MeMentUM

Nach wie vor sind Frauen im wissenschaftlichen Spitzenbereich und in Führungspositionen stark unterrepräsentiert. In der Medizin wird dieses prekäre Verhältnis besonders deutlich. Obwohl die Anzahl der Studienanfängerinnen und Absolventinnen steigt, das Promotionsniveau - gerade in der Medizin - auch bei den Frauen sehr hoch ist, verzeichnet der Frauenanteil im Bereich der Habilitationen einen starken Einschnitt, der sich mit Blick auf die Übernahme einer Professur noch einmal deutlicher auswirkt. Zeitlich liegen die Barrieren für Frauen auf dem Weg zu Führungspositionen in Forschung und Lehre daher vor allem zwischen Promotion und Habilitation.

Nach einer Untersuchung der Bund-Länder-Kommission liegen diese Barrieren im medizinischen Karriereverlauf für Frauen insbesondere im

  • Sinken des beruflichen Selbstvertrauens
  • Fehlen eines Netzwerkes als Supportsystem
  • Fehlenden Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie
  • Wahl des Arbeitsplatzes in stärkerer Abhängigkeit damit verbundener Arbeitszeitbelastung
  • Geringere Mobilitätsneigung von Wissenschaftlerinnen

Das Mentoring-Programm MeMentUM verfolgt in der Umsetzung seiner Ziele drei Strategien, die sich für die Mentees in einem modularen Angebot mit unterschiedlichen Schwerpunkten wiederfinden:

  1. One-to-one Mentoring bei dem die Nachwuchswissenschaftlerinnen (Mentee) durch eine Wissenschaftlerin bzw. einen Wissenschaftler einer höheren Qualifikationsstufe aus Wissenschaft oder Industrie (Mentorin/Mentor) über ein Jahr persönlich begleitet wird.
  2. Workshop-Programm zum Erwerb bzw. Stärkung zusätzlicher Qualifikationen bezüglich Kommunikation und Führungsverantwortung.
  3. Networking mit weiteren Wissenschaftlerinnen, um so den fachlichen, aber auch interdisziplinären Austausch universitätsintern und extern zu fördern und auszubauen.

Die Ursprünge des Edith Heischkel-Mentoring-Programms, heute MeMentUM, gehen auf das Jahr 2007 zurück. Auf Initiative des Zusammenschlusses von Wissenschaftlerinnen aus der Medizin und der Frauenbeauftragten des Senats wurde die Idee zu diesem Mentoring-Programm angestoßen und schließlich konsequent umgesetzt.
Aus dieser Gruppe von Wissenschaftlerinnen in der Medizin resultierte im Sommersemester 2008 der Ausschuss für Chancengleichheit der Universitätsmedizin Mainz.
Seit 2011 hat die Universitätsmedizin selbst die Projektführung des damaligen EHMP übernommen, kooperiert aber weiterhin mit dem Frauenbüro der Johannes Gutenberg-Universität.