Die erste erfolgreiche Lebertransplantation am Menschen wurde 1967 von Tom E. Starzl in Denver, Colorado (USA) durchgeführt.
Seitdem hat sich die Lebertransplantation durch eine Weiterentwicklung der chirurgischen Technik, die Entdeckung neuer Abstoßungsmedikamente und eine verbesserte Betreuung vor, während und nach der Operation zu einer erfolgreichen Routinetherapie entwickelt.
Um dem sich bereits Mitte der 1980er Jahre abzeichnenden Organmangel, insbesondere im Bereich der Kindertransplantation, entgegenzuwirken, wurden neue Operationsverfahren entwickelt. 1984 beschrieb Henri Bismuth am Hôpital Paul Brousse in Villejuif nahe Paris die Technik der Lebersegmenttransplantation, bei der Kleinkindern nur ein Teil einer Spenderleber transplantiert wurde.
1988 wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover von Rudolf Pichlmayr die erste sogenannte Splitlebertransplantation vorgenommen. Hierbei wurde eine Spenderleber so geteilt, dass beide Teile transplantiert, also mit einer Spenderleber zwei Empfänger versorgt werden konnten.
Kurze Zeit später folgten die ersten Leberlebendspenden, 1990 durch Russell Strong in Brisbane, Australien, und vor allem durch Christoph Broelsch in Chicago, USA. Bei diesen ersten Lebendspenden wurde einem Kind ein Leberteil eines lebenden Erwachsenen, in der Regel des Vaters oder der Mutter des Kindes, transplantiert.
Die Technik der Leberlebendspende wurde in den folgenden Jahren auch bei erwachsenen Empfängern angewendet. Sie ist vor allem im südostasiatischen Raum, in dem die Organspende von verstorbenen Spendern aus kulturellen Gründen kaum vorkommt und die Lebendspende oft mehr als 90% aller Transplantationen ausmacht, modifiziert und weiterentwickelt worden.
Während bei den Kindern die Splitlebertransplantation und die Leberlebendspende die Wartezeit auf ein Spendeorgan deutlich verkürzen und damit die hohe Wartelistensterblichkeit erheblich reduzieren konnten, besteht die Problematik des Organmangels bei der Versorgung erwachsener Patienten unverändert fort.