der Grundlagenforschung begann Jürgen Knop 1976 seine klinisch-dermatologische Ausbildung bei Prof. Macher an der Hautklinik der Westphälischen Wilhelms-Universität in Münster. Die Venia legendi für das Fach Immunologie der Medizinischen Fakultät der Universität Münster wurde ihm nach seiner Habilitation zum Thema der immunstimulatorischen Eigenschaften der Neuraminidase von Vibrio Cholerae erteilt. Nach der Anerkennung zum Facharzt für das Gebiet Dermatologie und Venerologie im Jahr 1980 wurde ihm 1981 auch noch die Lehrberechtigung in Fach Haut- und Geschlechtskrankheiten erteilt. Der Ernennung zum Oberarzt 1980 folgten 1981 die außerplanmäßige Professur und 1982 eine C3-Professur auf Zeit. Jürgen Knops Forschungstätigkeit fokussierte sich in diesen Jahren auf die Polarisierung der kontaktallergischen Immunantwort durch antigenpräsentierende Makrophagen und die Bedeutung von Interferon hierfür.
Im Jahr 1988 folgte er dem Ruf der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf eine C4-Professur für Dermatologie und Venerologie auf Lebenszeit und folgte somit Prof. Korting als Direktor der Hautklinik. Während seiner gesamten Schaffenszeit in Mainz war Prof. Knop stetiger und ausdauernder Förderer der immunologischen Grundlagenforschung. Unter seiner Leitung wurden die Laborkapazitäten der Mainzer Hautklinik ausgebaut, die erfolgreiche Klinische Forschergruppe Allergie (Leitung Prof. Dr. rer. Nat. Reske-Kunz) gegründet und der Sonderforschungsbereich 548 „Allergie und Autoimmunität“ etabliert, des Sprecher Prof. Knop von 1999 bis 2006 war. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Einrichtung des „Immunology Cluster of Excellence“ an der Universität Mainz im Jahr 2005. Bleibendes Zeugnis seiner intensiven Forschungstätigkeit sind über 200 Publikationen in hochrangigen allergologischen und immunologischen Journalen. Es gelang ihm als Direktor in bemerkenswerter Weise Kolleginnen und Kollegen für die Forschung zu inspirieren und auf dem Weg zur eigenständigen wissenschaftlichen Karriere zu fördern. Dies bezeugen 12 Habilitationen der Mainzer Hautklinik während seines Direktorats:
A. Enk (Direktor der Hautklinik Heidelberg), J. Saloga (Leitender Oberarzt der Hautklinik Mainz), D. Becker (Oberarzt der Hautklinik Mainz), Th. Hultsch (Novartis, USA), Th. Tüting (Direktor der Hautklinik Magdeburg). K. Steinbrink (Direktorin der Hautklinik Münster), H. Jonuleit (Leiter der Forschungslaboratorie der Hautklinik Mainz), R. Ross (Giessen), Th. Pröbstle (Heidelberg), M. Maurer (Geschäftsführender Direktor des Institus für Allergieforschung an der Charité Berlin), K. Mahnke (Heidelberg) und E. von Stebut (Direktorin der Hautklinik Köln).
Die manigfaltigen Verdienste um die Wissenschaft blieben auch auf nationaler und internationaler Ebene nicht unbemerkt und spiegeln sich in den Prof. Knop verliehen Würdigungen wider. Bereits 1985 wurde ihm der Paul Gerson Unna-Preis der Deutschen dermatologischen Gesellschaft (DDG) verliehen, 2007 die Karl-Hansen-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Allergie und Immunologie und 2011 die Unna-Medaille der DDG. Im Jahr 2002 wurde er als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Die Hautklinik der Johannes Gutenberg-Universität richtete unter seiner Leitung 1992 die 20. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft dermatologische Forschung (ADF) und 1995 die Tagung zum 100-jährigen Bestehen der Vereinigung Südwestdeutscher Dermatologen aus.
Seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Prof. Jürgen Knop als wohlwollender Förderer, angenehmer Vorgesetzter und vielseitig gebildeter Mensch in guter Erinnerung.
Bis heute ist er der Mainzer Hautklinik verbunden und war unter anderem lange Zeit Vorsitzender des Vereins „Freunde und Förderer der Universitäts-Hautklinik Mainz e.V.“
(Florian Butsch)
- Saloga J. Laudatio zum 60. Geburtstag von Prof. Jürgen Knop Allergo J 2001;10
- Saloga J. Gratulation an Professsor Jürgen Knop. Allergo J 2006;15
- Curriculum Vitea Prof. Dr. Jürgen Knop LEOPOLDINA. www.leopoldina.org (Zugriff 17.04.2024)