Maximal erlebnisbasierte Hochschullehre

Unsere exzellenten Lehrbewertungen haben uns ermutigt, einen innovativen Fokus auf eine maximal erlebnisbasierte Hochschullehre zu legen. So ist der Bereich von wirklichkeitsnahen Erfahrungen mit Psychotherapie, welche von Studierenden wiederholt angefragt wurde, bisher an der JGU Mainz unterrepräsentiert. Hieraus leitet sich unser aktuelles Bestreben ab, unser Lehrangebot um Selbsterfahrungselemente zu erweitern. Wir achten dabei auf ein nachhaltiges, forschungsorientiertes Lernen, das hilfreiche Erkenntnisse für die berufliche Entwicklung und einen kreativen und effizienten Kompetenzerwerb innerhalb kurzer Zeit ermöglicht.

Innovatives Lehrprojekt "Therapie unter der Lupe"





Lehrangebot: Blockpraktikum, max. Teilnehmerzahl 15

Zielgruppe: B. Sc. und M. Sc. Studierende der Psychologie

Inhalte: Das innovative Lehrprojekt „Therapie unter der Lupe“ ist als mehrtägige Veranstaltung konzipiert. Reale Erfahrungen mit evidenzbasierten klinischen Interventionsverfahren der kognitiven Verhaltenstherapie sollen anhand von entwicklungsbezogenen Problemen gemäß Havighurst, die die Studierenden selbst einbringen, erworben werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die eingebrachten Probleme eine emotionale Aktivierung erzeugen, jedoch nicht in einer klinisch relevanten Ausprägung bestehen um Gesundheit und Sicherheit der Studierenden abzusichern. Es werden zudem klare Regeln für Feedback und den Umgang mit Selbsterfahrung (Verschwiegenheit, Selbstfürsorge) besprochen. Über Video- und persönliches Feedback werden therapeutische Fertigkeiten (wie Erstgespräch und Verhaltensanalyse, Expositionen und Verhaltensexperimente, kognitive Interventionen, Achtsamkeits- und Akzeptanzinterventionen) erstmalig erprobt und reflektiert, die Patientenrolle selbst erfahren und Beobachtungsfertigkeiten trainiert. Am ersten Seminartag werden die Studierenden in fünf Behandlungstriaden gelost, wobei jede Studierende in ihrer Triade einen vollständigen therapeutischen Prozess in der Therapeuten-, Klienten- als auch Supervisorenrolle erfährt. Durch eine begleitende schriftliche Reflektion des therapeutischen Prozesses werden Lernerfahrungen nachhaltig „konserviert“, um einen optimalen Lernzuwachs zu sichern.

Lernziele:

  • Erlebnisbasiertes Wissen zu klinischen Interventionsverfahren und dem Verlauf eines günstigen diagnostisch-therapeutischen Prozesses
  • Training von therapeutischen und Beobachtungsfertigkeiten an einem echten Problem
  • Selbsterfahrung als Betroffene, um sich in die Perspektive von Kindern und Jugendlichen mit emotionalen Entwicklungsproblemen besser einfühlen zu können
  • Hochgradige Vernetzung von Lehre und Berufspraxis als Psychotherapeutin oder Fachärztin im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie