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Therapeutisches Spektrum

Dies können operative oder konservative Maßnahmen sein.

 

 

Nächtliche Beatmungstherapie

Sollte eine operative Therapie nicht indiziert sein oder verhaltensmodifizierende Maßnahmen (z. B. Schlafen auf der Seite, Alkoholreduktion, Gewichtsabnahme) nicht ausreichen, so sollte eine nächtliche Beatmungstherapie mit einem speziell dafür entwickelten Gerät (CPAP: continuous positive airway pressure bzw aPAP: automatic positive airway pressure) eingeleitet werden. Wir verordnen die Geräte und betreuen Sie, gemeinsam mit den entsprechenden Versorgern im weiteren Verlauf. Die Beatmungstherapie ist eine Dauertherapie und sollte jede Nacht von den Betroffenen getragen werden.

Operationen

Darüber hinaus bietet unsere Klinik sämtliche Operationsverfahren zur Straffung des Gaumensegels an. Diese Straffung führt bei geeigneten Patienten zur Reduktion der Schnarchgeräusche und der nächtlichen Atempausen. Als operative Therapiemöglichkeiten haben sich die Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) und die Laser-assistierte Uvulopalatoplastik (LAUP) etabliert. Beide Verfahren werden in Allgemeinnarkose operiert und führen postoperativ zu Schmerzen. Darüber hinaus führen wir Radiofrequenzablationen (RFA) durch. Schnarchgeräusche und nächtliche Atemaussetzer können dadurch erheblich reduziert werden. Bei tiefer liegenden Ursachen der OSAS, bspw. einer ausgeprägten Hyperplasie des sogenannten Zungengrunds  (Ansatz der Zunge), kann die RFA durch Einstechen der Nadeln in das Mandelgewebe des Zungengrunds erfolgen. Dies reduziert das Volumen des Zungengrunds und vergrößert die Luftstrombahn an dieser Stelle.

Hypoglossus-Neurostimulator


Neben diesen, schon längerer Zeit angebotenen Operationsverfahren können wir nun auch die Implantation eines Hypoglossus-Neurostimulators (sog. „Zungenschrittmacher“) anbieten. Durch die Hypoglossus-Neurostimulation (HGNS)  wird der Zungennerv während des Schlafens gezielt mit einer Elektrode stimuliert. Dadurch wird verhindert, dass die Zunge im Schlaf erschlafft, zurückfällt und die Atemwege verschließt. Dies erfolgt atemsynchron, was über einen am Brustkorb unter der Haut angebrachten Sensor gewährleistet wird. Die Implantation und Einstellung des Schrittmachers sowie die Patientenschulung im Umgang mit dem Schrittmacher inklusive Nachsorge erfolgen in unserer Klinik.

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Abbildung freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Firma Inspire

Andere Therapieoptionen

Jeder unserer Patienten ist einzigartig und besitzt ein individuelles Beschwerdeprofil. Wir sind darauf bedacht, für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Die o.g. Therapien sind die häufigsten und Etabliertesten bei Behandlung schlafbezogener Atemstörugnen. Wir kümmern uns aber auch um die Abklärung möglicher Begleiterkrankungen und bahnen die Einbeziehung anderer Fachabteilung, bspw. der Inneren Medizin, der Neurologie oder der Psychosomatischen Medizin bei neu diagnostizierten internistischen (z.B. nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung) neurologischen (z.B. Restless-Legs-Syndrom) oder psychosomatischen (z.B. Insomnie) schlafbezogenen Erkrankungen.  Wir nehmen uns Zeit und geben auch Hilfestellung bei der Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe, wenn sich keine der o.g. Therapien für die Patienten  als passend herausstellen sollten. Das Schlafprofil eines jeden kann sich im Laufe seines/ihres Lebens verändern. Eine langfristige Anbindung unserer Patienten an unser schlafmedizinisches Zentrum ist uns daher wichtig.