Forschung im Transplantationszentrum Mainz

Wir beschäftigen uns mit allen Fragen der Organtransplantation, insbesondere der Immunsuppression, Transplantationsimmunologie, der Untersuchung von Erkrankungen, die zu Organschäden führen, und mit dem Wohlergehen von Lebend-Organspendern.

Unsere Forschungslabore befinden sich im Molekularen Forschungszentrum der operativen Fächer in der 9. Etage des Gebäudes 505:

Molekulares Forschungszentrum operativer Fächer (MFO) | Über das MFO (unimedizin-mainz.de)

Einige Projekte möchten wir Ihnen hier exemplarisch darstellen:
Das Deutsche Lebendspende Register SOLKID-GNR:

Spender/innen einer Niere sind einer besonderen Belastung ausgesetzt. Um die Folgen einer Lebend-Organspende besser zu verstehen, wurde das Deutsche Lebendspenderegister SOLKID-GNR (German National Register) durch ein interdisziplinäres Team aus Münster, Heidelberg und Mainz (Prof. Koch, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz) ins Leben gerufen und durch das BMBF gefördert.Das Transplantationszentrum Mainz bittet alle Lebendspender/innen, sich an diesem Register zu beteiligen. Die Spender/innen füllen hierfür elektronische Fragebögen auf einem Tablet aus. Die Daten werden am Transplantationszentrum pseudonymisiert gemeinsam mit den Daten aller anderen Lebendspender aus Deutschland gesammelt und ausgewertet unter www.lebendspenderegister.de. Ziel des Registers ist es, die Lebendspende noch sicherer zu machen, die Aufklärung der Spender zu verbessern und die Nachsorge zu optimieren. 
Ansprechpartner für dieses Projekt sind Frau Prof. Koch und Frau Prof. Weinmann-Menke

Studien mit transplantationsimmunologischem Schwerpunkt:

Wir untersuchen die Intensität der Immunsuppression nach Leber- und Nierentransplantation mit Hilfe eines CMV-spezifischen ELISpots. Das Cytomegalie Virus (CMV) wird nach der Transplantation oft reaktiviert und zeigt daher möglicherweise ein zu viel an Immunsuppression an. Ziel der Untersuchungen, die keinen Einfluss auf die Behandlung der Patienten haben, ist es, zu klären, ob dieser Test helfen kann, die Immunsuppression nach Leber- oder Nierentransplantation besser zu steuern. Für diese Untersuchungen wird lediglich eine Blutprobe benötigt.
Ansprechpartner für dieses Projekt sind Frau Prof. Koch und Frau Dr. Anja Lautem

Wir untersuchen im Rahmen einer Multicenterstudie die Relevanz von präformierten Donor-Spezifischen Antikörpern in der Nierentransplantation. Diese werden routinemäßig vor und nach jeder Nierentransplantation bestimmt. Da solche Antikörper relativ selten sind, müssen viele Patienten an der Studie teilnehmen, um gute Ergebnisse zu erhalten. Daher kooperieren wir hier mit Regensburg und weiteren Universitätskliniken. Der Initiator dieser Studie ist PD Dr. Zecher in Regensburg. Die Daten unserer Patienten werden pseudonymisiert nach Regensburg übermittelt und dort gemeinsam mit den Daten anderer Patienten ausgewertet. Die Studie hat keinen Einfluss auf die Behandlung.
Ansprechpartner für dieses Projekt sind Frau Prof. Koch und Frau Prof. Weinmann Menke

Studien zur Immunsuppression:

Das Transplantationszentrum Mainz nimmt regelmäßig an Phase III Studien zur Erprobung neuer Immunsuppressiver Medikamente teil. Jeder Patient, der für eine solche Studie in Frage kommt, wird sorgfältig über Nutzen und Risiken der Studie informiert und kann sich für oder gegen eine Teilnahme entscheiden.

BMBF gefördertes Forschungsvorhaben "immOzell"

Das BMBF geförderte Forschungsvorhaben "immOzell" beschäftigt sich mit der Frage, ob es möglich ist, die Stärkte der Immunantwort des Empfängers gegen ein Nieren- oder Lebertransplantat vorherzusagen.

Wir möchten im EliSpot die Zellen von Blutgefäßen vom Spenderorgan mit den Lymphozyten des Empfängers reagieren lassen. Werden die Empfänger Lymphozyten in diesem Test stark durch die Spender-Zellen aktiviert, scheiden sie viele Botenstoffe, sog. Zytokine aus. Diese werden im ELISpot als leuchtende Punkte sichtbar gemacht. Unsere Annahme ist, dass viele leuchtende Punkte ein hohes Abstoßungsrisiko bedeuten.


 

Beispiel für einen ELISpot, auf dem Zellen zu sehen sind, die IFNg (links) und IL-2 (rechts) produzieren.

Ziel des Projekts ist es, in Zukunft die Immunsuppression mit Hilfe eines solchen Tests individuell anpassen zu können. So könnten Patienten mit einem niedrigen Abstoßungsrisiko Infektionen erspart bleiben, während man Patienten mit einem hohen Abstoßungsrisiko durch eine entsprechende Immunsuppression sicher vor einem Transplantatverlust schützen könnte.



Das Projekt wird vom BMBF gefördert und in Kooperation mit der AID Firmengruppe GenID GmbH durchgeführt.


                            

Ansprechpartner in der Universitätsmedizin sind Univ.-Prof. Dr. Martina Koch und Dr. Anja Lautem. Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Herr C. Scholz (Assistenzarzt der Klinik) und Frau U. Hildebrand (MTA).
Wir danken allen Patienten, die an unseren Forschungsprojekten teilnehmen und damit helfen, die Ergebnisse der Organtransplantation weiter zu verbessern.