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Basiszahlen

Tabelle 1 - Geburten MaMo; 1990-2016

 

n

%

Gesamterfassung

96.918

100

  davon populationsbezogen

84.904

87,6

 

 

 

                  1991-1995, 25 Jahres-Kollektiv

81.491

100

Lebendgeborene

80.203

98,4

Totgeborene

391

0,5

Spontanaborte > 15.SSW

482

0,6

induzierte Aborte

413

0,5

Von den 96.918 Kindern der Mainzer Geburtenkohorte 1990-2015 haben 84.904 einen Populationsbezug der Region Rheinhessen (Abgleich mit dem Statistisches Bundesamt Bad Ems) und stellen 95% der relevanten Geburten dar. 1,6 Prozent der Kinder kamen nicht lebend zur Welt.

Tabelle 2 - Populationsbezogene Geburten, Fehlbildungen und Anteil der Pränatalen Diagnostik nach Jahren im Mainzer Modell 1990-2015

Jahr

Geburtenzahl

Kinder mit FB
n

FB-Prävalenz
n

davon PD
%

1990*

3.413

310

9,1

-

1991

3.587

283

7,8

-

1992

3.402

177

5,2

-

1993

3.782

246

6,5

-

1994

3.765

231

6,1

-

1995

3.273

245

7,5

-

1996

3.258

179

5,5

-

1997

3.178

232

7,3

28,9

1998

2.899

232

8,0

31,8

1999

2.911

225

7,7

24,0

2000

2.982

206

6,9

22,8

2001

3.057

204

6,7

18,1

2002

3.295

198

6,0

20,2

2003

3.206

219

6,8

24,7

2004

3.154

170

5,4

20,0

2005

3.189

192

6,0

19,3

2006

3.091

182

5,9

20,3

2007

3.342

203

6,1

19,7

2008

3.326

178

5,4

21,9

2009

3.199

184

5,8

23,9

2010

3.227

196

6,1

21,4

2011

3.148

197

6,3

19,8

2012

3.146

211

6,7

28,0

2013

3.194

202

6,3

20,3

2014

3.379

175

5,2

21,7

2015

3.495

183

5,0

16,9

Gesamt

81.491

5.150

6,3

22,6

PD: Pränatale Diagnose; Routineerfassung 1997-2015 bei 3.789 Kindern mit FB
*Erfassungsstart 2/1990. Das erste Erfassungsjahr wurde zur Konsistenz des Analysedatensatzes nicht verwendet.

Die Geburtenzahl reflektiert die Trends in der Gesellschaft und zeigt die zu erwartenden Abweichungen. Anhand der jährlichen FB-Prävalenzen kann man eindrücklich die zu erwartenden Schwankungen ablesen, wobei sich insgesamt ein homogenes Bild abzeichnet und keine allgemeinen Trends abzulesen sind. Die Veränderungen in der pränatalen Diagnostik zeigen den Wissenszuwachs durch neue Techniken und Erfahrungen, sind aber kein Hinweis auf wahre Veränderungen der Prävalenzen, zumal nur der kleinere Teil aller FB pränatal diagnostiziert wird (insgesamt ca. 25%).

Die 5.150 Kinder mit diagnostizierten FB haben insgesamt 7.481 Fehlbildungen und die Gesamtfehlbildungsprävalenz liegt bei 6,3%.

Tabelle 3 - Beschreibung der Neugeborenen in 5–Jahres-Intervallen; MaMo 1991-2015

n (%)

1991-95

1996-2000

2001-05

2006-10

2011-15

gesamt 81.491

17.809

15.228

15.901

16.185

16.362

Geschlecht männlich

9.145
(51,4)

7.825
(51,4)

8.197
(51,6)

8.322
(51,4)

8.421
(51,5)

Mehrlingskinder

479
(2,7)

585
(3,8)

626
(3,9)

605
(3,7)

660
(4,0)

Frühgeborene <37. SSW

1.318
(7,4)

1.580
(10,4)

1.547
(9,7)

1.510
( 9,3)

1.462
(8,9)

SSW: Schwangerschaftswoche

Die bestehende – aus der Literatur bekannte - Knabenwendigkeit von 51,4% ist über die Zeit stabil. Der Anteil der Mehrlinge hat in den letzten 25 Jahren von anfänglich 2,7% auf aktuell 4,0% zugenommen. Die Anzahl der Frühgeborenen ist ebenfalls um ca. 20% gestiegen. Eine mögliche Erklärung dafür ist der Anstieg der reproduktionsmedizinischen Konzeptionen (Befruchtungen).

Tabelle 4 - Fehlbildungsprävalenzen in Organkategorien im MaMo 1991-2015; n=81.491

Organkategorie

Prävalenz/10.000

Häufigste FB der Kategorie

Muskel- und Skelettsystem

173

Hüftdysplasie, Klumpfuß

Internes Urogenitalsystem

153

Harntransportstörungen

Kardiovaskuläres System

118

VSD

Chromosomen

60

Trisomie 21

Gastrointestinaltrakt

50

Darmatresie

Externes Urogenitalsystem

42

Hypospadie

Zentralnervensystem

40

Hydrozephalus isoliert

Gesichtsspalten

31

LKG-Spalten

Auge

8

Mikro-/Anophtalmus

Ohr

7

Mikro-/Anotie

Die Fehlbildungen des Muskel- und Skelettsystems, des internen Urogenitalsystems und des kardiovaskulären Systems sind mit einer Häufigkeit von 444 pro 10.000 für zwei Drittel aller großen Fehlbildungen verantwortlich.

Tabelle 5 - Prävalenzen der häufigsten Fehlbildungen im MaMo 1991-2015; n=81.49

Fehlbildung

n

Prävalenz/10.000

Ventrikelseptumdefekt (VSD)

570

70

Hüftdysplasie

347

43

Hypospadie

305

37

Down-Syndrom

253

31

Megaureter

189

23

Klumpfuß

185

23

Uretero-Pelvine-Stenose

184

23

Vesico-Uretraler-Reflux

181

22

Atriumseptumdefekt (ASD)

158

19

Hydrocephalus (isoliert)

91

11

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte

90

11

Polydaktylie (obere Extremität, postaxial)

82

10

Die Auflistung der häufigsten Einzeldiagnosen und die damit verbundenen Prävalenzwerte zeigen, dass die aufgeführten Diagnosen sehr schnell zu seltenen Ereignissen werden. Viele FB-Diagnosen haben sogar Prävalenzen unter 5/10.000, was die Definition einer seltenen Erkrankung erfüllt. Das hohe Ranking der Trisomie 21 erklärt den häufigen Einsatz als Indikatorfehlbildung, da sie pränatal vermeintlich gut zu diagnostizieren ist.

Tabelle 6 - Art der Fehlbildungen im MaMo; 1991-2015

N=81.491

n

%

Einzelfehlbildungen

3.660

67,0

Kombinationsfehlbildungen1

520

9,5

Mehrfachfehlbildungen2

320

5,9

Chromosomale Syndrome

502

9,2

Nicht-Chromosomale Syndrome

458

8,4

Gesamt

5.460

100

1 mindestens 2 Fehlbildungen einer Organkategorie
2 FB in mehr als einer Organkategorie ohne syndromale/chromosomale Zuordnung

Mit 67% bilden Einzelfehlbildungen die größte Kategorie, es folgen Kombinationsfehlbildungen und chromosomale Syndrome. Mehrfachfehlbildungen sind mit 5,9% selten und werden im zeitlichen Verlauf weniger, da mehr Fälle eine syndromale Zuordnung finden.